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FODN - 65/01/2017

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MENSCHEN IN KALS

rung von Unfällen, die Datenaufnahme

oder die Klärung von Schuldfragen wa-

ren nun die Rahmenbedingungen besser.

Für viele verunfallte Alpinisten, aber

noch mehr für oft fassungslose Angehö-

rige von tödlich Verunglückten war eine

lückenlose Aufklärung sehr wichtig und

den Gendarmen wurde meist Dankbar-

keit entgegen gebracht, dieser Ausdruck

und Respekt fehlten Lois manchmal in

seiner Tätigkeit als Postenkommandant-

stellvertreter und Postenkommandant in

Huben und später Matrei.

Nach 15 Jahren Tätigkeit in der Flug-

rettung in denen sich Lois körperlich

und mental immer wieder Tests unter-

ziehen musste, in denen er sich aber vor

allen vielen schwierigen Einsätzen und

damit verbundenen Entscheidungen

stellen musste, wurde es um die Jahrtau-

sendwende immer schwieriger zeitlich

alles unter einen Hut zu bringen und er

konzentrierte sich mehr auf seine Tätig-

keit als Postenkommandant. Es muss-

ten komplizierte Verwaltungsreformen,

wie die Eingliederung der Gendarmerie

in die Polizei, oder neue Anforderungen

an die Sicherheit bewerkstelligt werden.

In dieser Zeit leistete Lois auch bei

der Galtür- Katastrophe seinen Beitrag

und war für die Evakuierung von 3400

Personen verantwortlich, die alle an ei-

nem Tag ausgeflogen werden mussten.

Auch bei den Hahnenkammrennen

war er insgesamt 36 Mal stationiert –

demnach ist seine Sichtweise auf diesen

Event eher eine nüchterne. Aber Schi-

fahren an sich schaut er sich auch heute

noch gerne an.

Seit 1. Juli 2011 ist er nun in Pension

und auch wenn er sich nicht mehr bei

einer Organisation betätigt, so ist er sei-

ner hilfsbereiten Art selbst stets treu ge-

blieben, hilft beim Eishockey regelmä-

ßig in der Ausschank oder im Dorf bei

Festen, ist eine tatkräftige Hilfe in der

Landwirtschaft (wie übrigens auch sein

jüngerer Bruder Sepp- Vergelt´s Gott!!!)

und kümmert sich auch liebevoll um

seine 4 Enkelbuben…

Dass man auch im Berufsleben als

Gendarm mit Herz und Verstand Ent-

scheidungen treffen kann, und damit

manchmal leichter Einsicht erreicht, hat

Riepler Lois oft bewiesen, und dieser

Kurs scheint nicht ganz falsch gewesen

zu sein in all den Jahren als Flugretter,

Alpingendarm und Polizist und einfach

als Mensch.

Eröffnung Glocknerhaus am 21. August 2000: Der damalige Innenminister Ernst Strasser mit

Postenkommandant Alois Riepler.

1990 - Bergrettung Kals am Großglockner, links im Bild Alois Riepler