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FODN - 64/03/2016
MENSCHEN IM PORTRAIT
Von Sepp Haidenberger
D
er Berufstitel Hofrat gehörte in
der Monarchie hohen Beamten
am Hof des Kaisers. Dieser Titel
überlebte nicht nur das Ende des Kaiser-
reiches und damit den kaiserlichen Hof,
sondern auch den Zweiten Weltkrieg.
Hofrat ist heute ein Berufstitel, der vom
Bundespräsidenten unter anderem für
Beamte der höchsten Dienstklassen im
Bundes- oder Landesdienst verliehen
wird.
Der Herr Bundespräsident hat Dr. An-
dreas Unterweger mit Entschließung
vom 9. Juni 2016 den Berufstitel Hof-
rat verliehen. Der Ehrungsfestakt des
Landes Salzburg war am Mittwoch, 23.
November 2016 in der Salzburger Resi-
denz.
In den Festansprachen wurde hervor-
gehoben, dass mit dieser Auszeichnung
Menschen gedankt wird, die in ihrem
Beruf oder auch ehrenamtlich dem Ge-
meinwohl den Vorzug einräumen und
weit mehr als ihre Pflicht tun. Der Text
zur Verleihung des Berufstitels Hofrat
umfasst kurz die Tätigkeit des jungen
Hofrates:
Herr Dr. Andreas Unterweger
ist seit dem Jahr 1992 im Landesdienst
tätig und leitet seit nunmehr fünf Jahren
mit Engagement und großem Fachwis-
sen das Referat „Gewässerschutz“ in
der Abteilung Wasser des Amtes der
Salzburger Landesregierung. Gemein-
sam mit den Verbänden und Gemeinden
erreichte er auf einem konstruktiven
Weg einen europaweit vorbildlichen
Standard im Bereich Abwasserreini-
gung.
Wie sieht Andi, so wird Andreas in
Kals genannt, selbst diese Auszeich-
nung? „Ein Auge lacht eher belustigt
über solch altvatrische Titel.“ Mit dem
zweiten Auge, so darf angenommen
werden, freut sich Andi gewiss und un-
terspielt etwas. Hat doch mit Ehrentiteln
auch ein Usus bis heute überlebt: Geld-
sorgen haben auch schon den Kaiser ge-
plagt. Um nun in der Entlohnung etwas
zu sparen, ließ man verdienten Beamten
hohe Auszeichnungen zukommen.
Elternhaus und Bildungsweg
Die ersten Kinderjahre verbrachte
Andi noch in der Wohnung im Alten
Schulhaus. Im Jahr 1965 konnten Pe-
ter und Uschi Unterweger mit ihren
Kindern Andi und Sabine in ihr neues
Eigenheim in Ködnitz einziehen. Die
Volksschule in Kals besuchte Andi von
1966 bis 1970. Seine Volksschullehrerin
war großteils Waltraud Holzer. Sie war
es auch, die den Eltern empfahl, den
talentierten Buben im Gymnasium Li-
enz einschulen zu lassen. Dies hieß für
Andi, die Woche über im Bundeskon-
vikt Lienz zu bleiben. Weg von daheim,
das tat dem Zehnjährigen weh. Etwas
leichter wurde dies, weil auch Alois Hu-
ter (Trafikantensohn) und eine Zeitlang
Willi Schnell Schulkollegen von Andi
waren.
Nach erfolgreicher Matura am Gym-
nasium Lienz hatte Andi anfangs vor,
sich für den Dienst beim Bundesheer zu
verpflichten. Doch während des Grund-
wehrdienstes sah Andi, dass das Bun-
desheer nicht das Seine ist. Andi begann
daher im Herbst 1979 in Salzburg mit
dem Biologiestudium; Biologie, weil
Medizin zu überlaufen war, und Salz-
burg, weil Mike Hanser („Organist“)
damals auch in Salzburg studierte. Die-
ser Studienzweig und Studienort haben
wahrscheinlich auch Andis Schwester
Hofrat Dr. Andreas
Für unsere Gemeinde ist es
gewiss eine Seltenheit, dass
einem Kalser der Titel Hofrat
verliehen wird. Dr. Andreas
Unterweger hat in Salzburg
diese Auszeichnung erhalten.