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FODN - 70/03/2018
Focus für mich einfach im Sport, aber
ich weiß, dass ich das nicht ewig ma-
chen werde. Wenn es sich ergibt, würde
ich das Studium schon gerne fortsetzten,
weil es mir auch super gefallen hat und
auch die Aufnahmeprüfung nicht ganz
ohne war. Innsbruck ist eine tolle Stadt,
es wird sich zeigen, was die Zukunft
bringt.
Fodn: In deinem neuen Clip „Why I
didn’t post new videos“ sprichst du
englisch – und das ziemlich perfekt.
Warst du ein guter Schüler und bist
du gerne zur Schule gegangen?
Fabio: Das Geheimnis ist hier: Lear-
ning by doing. Ich bin viel mit Eng-
lischsprechern unterwegs und ich habe
ziemlich früh erkannt, dass ich ohne die
Weltsprach Englisch in der Szene nicht
weit komme. Mein Bike-Kollege Danny
MacAskill ist Schotte und spricht mit
einem starken Akzent, da habe ich mir
mit meinem Schulenglisch dann schon
ein bisschen schwergetan, obwohl ich
eigentlich schon ein guter Schüler war.
Wir hatten immer viel Spaß in der Schu-
le und ich habe auch leicht gelernt –
sonst hätte ich wahrscheinlich nicht so
viel Zeit zum Rad fahren gehabt!
Fodn: Du warst heuer bei der Er-
öffnung des Bike-Parks in Kals im
Großglocknerresort dabei. Was hälst
du vom Park?
Fabio: Ja, ich war heuer im Sommer
dabei und muss wirklich sagen, dass
es eine coole Eröffnungsfeier war. Das
Biken wird immer populärer und es
taugt mir, dass auch bei uns jetzt etwas
in dieser Richtung angeboten wird. Es
ist meiner Meinung nach wichtig, nicht
nur im Winter, sondern auch im Som-
mer ein attraktives Angebot zu bieten
und das ist mit der Bike-Strecke sicher
gelungen.
Fodn: Du bist schon weit gereist, aber
wo ist deine Lieblingsdestination zum
Biken?
Fabio: Für mich ist Saalbach einfach
eine Hammer-Destination, weil es
wahnsinnig viel Angebot gibt und ich
dort durch die Abwechslung immer viel
Spaß habe. Bei den Städten, die wir be-
sucht haben, haben es mir Berlin und
Hamburg besonders angetan. Hier habe
ich mich mit dem Street-Trail Bike sau-
wohl gefühlt und besonders viele Mög-
lichkeiten gefunden.
Fodn: Was machst du in deiner Frei-
zeit, bzw. gibt es noch Freizeit in dei-
nem Leben?
Fabio: Sagen wir es so, es gibt wenig
Zeit, die ich nicht mit Rad fahren oder
dem Drumherum verbringe. Natür-
lich gehe ich auch gerne mal was mit
Freunden trinken oder mal aus, aber ge-
danklich dreht es sich schon 24/7 ums
Rad fahren – aber hey: ich lebe meinen
Traum und mein Hobby ist mein Beruf!
Deshalb kommt es mir gar nicht so vor,
als ob ich wenig Freizeit hätte. Ich treffe
mich natürlich gerne mit Freunden, aber
derzeit ist die Zeit dafür knapp bemes-
sen. Ich bin viel in Innsbruck, weil ich
hier mehr Möglichkeiten habe, aber zu
Weihnachten komme ich natürlich ger-
ne heim zu meiner Familie.
Fodn: Bei uns kennt dich natürlich
jeder, das ist klar, aber bei Videos
mit insgesamt knapp 250 Millionen
Klicks allein auf YouTube erkennt
man dich vermutlich auch außerhalb
von Kals, oder?
Fabio: Ja, mittlerweile kommen auch
oft in Innsbruck, oder sogar in ganz Ös-
terreich, Leute auf mich zu und fragen,
ob wir ein Foto machen können. Aber
das ist immer noch komisch für mich!
Ich kann nicht sagen, dass ich daran ge-
wöhnt bin, es ist noch jedes Mal interes-
sant und witzig für mich, diese Erfah-
rung zu machen!
Fodn: Wie schon erwähnt, kommst du
weit herum auf der Welt. Zieht es dich
in die Ferne oder kommst du, gerade
jetzt zu Weihnachten, wieder gerne
nach Hause?
Fabio: Natürlich ist es toll, wenn man
reisen kann und fremde Länder und
Kulturen kennen lernt. Die Möglichkeit
zu haben, Menschen auf der ganzen
Welt zu treffen und die Unterschiede zur
Heimat festzustellen, ist wirklich der
Wahnsinn. Dass das alles durchs und
mit dem Biken möglich ist, gefällt mir
besonders. Trotzdem: Ich komme im-
mer gerne dahin, wo ich aufgewachsen
bin und wo meine Familie ist. Daheim
ist es halt immer noch am schönsten.
Fodn: Hast du dir schon mal Gedan-
Prag 2017, © Jan Kasl / Red Bull Content Pool
Crankworx Slopestyle Championships 2018 in Innsbruck, © Stefan Voitl/Red Bull Content Pool
MENSCHEN AUS KALS