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FODN - 65/01/2017
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Geschwistern. Gemeinsam besuchten
wir dann ihre ältere Schwester. Sie war
auch schon einige Zeit in Europa und
hatte sogar vor Jahren in Lichtenstein
gearbeitet. Während Theresa sich in
Dreizehnlinden sehr wohlfühlt, würde
ihre ältere Schwester am liebsten noch
heute ihre Sachen packen und wieder in
die Heimat ihrer Vorfahren nach Tirol
ziehen. Beide waren schon einmal in
Kals und haben auch das Anwesen beim
Rantschner besucht. Ob sie wieder ein-
mal nach Kals kommen würden? Diese
Frage ließen sie unbeantwortet.
Wir kommen auf ein Areal, das sich
Lindendorf nennt. Und würden dort
nicht überall Palmen stehen, wäre es ein
Ort, der direkt der „Piefke-Saga“ ent-
stammen könnte. Begrüßt wurden wir
vom Chef persönlich. Walter, dessen
Urgroßeltern aus Vorarlberg stammten,
hatte diese große Ferienanlage in den
letzten Jahren gebaut und ist inzwi-
schen ein touristischer Fixpunkt eines
jeden Dreizehnlindenbesuchers. Stolz
flattern unsere heimischen Bundes-
länderfahnen im sehr rustikal einge-
richteten großen Saal, daneben jene in
Rot-Weiß-Rot samt Bundesadler. Das
WC ist zur Freude von uns einer Tiroler
Berghütte nachempfunden, überall gro-
ße Bildschirme, über denen Videos von
Volksmusikgruppen aus den alpenländi-
schen Raum flimmern und haufenweise
Bilder von Bergen mit Schnee. Ein biss-
chen weh tat es uns aber schon, dass das
große Bild im Bühnenhintergrund das
Matterhorn zierte!
Als die ersten Musikstücke ertönen,
zucken die Gäste unten an den Tischen
kurz zusammen, starren aber bald wie-
der ungläubig auf die Bühne. „Mitklat-
schen müsst’s“, befiehlt Walter, der Chef
vom Lindenhof von dort auf Portugie-
sisch. Und tatsächlich: Die, die gerade
noch mit Messer und Gabel gegen mit
Speck gefüllten Knödel kämpften, le-
gen das Besteck weg und schunkeln und
tanzen begeistert mit.
Eine kleine Anekdote am Rande:
Beim Besuch eines „Tiroler“ Souve-
nirladens stellte unser Begleiter Eike
in seinem ihm eigenen Hochdeutsch
den Besitzer eine Frage, worauf dieser
antwortete: Bitte noch einmal, ich habe
die Frage nicht verstanden“ und weiter
zu uns gewandt „woasch, dei Deitschn
vaschteh i sou leitz, do muass i imma
nochfrogen…“
Am Abend fand dann ein Auftritt
im „Hotel Tirol“ statt. Der Saal war
zum Bersten gefüllt und viele Zuhö-
rer fanden gar keinen Platz mehr. Fast
vollzählig angetreten war die „Banda
dos Tiroleses“ (Trachtenmusikkapelle
Dreizehnlinden), die Schuhplattler- und
Volkstanzgruppe und viele andere, -
die Männer standesgemäß in „Tiroler
Tracht“ und die Frauen im Dirndl ge-
kleidet.
Nur mehr Touristen
Mit diesem Auftritt war der musika-
lische Teil der Reise abgeschlossen und
es rückte nun der touristische Aspekt in
den Vordergrund. Es folgte eine 500 km
Reise durch die landschaftlich einmali-
ge Gegend nach Curitiba und von dort
weiter per Flugzeug nach „Foz do Igia-
zu“. Diese Stadt liegt an der Mündung
des Flusses Iguaçu in den Río Paraná
unmittelbar im Grenzgebiet zu den Län-
dern Paraguay und Argentinien.
Da durfte ein Besuch des Itaipú-
Staudamm natürlich nicht fehlen. Das
Kraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt
Paraguays und Brasiliens. Der Bau wur-
de 1991 fertiggestellt und war zu diesem
Unvergesslicher Abend im Hotel Tirol [Dreizehnlinden]
Auftritt im Kulturcenter der Stadt Canoinhas
Alois und Theresa Moser - geb. Hanser, Michael Linder
Dreizehnlinden