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FODN - 65/01/2017
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MENSCHEN IN KALS
lung bei Ullmann-Geiler & Partner in
Innsbruck, eine der renommiertesten
Rechtsanwaltskanzleien in Westös-
terreich, wo sie ihre gesamte Konzipi-
entenzeit verbrachte. Zum ehestmög-
lichen Zeitpunkt absolvierte sie die
Rechtsanwaltsprüfung und nachdem sie
die erforderliche Zeit an Praxis erreicht
hatte, stand dem Weg in die Selbststän-
digkeit nichts mehr im Wege.
Ende Juli 2016 verließ sie sodann die
Rechtsanwaltskanzlei Ullmann, Geiler
& Partner, nahm sich einen Monat frei
und eröffnete mit 1. September 2016
ihre eigene Kanzlei in der Meinhard-
straße 5a in Innsbruck. Konkret ist sie in
einer Regiegemeinschaft mit der Kanz-
lei Schmidinger, Lederer, Prantner. Dies
bedeutet, dass sich die Rechtsanwälte
die Büroräumlichkeiten und die Kosten
des Kanzleibetriebes teilen, jeder aber
für sich selbständig und eigens für sich
tätig ist. Diese Tatsache schätzt Jasmin
sehr: „Mit meinen 29 Jahren habe ich
natürlich noch nicht so viel Erfahrung
wie die alten Hasen im Geschäft. Meine
Kollegen sind sehr hilfsbereit und wenn
ich Fragen habe, kann ich mich jederzeit
an sie wenden. Das gibt ein Gefühl von
Sicherheit.“
Natürlich interessiert uns jetzt auch,
wofür wir Jasmin engagieren können,
so wir eine Anwältin brauchen. Sie
bezeichnet die Fälle, um die sie sich
kümmert, um „rechtliche Belange des
alltäglichen Lebens“, also insbesondere
zivilrechtliche Angelegenheiten. Vor al-
lem Vertragserrichtungen in allen For-
men, wie zB Kaufverträge, Übergabs-
verträge sind hier gemeint, aber auch
die Geltendmachung und Abwehr von
Schadensersatzansprüchen oder auch
familienrechtliche
Angelegenheiten
wie Unterhalt und Scheidungen gehö-
ren dazu. „Was viele auch nicht wissen
ist, dass man Testamente beim Rechts-
anwalt machen kann“, betont Jasmin.
Weiters gehört das Immobilenrecht zu
ihrem Tätigkeitsfeld, dies reicht von der
Errichtung des Vertragsentwurfes bis
hin zur treuhändischen und grundbü-
cherlichen Abwicklung. Ebenso über-
nimmt sie das Inkassowesen von Unter-
nehmen.
Auf die Frage hin, ob sie gut Fuß ge-
fasst hat, meint sie: „Es ist in Innsbruck
wahnsinnig schwer, sich zu etablieren,
vor allem, weil die Konkurrenz so groß
ist. Wenn ich mich aber mit anderen
KollegInnen vergleiche, bin ich zufrie-
den. Dank einem großen Mandanten,
der Firma Recheis (Nudeln), kann ich
mich schon recht gut über Wasser hal-
ten. Die Fixkosten in meinem Beruf
sind enorm, da es ist es nicht so einfach,
sich selbst zu erhalten.“
Jasmin betont an dieser Stelle ihr be-
sonderes Glück: Ihre Familie. „Auch,
wenn man immer versucht hat unabhän-
gig zu sein, ist es unsagbar wertvoll zu
wissen, dass man jederzeit nach Hause
kommen kann und von dort den not-
wendigen Rückhalt bekommt. Selbst
wenn ich heute sagen würde, dass ich
alles hinschmeiße und irgendwo als
Künstlerin mein Dasein feiern würde,
dann weiß ich, dass ich von meiner Fa-
milie Unterstützung bekomme, solange
ich mit meiner Entscheidung glücklich
bin.“
Ihre Familie ist auch der Grund, dass
Jasmin, auch nach mittlerweile 10 Jah-
ren in Innsbruck, jedes 2. Wochenende
in Kals verbringt. Sie sagt, ein Wochen-
ende in Kals ist wie eine Woche Urlaub!
Besonders gerne geht sie ins Lesachtal,
welches sie als ihren persönlichen Ener-
gieplatz bezeichnet: „Die Besuche hier
erden mich, ich möchte nicht darauf
verzichten.“
Auf die Frage hin, ob sie sich nicht
vorstellen kann, hier zu arbeiten und in
Kals zu bleiben meint sie: „Es ist alles
offen. Ich bin jung und ungebunden, es
ist definitiv eine Option, wenn es sich
beruflich arrangieren lässt. Ich hatte na-
türlich auch mit dem Gedanken gespielt,
die Kanzlei in Osttirol zu eröffnen, aber
das hielt ich dann doch für zu gewagt.“
Obwohl, das Gute an ihrer Arbeit ist ja,
dass sie von überall aus arbeiten kann.
„Wo ich sitze, wenn ich den Überga-
bevertrag errichte, ist egal, der Inhalt
muss passen.“
Ganz hat sie sich noch nicht an die
Selbstständigkeit und die damit verbun-
denen Privilegien wie zB ihrer flexiblen
Zeiteinteilung gewöhnt... aber sie hofft,
dass sich das noch ändert. Derweil ge-
nießt sie es voll und ganz, wenn sie ar-
beiten kann und genug zu tun hat und ist
um jeden Auftrag froh.
Was sie an Kals besonders schätzt ist
die hohe Lebensqualität, die Natur und
ihre Familie: „Es ist nirgends so schön
wie in Kals!“ sagt Jasmin im Brustton
der Überzeugung. Da kann ich ihr nur
zustimmen!
Liebe Jasmin, danke, dass du dir die
Zeit genommen hast und das Fodn-
Team wünscht dir alles Gute auf deinem
weiteren Berufs- und Lebensweg!
Familie Oberlohr: Jasmin, Sepp, Diana, Anna und Nichte Alina