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Gemeindezeitung Kartitsch
November 2014
Historisches Historisches Historisches
rian Wiedemayr, als Neupriester
feiern. P. Andreas Außerlechner
reiste im Sommer in die Mission
nach Indonesien ab. Zwei unserer
Mädchen traten in den Ordens-
stand der Barmherzigen Schwes-
ter ein. Außerlechner Paula
(Schwester Helene) als 14. von
15 Kindern der Trojerfamilie und
Moser Anna (Schwester Maria
Itha) als jüngste von 7 Kindern
der Junerfamilie. Ja so durften
wir wieder manch frohe Festtage
feiern und wollten so unser Jahr
beenden. Aber nein; Gott der gab
uns ein besonderes Fest, es war
ein großes – in Schmerz gehülltes
Priesterfest. An einem stillen,
noch klarem Novembertag muß-
ten wir Abschied nehmen von
unserem lieben Seelsorger Cons.
Josef Grimm. Mitten aus seinem
arbeitsreichen
seelsorglichen
Wirken hat Gott der Herr seinen
getreuen Knecht zu sich abberu-
fen. So durfte es nun wahr wer-
den, wie er es uns vorausgesagt:
Um ein großes Anliegen bitte ich
euch noch meine lieben Seel-
sorgskinder. Bevor ich als alter
Pfarrer von euch gehe, möchte
ich noch unser Gotteshaus neu
herrichten und nicht als alten
Stall zurücklassen. Und dieser
Wunsch wurde ihm als Dank
gerne erfüllt. Sofort entschloss
sich die Gemeinde in anerken-
nenswerter Weise, dieser Bitte
zu entsprechen und viele fleißige
Hände brachten das Werk zur
Vollendung. Noch durfte unser
lieber Herr Pfarrer die Kirche in
ihrem neuen Schmucke sehen,
noch durfte er wenige Tage vor
seinem Tode den Tabernakel im
prächtigen Glanze öffnen und
das Höchste Gut dorthin übertra-
gen, wo er soviel davor gekniet
und gebetet hat. Seine letzte
Grabrede, sein letztes Requiem
galt seinem langjährigen Bürger-
meister Andreas Außerlechner.
Uns allen hat er nun ein neues,
schönes Gotteshaus hinterlassen,
in dem wir stets seiner gedenken
und seine Abschiedsworte in
Erinnerung behalten:
. . . so lebt denn wohl, meine
lieben gewesenen Pfarrkinder,
bleibt stets eingedenk der Lehren
und Mahnungen eures besorgten
Hirten, seid herzlich in Gott ge-
grüßt und bei Jesus und seiner
Mutter Maria im Himmel zum
frohen Wiedersehen erwartet von
eurem verstorbenen Pfarrer Josef
Grimm.
Gegenwärtig betreut uns in liebe-
voller Weise Kapuzinerpater Karl
Gärtner aus Sterzing.
Und so wollen wir wieder ins
neue Jahr voll Zuversicht und
Gottvertrauen hineintreten. Vor
allem soll es ein friedliches Jahr
wieder bleiben. Wir grüßen alle
Kartitscher draußen in der Frem-
de und wünschen allen Wohler-
gehen und Gesundheit. Unsere
Grüße gehen auch weit über
Meere, zu unseren Missionsboten
nach Uganda, Neuseeland und
Indonesien.
Verfasst von Josef Moser, Juner
Entnommen aus: Osttiroler Bote
,
Zur Verfügung gestellt:
Ortschronik Kartitsch, Hilda Außerlechner
Am 25. November 2014 jährt sich
der 50. Todestag von Pfarrer
Cons. Josef Grimm, dem langjäh-
rigen Ortspfarrer von Kartitsch
und Ehrenbürger der Gemeinde.
Über 33 Jahre lang und wie kaum
ein anderer Seelsorger hat diese
Priesterpersönlichkeit das religiö-
se Leben des Dorfes geprägt und
vor allem die heute älteren Ge-
meindebürger werden sich mit
Ehrfurcht, großem Respekt und
Dankbarkeit an ihn erinnern.
Der 1888 in Hopfgarten/Defr.
geborene und 1911 zum Priester
geweihte Josef Grimm wirkte
zuerst als Kooperator in ver-
schiedenen Pfarren Ost- und
Südtirols und als Pfarrprovisor
am Brenner, in der Folge über-
nahm er den ersten Kaplanpos-
ten an der Landwirtschaftlichen
Lehranstalt Lienz. Nach noch-
maligem Kooperatordienst in
Matrei wurde er am 1. Juni 1931
Pfarrer in Kartitsch, wo er bis zu
seinem Tod als überaus eifriger,
geschätzter und beliebter Seel-
sorger wirkte.
Seine priesterlichen Aufgaben
umfassten neben der üblichen
Pfarrertätigkeit in Kartitsch mit
St. Oswald - Hollbruck hatte da-
mals noch einen eigenen Seelsor-
ger - auch den Religionsunter-
richt in der dreiklassigen Volks-
schule (160 bis 208 Schüler) und
bis in die Nachkriegsjahre auch
bei den „Feiertagschülern“, den
Pflichtschulentlassenen einmal
wöchentlich. Sämtliche Begräb-
nisse gingen zum Ortsfriedhof in
Vor fünfzig Jahren starb Pfarrer Josef Grimm
Erinnerung an einen großen Priester