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Gemeindezeitung Kartitsch
November 2014
Historisches Historisches Historisches
Geschick und reiche Begabung
verband Pfarrer Grimm mit gro-
ßer Bescheidenheit, mit humor-
sprühender
Unterhaltungsgabe
verband er tiefe Frömmigkeit.
Besorgt um seine Pfarrgemeinde
suchte und pflegte er den Kontakt
mit den Dorfbewohnern. Viele
Stunden verbrachte er in seiner
Kirche. Er liebte das Kartenspiel
und war auch einem edlen Trop-
fen nicht abgeneigt. Legendär
war sein trockener Humor und so
wurde erzählt, dass, nachdem die
angeordneten Sammlungen nicht
aufhören wollten, eine an die Bi-
schöfliche Finanzkammer adres-
sierte Karikatur für Schmunzeln
sorgte. Er zeichnete einen Vogel,
der einige Grallen fallen ließ, mit
dem Vermerk: „Der Vogel hat
ausge….. !“
Von den baulichen Maßnahmen
während seiner Pfarrerzeit in
Kartitsch sind die Neuanschaf-
fung der Kirchenglocken im Jahr
1949 zu nennen sowie die große
Kirchen-Renovierung im Jahr
1964, über deren beinahe Fertig-
stellung er sich noch vor seinem
völlig unerwarteten Tode freuen
durfte. Beides wurde von ihm
mitgetragen, Details überließ er
aber lieber den Laien.
Zurecht und wohlverdient ist
Pfarrer Josef Grimm zum Ehren-
bürger der Gemeinde Kartitsch
ernannt worden, wohl aus Verse-
hen jedoch zweimal, erstmals im
Juli 1936 anlässlich seines 25-
jährigen Priesterjubiläums und
ein zweites mal im September
1951 zur Feier 40 Jahre Priester
und 20 Jahre Ortspfarrer von
Kartitsch.
Nach nur kurzer Krankheit und
völlig überraschend ist Pfarrer
Cons. Josef Grimm am 25. No-
vember 1964 zum Schöpfer
heimgeholt worden. Das würdige
und eindrucksvolle Begräbnis
nach St. Oswald war Ausdruck
der Dankbarkeit und Wertschät-
zung der Pfarrgemeinde an ihren
beliebten Seelsorger, dessen
priesterliches Wirken Spuren
hinterlassen hat, denen man noch
heute, 50 Jahre später, begegnet.
Ludwig Wiedemayr
Bei Jugendlichen um 1960
Begräbnis von Pfarrer J. Grimm