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FODN - 66/02/2017
PFARRE KALS AM GROSSGLOCKNER
Von Gerhard Gratz
G
locke und Weihwasserstein wur-
den im Geröll wieder gefunden
und suchten eine neue Heimat.
Einem Gelöbnis entsprechend, wurde
das Kirchl 1968 auf den Köfele nach
Plänen von Architekt Ing. Paul Illmer
von der Peischla Familie (Andreas Riep-
ler) wieder erbaut. Das Fresko von Nor-
bert Strolz an der Außenmauer erinnert
noch an diese unseligen Augusttage
1966. (Aufschrift: Der schmerzhaften
Mutter 1966 in großer Wassernot ver-
lobt, 1968 als Zeichen des Glaubens und
Dankes wieder erbaut.)
Eingeweiht wurde die Kapelle von
Dekan Josef Holaus. Patrozinium ist
am 15. September – Fest der „Sieben
Schmerzen Mariens“. Unterpeischlach
gehört seit 1722 zur Pfarre St. Johann.
Der Blick des Kirchenbesuchers wird
sehr rasch auf das große Kreuz und die
„Sieben Schmerzen Mariens“ – Figur
auf der rechten Seite des Altarraums
gelenkt. Das barocke Kreuz (Korpus-
höhe 105 cm) stammt aus der Gegend
von Assling und die Sieben Schmerzen
Marienfigur hat der Oberlienzer Hans
Schneeberger geschnitzt. Er war Inva-
lide mit nur einem Arm. Hans hat die
prächtige Skulptur auf dem Peischla-
hof ausgearbeitet. Ein Bub musste ihm
helfen, indem er mit dem Hammer auf
das vom Künstler geführte Stemmeisen
schlug. Die feine Ausarbeitung mit dem
Sieben Schmerzen Mariens
Das erste Kirchl in Unterpeischlach ist 1921 von Josef Riepler, einem Bruder des damaligen
Bauern, im Garten des Hofes zum Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg
erbaut worden. Im August 1966 wurde dieses Kirchl vom Hochwasser zerstört.
Schnitzmesser gelang dem Hans auch
mit einem Arm.
Im Jahre 2000 wurde das Kirchlein
innen und außen renoviert. Neues Dach,
Trockenlegung der Mauern, Einfassung
des Fundamentes, neue Beleuchtung,
Lautsprecheranlage, Zusatzbänke uvm.
Die Materialkosten von ca. 94.000
Schilling wurden mit einer Krippen-
versteigerung und den Einnahmen
am Kirchtag nahezu vollständig auf-
gebracht. Auch eine Sakristei wurde
errichtet und damit wurde die Nische
als Ankleideraum für den Priester frei.
Eine Orgel wurde angekauft, sie hat
zwar keine Orgelpfeifen, dennoch er-
möglichen die verschiedenen Regler
den Klang einer Kirchenorgel.
Am 19. Jänner 2007 wurde sie von
Pfarrer Mag. Wieslae Wesolowski ein-
geweiht, und VD Hans Wurzer ließ
sie voll erklingen. Dieses Kirchlein ist
sicher ein Lebenswerk von Andreass
Riepler (Peischlerwirt) – verstorben am
4. November 2008 im Alter von 58 Jah-
ren nach langem geduldig ertragendem
Leiden.