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FODN - 66/02/2017

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PFARRE KALS AM GROSSGLOCKNER

ge noch einmal zum Stehen kommen.

Das Evangelium beim Rieplener und

der Unwettersegen auf der Sag Brücke.

Wenn dann der Segen in der Pfarrkirche

den Abschluss des kirchlichen Festes

einleitet sind etwa drei Stunden vergan-

gen. Deshalb nennt die Trachtenmusik-

kapelle diese Prozession auch die „Big

Mama“.

Was bedeutet Fronleichnam?

Die Bezeichnung leitet sich aus dem

Mittelhochdeutschen ab. „Vron“ steht

für „Herr“, „lichnam“ für „Leib“ der

Begriff meint also „Leib des Herrn“.

An Fronleichnam gedenkt die Kir-

che der Einsetzung dieses Sakraments

durch Jesus Christus selbst. Somit lässt

sich Fronleichnam sozusagen als zwei-

ter Gründonnerstag unter anderen, fröh-

licheren Vorzeichen verstehen.

Die geschichtlichen Wurzeln des

Fronleichnamsfestes reichen bis ins 13.

Jahrhundert zurück. In dieser Zeit ver-

änderte sich die Messfeier dahingehend,

dass in der Eucharistie zunehmend die

Realpräsenz Christi in Brot und Wein

in den Mittelpunkt rückte und der Ge-

dächtnischarakter in den Hintergrund

trat. Zugleich entwickelte sich auf diese

Weise zunehmend eine Verehrung der

eucharistischen Gaben. Im Mittelpunkt

dieses Festes steht die Eucharistie, d.h.

die Gegenwart Jesu Christi in Brot und

Wein. An Fronleichnam gedenkt die

Kirche der Einsetzung dieses Sakra-

ments durch Jesus Christus selbst.

Das Brauchtum der Fronleichnams-

Prozession geht auf das Jahr 1277 zu-

rück, wo in Köln erstmals eine Prozes-

sion am Fronleichnamstag stattfand. Bis

heute schreiten die Katholiken dabei

durch die Straßen und zeigen die Hostie

in einer Monstranz als Zeichen Chris-

ti in der Welt. An Kreuzweg-Altären

wird dabei angehalten und gebetet. In

manchen Orten - wie in in Kärnten

und in Oberösterreich - finden die Pro-

zessionen auch zu Wasser statt. In der

Steiermark hat sich der Brauch großer

Blumenteppiche herausgebildet. Man-

cherorts ist es auch üblich, entlang der

Prozessionsstraßen grüne Birken aufzu-

stellen.

Danke an alle, die jedes Jahr zu Fron-

leichnam die Altäre und Bilder bei den

Häusern aufstellen. Auch die Birken

am Wegrand zeigen, dass dieser Tag

etwas besonderes ist. Doch was wäre

eine Prozession ohne Trachten, Fahnen,

Musik, Salven, Pöller, Sanger, Minist-

ranten und viele Gläubige die mitbeten

auf dem Weg durch die Dörfer. Allen

ein Vergelts Gott und seit´s die nächsten

Jahre auch wieder so gut und nehmt ak-

tiv am Pfarrleben in Kals teil.