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FODN - 64/03/2016
MENSCHEN IM PORTRAIT
Eintritt in den Salzburger
Landesdienst
Durch seine vielfältigen Tätigkeiten
hat sich Andi, jetzt Dr. Andreas Un-
terweger, einen Namen gemacht, und
so wurde 1992 aus der Arbeit für den
Gewässerschutz eine entsprechende
Anstellung in der Salzburger Landes-
verwaltung. Andis Hauptaufgaben
umfassten (und umfassen immer noch)
verfahrenstechnische
Sachverständi-
genarbeit (SV) bei kommunalen Klär-
anlagen sowie die Überprüfung der
Anlagen, die Fortbildung der Klärfach-
arbeiter, SV bei Hochwasserschutz- und
Regulierungsbauten, Öffentlichkeitsar-
beit, SV bei Wasserkraftwerken ua.
Seit 2011 ist Dr. Unterweger Leiter
des „Referat 7/05 Gewässerschutz“ mit
neun Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern im Amt der Salzburger Landesre-
gierung. Andi meint: Es ist eine kleine
Dienststelle mit sehr großer Außenwir-
kung und sehr engagierten und meis-
tens hochmotivierten Kolleginnen und
Kollegen.
Die Größe der Außenwirkung wird
verständlich, wenn man sich die Auf-
gaben des Gewässerschutzes vor Augen
führt (gekürzt auf einige Bereiche!):
Sachverständigentätigkeit:
Kommunale und Einzelkläranlagen
Wasserkraftanlagen
Hochwasserschutz
Grundwasser (Wärmepumpen,
Versickerungen, Brunnen)
Straßenwässer ua.
Erhebungen, Gewässeraufsicht:
Untersuchungen von Gewässern
Kartierungen und Zustands-
erhebungen
Aufklärung von Gewässer-
verunreinigungen ua.
Öffentlichkeitsarbeit:
Teilnahme an nationalen und
internationalen Arbeitsgruppen
Vorträge bei Seminaren,
Tagungen etc.
Fortbildung der Gewässerauf-
sichtsorgane, Klärfacharbeiter
Ausbildung der Umweltkundigen
Organe der Polizei
Auf die Frage, ob Andi aus seiner be-
ruflichen Tätigkeit in Salzburg auch ei-
nen Bezug zu Kals sehe, meinte er:
Da fallen mir natürlich die Wasser-
kraftanlagen ein. Ich weiß, dass die Kol-
legen in Tirol einen teilweise anderen
Zugang zum Thema Restwasserabgabe
haben wie wir hier in Salzburg. Aber
ich weiß auch, dass in beiden Ländern
der Gewässerschutz in diesem Bereich
viel „Freude“ verbreitet. Die Einsicht
für ökologische Maßnahmen ist in aller
Regel nur vorhanden, wenn es die Nach-
barn trifft und da nicht immer.
Letzthin habe ich meinen Onkeln zu-
gehört, wie sie sich lautstark über die
völlig sinnlosen Restwasservorgaben
unterhalten haben (Vielleicht meinten
sie, ich misch mich ein - was mir bei
diesem Thema, wenn ich nicht muss
oder grad übermütig bin, sicher nicht
einfällt). – Das ist jedenfalls ein Thema
das sehr viel Rückgrat und Durchhalte-
vermögen erfordert.
Sachverständigenarbeit bedeutet auch
Anstreifen an verschiedenen Ecken.
Dazu meint Dr. Unterweger:
Da taucht dann auch gleich der Pro-
blembereich mit dem Bürger auf. Ich
versuche immer, die Gründe für meine
Vorgaben verständlich zu machen, ohne
darauf zu pochen, dass das so im Gesetz
steht. Aber da gibt es Grenzen des Ver-
stehenwollens.
Mit den Politikern hatte ich bisher kei-
ne Probleme. Ich denke, ich habe es von
Anfang an verstanden, mich und „mei-
ne Leut“ auf einer sachlich korrekten
Ebene zu allen zu halten. Jetzt ist LHstv.
Astrid Rössler meine politische Ressort-
leiterin. Ich kenne sie seit vielen Jahren
persönlich, was soll da schiefgehen.
Zuletzt die Medien. Meist interessie-
ren sie sich eh nicht für uns. Außer es
geht was Gröberes schief. Und dann
muss man damit rechnen, dass alles,
was man telefonisch oder sonst nicht-
schriftlich mitteilt, verzerrt und ver-
fälscht wiedergegeben wird und Inter-
views in den falschen Zusammenhang
gestellt werden.
Insgesamt bin ich der Überzeugung,
dass alles, oft mühsam und manchmal
schmerzhaft Erreichte, letztlich doch im
Miteinander möglich wird. Zumindest
ist die Gesprächsbasis unter (fast)allen
Umständen zu erhalten und der persön-
liche Kontakt zu pflegen, eine Investiti-
on, die sich (meist) lohnt.
Nochmals angesprochen auf den eh-
renden Berufstitel Hofrat meint Andi
abschließend, dass er diese Auszeich-
nung als Anerkennung empfinde, die
keineswegs selbstverständlich ist, da
er und seine Abteilung Gewässerschutz
doch eher als „Stachel im Fleisch“ emp-
funden werden.
Erstkommunion 1968: V.l.: Alois Huter, Andi Unterweger, Thomas Huter (Lesacherhof)