Gemeindezeitung - page 22

Seite 22
Dölsacher Dorfzeitung
Februar 2015
Hausaufgaben erfüllt. Andere Gemeinden müssten
diese erst noch erfüllen. Er kritisiert das Land bezüg-
lich der mangelnden Information. Er ist der Ansicht,
dass ein weiteres Asylantenheim die Sensibilität der
Bevölkerung nicht verträgt. Der Gemeinderat hat auch
die Bevölkerung zu vertreten.
Andrea Miglar-Tschapeller versichert, dass nicht hin-
ter dem Rücken der Gemeinde agiert wurde. Nach
einer Anfrage, ob gegenständliches Gebäude für ein
Asylantenheim geeignet wäre, wurde vom Land kurz-
fristig eine Besichtigung vorgenommen. Umgehend
wurde der Bürgermeister vom Vorhaben informiert.
GR Josef Robert Possenig erinnert sich an die Vor-
kommnisse vor zwei Jahren und die damals geäußer-
ten Befürchtungen. Keine dieser Befürchtungen ist
eingetreten. Wenn in Dölsach mit einem Asylanten-
heim gute Erfahrungen gemacht wurden, warum sol-
le dann nicht ein weiteres Heim genehmigt werden.
GV Mag. Arno Oberegger kann persönlich den Aus-
führungen von GR Mietschnig zustimmen, als Ge-
meinderat und Vertreter der Bevölkerung vertritt er
aber die Ausführungen von GR Steinbauer. Er begrüßt
das Angebot der Familie Miglar-Tschapeller. Er be-
richtet von der geplanten Gründung einer Flücht-
lingsbetreuungs-GmbH. durch das Land und hofft,
dass dadurch die Flüchtlingsproblematik besser ko-
ordiniert werden kann. Für die Unterbringungsmög-
lichkeiten in Dölsach schlägt er ein Zuwarten vor.
GR Alois Fasching sieht seine Priorität als Gemein-
derat und spricht sich gegen ein zusätzliches Asylan-
tenheim in Dölsach aus. Er ist der Ansicht, dass Land
und Bund große Fehler machen in dem alles auf die
Gemeinden doktriniert wird. Er ist gegen die konzen-
trierte Unterbringung von Flüchtlingen in Heimen,
sondern spricht sich für die Aufteilung von Flücht-
lingsfamilien auf die einzelnen Gemeinden aus. Die
Integration würde so besser funktionieren.
GR Hannes Weingartner lobt die soziale Einstellung
der Familie Miglar-Tschapeller, ist aber der Ansicht,
dass Dölsach ein weiteres Flüchtlingsheim nicht ver-
trägt. Das Misstrauen sei da und ein weiteres Asylan-
tenheim der Bevölkerung nicht zumutbar.
Harald Miglar ist verwundert, dass er heute bei dieser
Sitzung überhaupt anwesend sein muss. Er war über-
zeugt, dass der Gemeinderat dem Vorhaben zustim-
men wird. Von Quoten zu reden sei absurd, wenn es
um Menschenleben geht. Er versteht die Argumenta-
tion nicht und erkennt darin Ausflüchte. Er drückt
deutlich sein Unverständnis aus.
Andrea Miglar-Tschapeller stellt fest, dass sich nie-
mand gegen die Familie Miglar-Tschapeller, sondern
gegen die Flüchtlinge entscheidet.
GV Hans Gumpitsch stört die Schwarz-Weiß-Dis-
kussion, die nicht gut tut. Ohne mit der Bevölkerung
darüber diskutiert zu haben, kann seiner Meinung
nach keine Entscheidung getroffen werden. Er sieht
eine öffentliche Diskussion als notwendig an.
GR Alois Fasching berichtet von einer Entscheidung
des Pfarrkirchenrates, im Widum Räumlichkeiten für
eine Flüchtlingsfamilie bereit zu stellen.
LA Vize-Bgm. Martin Mayerl informiert, dass die
Flüchtlingssituation sehr ernst ist und die Belastung
noch größer werden wird. Keiner fühlt sich bei dieser
Entscheidung wohl. Aus den Vorkommnissen von vor
zwei Jahren in Görtschach sollte man lernen. Im Be-
zirk gibt es mittlerweile mehrere geeignete Standorte.
Für ihn stellt auch die geplante Größe von 20 bis 25
Flüchtlinge ein Problem dar, vielleicht könnte man
sich auf eine Größe von 10 bis 15 Flüchtlinge ver-
ständigen.
Andrea Miglar-Tschapeller stellt fest, dass die
Größe von 20 bis 25 Flüchtlingen ein Wunsch des
Landes sei ebenso wie der geplante Bezugstermin vor
Weihnachten.
Beatrix Lackner berichtet von ihren Erfahrungen beim
Flüchtlingsheim in Görtschach. Die Einstellung der
Bevölkerung hat sich geändert und die Befürchtungen
sind weniger geworden.
Bgm. Josef Mair ersucht um Entscheidung. Er ist der
Meinung, dass auch andere Gemeinden tätig werden
müssen. Er schlägt vor, aus heutiger Sicht ein weite-
res Flüchtlingsheim in Dölsach abzulehnen.
Harald Miglar sieht in der Aussage von Vize-Bgm.
Mayerl nur eine Verzögerungstaktik.
GR Reinhard Steinbauer ersucht die Familie Miglar-
Tschapeller zu diesem Thema auch eine andere Mei-
nung zuzulassen, auch wenn sich diese nicht mit der
eigenen deckt.
Harald Miglar ergänzt seine Aussage und stellt
nochmals fest, dass er die Argumentation nicht ver-
steht.
GR Josef Robert Possenig findet den Vorschlag von
GV Gumpitsch gut, wonach die Bevölkerung zur Dis-
kussion eingeladen werden soll.
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