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FODN - 62/01/2016

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INFORMATION AUS DER GEMEINDE

Von Gemeinde Kals am Großglockner

Z

um fünften Mal wurde der „austri-

an brick and roof award“ verliehen.

Damit zeichnet der Verband Öster-

reichischer Ziegelwerke (VÖZ) Projekte

aus, die die vielseitigen Gestaltungs-

möglichkeiten von Ziegel und Klinker

in der zeitgenössischen Architektur bei-

spielhaft und vorbildlich aufzeigen.

Alle zwei Jahre bietet der Preis eine

Bühne, um jene Projekte öffentlich

sichtbar zu machen, die zeigen, wie at-

traktiv, spannend und vielseitig moder-

ne Ziegelarchitektur in Österreich sein

kann.

Seit seiner erstmaligen Auslobung im

Jahr 2007 ist die Zahl der Einreichun-

gen kontinuierlich gestiegen und er-

reichte diesmal mit 54 Einreicherinnen

und Einreichern und 79 Nennungen ei-

nen neuen Rekordwert.

International besetzte Expertenjury

Die Beurteilung der Projekte erfolgte

durch eine Jury aus nationalen und in-

ternationalen Experten: Sanja Filep von

der Architekturfakultät Zagreb, Adri-

an Meyer von der ETH Zürich, Georg

Pendl von der Bundeskammer der Ar-

chitekten und Ingenieurkonsulenten,

Margit Ulama von Architekturfestival

TURN ON sowie Wienerberger Öster-

reich-Chef Christian Weinhapl.

Die Jury beurteilte die eingereichten

Projekte umfassend im Hinblick auf die

architektonischen Qualitäten sowie spe-

zifisch darauf, wie sich das eingereichte

Projekt mit dem Potenzial des Ziegels in

all seinen Möglichkeiten (Wand, Dach,

Decke, Fassade, … ) auseinandergesetzt

hat und wie sich das Material Ziegel in

ökonomischer, ökologischer, gestalte-

rischer Art auf das realisierte Gebäude

und sein Umfeld auswirkt.

Das gestrandete Schiff

Kulturhaus Kals am Großglockner mit dem „austrian brick and roof award“ ausgezeichnet.

Die Jurybewertung für das

Kulturhaus Kals am Großglockner

Das Kulturhaus, für das Platz durch

den Abriss zweier Bestandsbauten ge-

schaffen wurde, liegt in einer Kehre der

Kalser Landstraße.

Der Neubau fügt sich perfekt ins vor-

handene Ensemble, bleibt aber zugleich

klar als hinzugekommene Ergänzung

erkennbar. An der unteren Schmalseite

erhebt sich ein extrem spitzer Giebel, an

der oberen Schmalseite, deutlich breiter

als ihr Visavis, wird eine bewusst aus-

druckslose Fassade mit unauffälligem

Giebel nur durch ein quadratisches Tor

aus Metall durchbrochen.

Der eigentliche Zugang mit Foyer

liegt links davon, unter den Dorfplatz

geschoben, der gemeinsam mit dem

Kulturhaus – auf kleinstem Raum in

erstaunlicher Geräumigkeit – geschaf-

fen wurde und die unterschiedlichen Ni-

veaus verbindet.

Die Konstruktion besteht aus Hoch-

loch-Ziegeln mit 50 cm Stärke – In-

nenputz: Kalkzement – Außenputz glatt

und zweilagig, in hellem Weiß für har-

monischen Einklang mit den umgeben-

den Gebäuden.

Der Veranstaltungssaal im Inneren

fasst 270 Besucher und ist komplett mit

Zirbenmassivholz ausgekleidet –

ein

großes Gemeindeschiff, das hier am

Berghang des Großglockners ge-

strandet ist.

Alt-Bgm. Klaus Unterweger, Bgm. Erika Rogl, Architekt Peter Schneider