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FODN - 66/02/2017

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Die „neue“ Lucknerhütte

Die ursprünglich auf 2.233m stehende Lucknerhütte wurde in den Jahren 1937, 1939, 1951

und 1958 von Lawinen beschädigt bzw. zerstört und wurde schließlich im Jahre 1960 auf dem

jetzigen Platz auf 2.241m Seehöhe neu aufgebaut.

Von Gertrud Oberlohr

I

n nur wenigen Monaten Bauzeit

wurde die Lucknerhütte im Som-

mer 2016 umgebaut und es entstand

ein kompletter Zubau, der nicht nur 23

zusätzliche Schlafplätze in acht hel-

len Zimmerlagern bietet, sondern mit

einem eigenen Seminarraum mit Pan-

oramablick, großzügigen Dusch- und

Waschräumen, einem Trockenraum und

einer Infrarotkabine modernsten Hüt-

tenkomfort auf über 2.000 Höhenmeter

ermöglicht.

Bereits im Jahr 1903 wurden die ers-

ten Bergsteiger mit eigenen Produkten

aus der Landwirtschaft bewirtet. Seit

damals ist die Hütte im Besitz der Fami-

lie Oberlohr. Schon im Jahre 1943 hatte

der Großvater Josef Oberlohr mit seinen

drei Söhnen ein Wasserkraftwerk für

die Stromversorgung der Hütte errichtet.

Nachdem 1980 die Kalser Glockner-

straße fertig gestellt wurde, musste man

feststellen, dass die Lucknerhütte in ih-

rer ursprünglichen Form den Anforde-

rungen nicht mehr entsprach. So wurde

die Hütte im Jahr 1983 mit einem gro-

ßen Speisesaal, moderner Küche und

Zimmern mit Dusche und WC erweitert.

Die steigenden Anforderungen der

modernen Wanderer und Bergsteiger

waren die Beweggründe, die Luckner-

hütte nach über 30 Jahren auf den neu-

esten Stand zu bringen.

Dort wo früher der Stall der Hütte

stand, wurde ein dreistöckiges Gebäude

samt Keller neu errichtet. Der gesamte

Komplex entstand in Massivholzbau-

weise. Die Böden sind aus Lärchenholz,

die Decken und Wände aus Fichte. Aus-

schließlich Osttiroler Betriebe sorgten

für höchste Handwerksqualität.

Bei der Gestaltung der insgesamt acht

neuen Zimmer wurde auf eine klare, au-

thentische Linie wert gelegt. Neu sind

auch die zeitgemäß ausgestatteten Per-

sonalzimmer, ein Schuh- und Trocken-

raum, große Dusch- und Waschräume,

sowie eine Infrarotkabine.

Der große Frühstücksraum mit Pan-

oramablick ladet zu einem gemütlichen

Bergfrühstück ein. Auch Bergseminare

und Workshops können dort bei mo-

derner Technikausstattung abgehalten

werden.

Autark ist die Lucknerhütte, was die

Energieversorgung und die Abwasse-

rentsorgung betrifft. Den elektrischen

Strom liefert das eigene Wasserkraft-

werk und vor sechs Jahren wurde eine

vollbiologische Kläranlage errichtet.

Nachhaltigkeit und Regionalität prägt

auch das Speisenangebot der Luckner-

hütte, wo vor allem Produkte aus der

eigenen Landwirtschaft auf die Speise-

karte kommen.

Die größte Motivation für den um-

fangreichen Umbau war die volle Un-

terstützung und Mitarbeit der gesamten

Familie.

Am 11.Juni 2017 wurde die Luckner-

hütte durch Pfarrer Ferdinand Pittl und

Bläsern der TMK Kals feierlich einge-

weiht. Anschließend spielte die „Zwi-

schendurch Musik“ kräftig zum Tanz

auf.

Besonders dankbar sind wir, dass der

Umbau unfallfrei und ohne größere Pro-

bleme fertiggestellt werden konnte.

Ein großer Dank gilt allen, die uns

tatkräftig unterstützt haben, sowie allen

Kalserinnen und Kalsern, die uns heuer

auf der neuen Hütte besucht haben.

LANDWIRTSCHAFT & TOURISMUS