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FODN - 62/01/2016

INFORMATION AUS DER GEMEINDE

Von Petra Tembler

D

ie Fachpresse ist einhellig der

Meinung, dass die Gemeinde

Kals am Großglockner in den

letzten Jahren, die vom Um- und Aus-

bau des Dorfkerns geprägt waren, vor-

bildlich gehandelt hat.

„Natürlich sind wir gerade in der An-

fangsphase auf Widerstand gestoßen“,

sagt mittlerweile „Alt“-Bürgermeister

Klaus Unterweger, „die Leute haben

gefragt, ob wir uns das Dach für das

Glocknerhaus und das Haus „de calce“

nicht mehr leisten konnten.“ Natürlich

lässt ein Baustil, wie er in den vergange-

nen Jahren im Kalser Ortskern Einzug

gehalten hat, die Wogen hochgehen. Ob

gefällt, was gebaut wurde, bleibt jedem

selbst überlassen, die Fachwelt ist sich

jedoch einig.

Die Zeitschrift architektur.aktuell

vom Juli/August 2015 schreibt, übrigens

zweisprachig auf englisch und deutsch:

Schneider und Lengauer haben sich

durch ihr sensibles Eingehen auf das

Wesen von Aufgabe und Ort ihrer Ar-

beit in Kals […] den Weg in die Herzen

der Bewohner gebahnt. Möglich wurde

diese Leistung aber erst durch die Be-

reitschaft der Kalser, ihre Frage nach ei-

nem angemessenen und qualitätsvollen

Bauen zu hören und einmal gefundene

Antworten nicht beim geringsten Wi-

derstand kleinmütig zu relativieren. So

haben Pioniergeist und Beharrungsver-

mögen der Zukunft neuen Raum gebaut.

Das in Fachkreisen hochgeschätzte

Magazin widmet sechs bebilderte Dop-

pelseiten unserem Ortskern.

Im Wirtschaftsmagazin eco.nova

(Ausgabe 01/2016) wurde ein Bericht

über zukunftsfähige Architektur abge-

druckt. Als Beispiel für eine Gemeinde,

wo dies bereits gelungen ist, wird auf

Seite 16 Kals am Großglockner vorge-

stellt.

Das Landmagazin des Maschinen-

rings Österreich berichtet im April 2015

von der „Urbanität am Rande der Peri-

pherie“ und lässt mit vielen Kommenta-

ren von Entscheidungsträgern aus dem

Dorf einen Einblick auf das Zustande-

kommen des großen Ganzen zu.

Die renommierte Architekturzeit-

schrift „Bauwelt“ erhebt in seiner Aus-

gabe von 17-18.15 Kals am Großglock-

ner zu seiner Titelstory. Im Magazin

finden sich vier Doppelseiten über unser

Dorf, mit Erklärungen vom Architek-

tenteam Schneider und Lengauer.

Ebenfalls bis auf die Titelseite schafft

es unser Dorfkern im neuen Folder des

BFI Tirol und beim GemNova Maga-

zin mit dem Titel „Gemeinden im Um-

bruch“. Auch die Bürgermeister Zeitung

würdigt unser Ortsbild mit einem Foto

auf der Titelseite, zu bestaunen auf der

Ausgabe 3/2016. Also eine Erfolgsge-

schichte.

Ich darf mich glücklich schätzen, in

so einem modernen Bau mitten im Kal-

ser Ortskern zu arbeiten, obwohl, und

das möchte ich hier nicht verschweigen,

jedes dieser Gebäude seine ganz eige-

nen Tücken hat. Die Fenster im Glock-

nerhaus putzen – liebe Andrea, ich be-

wundere dich jedes Mal, auch wenn du

dir der tatkräftigen Unterstützung von

unserer Lissy sicher sein kannst. Aus

dem Haus gehen und bei Regen im glei-

chen Augenblick schon nass sein – eine

bauliche Raffinesse, mit der ich mich

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Was die Fachwelt über unseren - für uns mittlerweile schon alltäglich gewordenen - Ortskern

denkt, lässt aber nicht viel Freiraum für Zweifel oder Spekulationen.

Vorbildfunktion in

nachhaltiger Baukultur

nicht so schnell anfreunden konnte…

Holzkeile zum Offenhalten der Türen

(mein absolutes No-Go!) bestimmen

meinen Alltag, sei es in der Küche im

Haus de calce oder bei Veranstaltungen

im Kulturhaus.

Aber, und diese Feststellung kommt

von Herzen, jedes dieser Gebäude hat

Charme, jedes erfüllt seinen Zweck und

keines funktioniert so richtig ohne das

andere. Da ärgere ich mich auch nicht

über die seltenen Anlässe an denen ich

am Dorfplatz über die Auswüchse un-

serer Baukultur wüst beschimpft wer-

de – ich freu mich über all jene, die in

regelmäßigen Abständen extra den Weg

zu uns ins Bürgerservice finden, um die

Einzigartigkeit unseres Dorfkerns zu

loben und den Entscheidungsträgern zu

ihrem Mut zu gratulieren!

Stielleben: „Türoffenhaltevorrichtung de Calce“