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Monsignore Webhofer zum Gedenken

Dez. 2016

Monsignore Prof. Dr. Peter Webhofer

zum Gedenken

Den Laurenzitag - den Tristacher

Kirchtag hatte er noch mit uns, seiner

Heimatgemeinde gefeiert, Dr. Peter

Webhofer, Ehrenringträger der Gemein-

de Tristach. Körperlich auffallend mehr

beeinträchtigt als die Jahre vorher, doch

voll ungebrochener Lebensfreude, ahn-

te niemand, dass ein Monat später die

Sterbeglocke für ihn läuten würde.

In vielen Nachrufen wurde sein Le-

ben und Werk gewürdigt. Peter Webho-

fer wurde als zweites von fünf Kindern

des Schmiedemeisters Johann Web-

hofer und der Maria, geb. Mitteregger

am 26. März 1932 in Lienz geboren.

Der Standort seines Heimathauses, die

Schmiede am Seebachl, tief schattseitig

gelegen, hatte keinen Einfluss auf sein

sonniges Gemüt. Er besuchte die Volks-

schule in Tristach und das Gymnasium

in Lienz, das Paulinum in Schwaz und

studierte Theologie in Innsbruck. Am

Peter und Paul-Tag 1957 wurde er ge-

meinsam mit vier weiteren Osttirolern in

Sillian von Dr. Paulus Rusch zum Pries-

ter geweiht.

Sein außergewöhnliches musika-

lisches Talent wurde schon im Pauli-

num erkannt, und so wurde er nach

drei Jahren, in denen er als Kooperator

seelsorglich in Steinach tätig war, zum

kirchenmusikalischen Studium an das

„Pontificio Istituto di Musica Sacra“

nach Rom entsandt.

Nach Abschluss der Studien mit der

Promotion zum Doktor über den spa-

nischen Barockmusiker Giovanni Feli-

ce Sances kehrte er nach Tirol zurück

und wurde erster Domkapellmeister der

1964 neu gegründeten Diözese Inns-

bruck und mit der Aufgabe des Kirchen-

musikreferenten betraut.

Dramatisch wurde ihm 1972

während der Aufführung einer Orches-

termesse im Dom durch eine Gehirn-

blutung der Taktstock aus der Hand

genommen.

In den folgenden fünf Jahren lernte

er bei bleibender halbseitiger Lähmung

unter mühsamsten Bedingungen wieder

sprechen. Anknüpfend an seine Doktor-

arbeit widmete er sich in aufwändigen

Studien und akribischen Recherchen in

Bibliotheken von Rom, Venedig, Krems-

münster, Wien und Prag der Musik San-

ces. Anlässlich der 800-Jahrfeier der

Stadt Innsbruck gründete er das Orches-

ter „Capella Oenipontana“, ein Ensemb-

le für Alte Musik.

Miniaturaltar

Priesterweihe in Sillian (2. v.l.)