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FODN - 68/01/2018
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MENSCHEN AUS KALS
durch den abbiegenden Gegenverkehr.
Auch wenn der vietnamesische Verkehr
vollkommen chaotisch, undiszipliniert
und unkoordiniert erscheint, funktio-
niert der Verkehrsfluss doch erstaunlich
gut und reibungslos. Da alle Verkehrs-
teilnehmer aufeinander achtgeben, kann
man sogar als Fußgänger eine mehrspu-
rige vielbefahrene Straße überqueren,
ohne wirklich auf den Verkehr achten
zu müssen.
Jederzeit bremsbereit und mit dem
Finger auf der Hupe fuhren wir aus
Hanoi raus und ließen die Millionen-
stadt bald hinter uns. Am nächsten
Tag bemerkte ich plötzlich komische
Geräusche bei meinem Motorrad. We-
nig später folgten bei meinem Motor
Zündaussetzer, was nach kurzer Zeit
zu einem völligen Stillstand meines
Motorrades führte. Obwohl in Vietnam
praktisch niemand Englisch spricht,
und man meist nur mit Handzeichen
kommunizieren kann, wusste der Me-
chaniker bald Bescheid und tauschte
meine Lichtmaschine aus. Nach 30 Mi-
nuten Arbeit entlohnte ich ihn mit ca. 3
Euro und unsere Fahrt konnte weiter ge-
hen. Von da an mussten wir eigentlich
täglich einen Mechaniker aufsuchen, da
ständig eines unserer Motorräder einen
Defekt aufwies oder weil wir das Öl,
welches unsere Gefährte nach 400km in
eine dickflüssige braun-schwarze Sup-
pe verwandelt hatten, wechseln muss-
ten. Allerdings waren die Reparaturen
immer sehr günstig und so zahlten wir
meist nur einen Betrag zwischen 0,50 -
und 4 Euro. Außerdem konnten wir im-
mer und überall, selbst in kleinen Dör-
fern, einen Mechaniker finden, welcher
unsere Motorräder reparierte.
Mit der Zeit empfanden wir diese
Zwangspausen auch nicht mehr als är-
gerlich sondern zunehmend als amüsant.
Jedes Mal wenn wir einen Mechaniker
aufsuchen mussten, stoppte dieser seine
Arbeit und widmete sich unverzüglich
unseren Problemen. Wenn wir wieder
einmal etwas reparieren mussten, ka-
men auch des öfteren Kinder aus der
Nachbarschaft zu uns, um ihre in der
Schule erlernten Englischkenntnisse
anzuwenden oder einfach kurz Zeit mit
uns Touristen verbringen zu können.
Vor allem die Kinder freuten sich immer
wenn sie uns sahen und winkten uns
stets vom Straßenrand aus zu, wenn wir
an ihnen vorbei fuhren.