Gemeindezeitung - page 60

60
FODN - 59/01/2015
Von Michael Linder
Gerhard, wie bist zu deinem Beruf
gekommen? Erzähle uns von deinem
Werdegang.
Meine Maurerlehre absolvierte ich
bei der Firma Fa. Kofler in Kufstein,
anschließend arbeitete ich als Maurer in
Innsbruck und Zams. In meiner Zeit in
Zams besuchte ich die Polierschule und
schloss diese erfolgreich 1991 ab.
Anschließend arbeitete ich als Po-
lier und Bauführer bei Beton-Monier
Bau und war dort eigenverantwortlich
für Tunnelbaustellen in Österreich und
Deutschland.
Ein dauerhaftes Wegbleiben von Kals
kam für mich auf Grund der gebotenen
Lebensqualität in meiner Heimatge-
meinde nie in Frage. So baute ich dort
1993 in Kals/Arnig für meine Familie
und mich ein Einfamilienhaus.
Bei der Firma Beton-Monier Bau
arbeite ich bis 2000, jedoch war das
Pendeln zwischen meinen Arbeitsstät-
ten, oftmals hunderte Kilometer von zu
Hause entfernt, sowie das lange Weg-
bleiben schon eine große Belastung für
mich und meine Familie. So entschloss
ich mich im Jahr 2000 zurück nach Ost-
tirol zu gehen und fing bei der Fa. HBZ-
Bau an und hatte dort bis zum Jahr 2007
für viele Baustellen die Bauleitung über.
Welche Geschäftsbereiche umfasst
dein Unternehmen?
Mein Kerngeschäft ist der Bau von in-
dividuellen Ein- und Zweifamilienhäu-
sern. Ich bin aber auch im Bereich der
Altbausanierung, bei Um- und Ausbau-
ten, Bädersanierungen, Fassadengestal-
tung und Außenanlagen tätig.
Du hast von Anfang an deinen Zielen
gearbeitet, hattest du manchmal auch
daran gedacht, dass es nicht funktio-
nieren würde?
Nein, ich hegte den Gedanken selb-
ständig ein Bauunternehmen zu führen
schon länger. Noch vor dem Aus der
Firma HBZ-Bau habe ich mit den Ge-
danken gespielt, selbstständig zu wer-
den. So habe ich mich bestens darauf
vorbereitet, die Unternehmerprüfung
gemacht und unmittelbar darauf im
Frühjahr 2008 meine Firma gegründet.
Was bedeutet die Arbeit als Bauun-
ternehmer für dich?
Es ist schön, erfolgreich in dem Be-
reich zu arbeiten, den man als spannend
und herausfordernd empfindet. Ich bin
in der glücklichen Lage sagen zu kön-
nen „Was ich tue, macht mir enormen
Spaß!“
Wie ist die Resonanz in der Öffent-
lichkeit?
Die Resonanz ist sehr gut. Viele haben
mein Unternehmen Anfang skeptisch
betrachtet. Die bauliche Umsetzung des
neugestalteten Lesach-Platzes hat mir
enorm viel positive Rückmeldungen ge-
bracht und auch gezeigt, dass ich auch
größere Baustellen bewältigen kann.
Wo hast du deine Baustellen, wie weit
bist du schon herumgekommen
?
Ich arbeite hauptsächlich in unserer
Gemeinde, habe aber auch Aufträge aus
den umliegenden Gemeinden. So habe
ich auch schon in Ainet einige Einfa-
milienhäuser gebaut, das Defereggental
wird auch immer interessanter, die wei-
teste Baustelle war ein Einfamilienhaus
in Wenns in Nordtirol. Aber mein Focus
liegt eindeutig in unserer Gemeinde und
in der näheren Region.
Über welche Ausstattung verfügt dein
Unternehmen?
Ich besitze ein komplettes Fassaden-
gerüst, sämtliche notwendige Kleinge-
räte und Maschinen, bei Notwendigkeit
werden z.B. Schalungen angemietet.
Du bist ein Ein-Personen Unterneh-
men, so musst du dich um alles selber
kümmern. Hast du schon einmal da-
ran gedacht, personell aufzustocken?
Wenn ich eine Baustelle übernehme,
so spreche ich schon vorher mit den je-
weiligen Bauherrn die mögliche Unter-
stützung in personeller Hinsicht ab. Bei
Bedarf greife ich sehr gerne auf die vor
Ort vorhandenen Handwerker zurück.
Wir haben hier in Kals sehr gute Hand-
werker, da macht das Zusammenarbei-
ten schon sehr viel Sinn und es funktio-
niert auch problemlos.
Mein Sohn Harald erlernt jetzt bei mir
die Maurerlehre. Er hat erfolgreich im
heurigen Frühjahr die Gesellenprüfung
als Installateur absolviert, zeigte aber
schon lange Interesse auch den Beruf
des Maurers zu erlernen. Das macht mir
eine große Freude und hoffe natürlich
auch auf ein bisschen Entlastung.
Wie lange dauert für dich der Winter?
Je nach Wetterlage sind Außenarbei-
ten ab Ende November bis Mitte De-
zember nicht mehr möglich, im Innen-
bereich gibt es aber keine Pause. Meine
einzige Auszeit im Jahr genieße ich zu
Weihnachten. Aber irgendwie bist du als
Selbstständiger immer abrufbereit und
kannst dir eine längere Absenz ja gar
nicht leisten.
Wie stehst du zur Nachbarschaftshil-
fe am Bau, auch Pfusch genannt?
Echte Nachbarschaftshilfe ist eine
gute Sache und ich sehe da überhaupt
Gerhard Gratz
- Bauunternehmer aus Kals
In Kals am Großglockner und auch darüber hinaus hat sich
Gerhard Gratz einen hervorragenden Ruf als engagierter und
verlässlicher Bauunternehmer gemacht.
BUNT GEMISCHT
Gerhard Gratz
1...,50,51,52,53,54,55,56,57,58,59 61,62,63,64,65,66,67,68
Powered by FlippingBook