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57 - J
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2017
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hronik
Vor 20 Jahren - Spätsommer 1997
Murenkatastrophe am Wartschenbach
Berichte des Ortschronisten Franz Wibmer
Foto und Textauszüge aus der
Tiroler Tageszeitung und dem
Osttiroler Bote
Am Montag, 18. August, zum
Murenabgang von Sams-
tag: Ca. 30.000 Kubikmeter
Geschiebe vermurten am
Samstag in der Nacht die
Wartschensiedlung. 20 Häu-
ser wurden teils schwer be-
schädigt. Die braunen Fluten
rissen mehrere Autos mit. Die
Feuerwehren der drei betrof-
fenen Gemeinden, Nussdorf/
Debant, Gaimberg und Lienz
waren binnen weniger Minu-
ten zur Stelle.
LH Wendelin Weingartner
versprach bei seinem Besuch
- schon am Sonntag - mög-
lichst unbürokratische Hilfe
und höchstmöglichen Scha-
densersatz. Ab Montag Früh
waren 135 Mann des Bundes-
heeres im Einsatz.
Vor zwei Jahren hatte der
Bach dort 22 Häuser vermurt,
11 Mio. S. betrug der Scha-
den. Er ist diesmal noch hö-
her. Trotz intensiver Bemü-
hungen von Bgm. Altenweisl
von Nussdorf/Debant ist das
Verbauungsprojekt
bisher
vom Landwirtschaftsministe-
rium nicht behandelt und ge-
nehmigt worden. Unter dem
Eindruck des Schadensereig-
nisses sagte der Minister die
sofortige Genehmigung zu.
Errichtet werden soll ein wei-
teres Ausschotterungsbecken
zur Aufnahme von Geschie-
bestößen, weil die labile Ge-
steinsschichtung am Oberlauf
des Baches keinen Sperren-
bau erlaubt. Laut Fachleuten
ist bei einem großen Gewitter
mit Hagel mit der doppelten
Menge an Geschiebe zu rech-
nen. Eine Dauerlösung sei da-
her, einige Familien westlich
des Baches umzusiedeln, um
genug Platz für eine Geschie-
beableitung zu erhalten.
Auch der Osttiroler Bote
vom folgenden Donnerstag
enthielt in der Überschrift der
1. Seite dieses Thema: Müs-
sen einige Siedler ihre Häuser
für immer verlassen?
Nachdem Aufforstungen am
Zettersfeld, dem Ursprung
des Übels, aber einem kaum
ersetzbaren Weide- und Ski-
gebiet, nicht verwirklichbar
sind, wird daran gedacht, eine
Reihe von Rückhaltebecken
zu errichten. Zudem wird
geprüft, oberhalb der Wart-
schensiedlung noch ein drit-
tes Ausschotterungsbecken
zu errichten.
So kam es letzten Endes -
Gott sei Dank - nicht zur Um-
siedlung einiger Bewohner
westlich des Baches, also auf
Gaimberger Seite. Freilich ist
zu hoffen und zu wünschen,
dass es dabei bleibt und die
bisherigen, ausgiebigen Ver-
bauungsmaßnahmen am Zet-
tersfeld und am Bachverlauf
reichen.
Die Bewohner einiger Häuser auf der Gaimberger Seite hätten
nach ersten Überlegungen umgesiedelt werden sollen.
Foto: Tiroler Tageszeitung
Unsere Gemeindezeitung
„Die Sonnseiten“ wird
nicht zuletzt ob ihres
chro-
nistischen Wertes
sehr
geschätzt. Es besteht der
Wunsch, die gesammelten
Nummern in Bände bin-
den zu lassen. Dazu fehlen
aber vor allem Zeitungen
aus den Jahren 1998-2010.
Sollte jemand über „Sonn-
seiten“ aus den früheren
Jahren verfügen und sie
nicht für den Eigenbedarf
brauchen, bitten wir, diese
im Gemeindeamt zu hin-
terlegen.
Ein
herzliches Danke
sagt das Redaktionsteam!