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FODN - 62/01/2016
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INFORMATION AUS DER GEMEINDE
Von Gemeinde Kals
Holzeinschlag
D
as Jahr 2015 war vor allem von
der Schadholzaufarbeitung der
Schneedruck- und Windschäden
vom Oktober 2014 geprägt. In der Ge-
meinde Kals wurden 2015 insgesamt
7.000 fm eingeschlagen. Davon entfie-
len 4.000 fm auf Schadholz mit den sich
ergebenden Zusatznutzungen. In der
Agrargemeinschaften wurden 2.800 fm
und im Privatwald 4.200 fm geschlägert.
Aufforstung und Pflege
Im Schnitt werden pro Jahr an 15.000
Jungbäume gepflanzt. In Summe wird
der Aufwand bei der Aufforstung sehr
oft unterschätzt: Gerade in den ersten
Jahren müssen die Pflanzen oft zweimal
im Jahr freigeschnitten werden. Weiters
müssen die Pflanzen mindestens 2 mal
gegen den Rüsselkäfer gespritzt werden.
Dieser 1cm große Käfer frißt punktför-
mig an den Stämmen der Jungpflanzen
und unterbricht dabei den Saftstrom.
Wird nicht freigeschnitten oder ge-
spritzt, war die Arbeit oft umsonst.
An die 4 ha Dickungspflege wurden
im Gemeindegebiet gemacht. Die Sta-
bilität eines Bestandes hängt wesentlich
von der Pflege in der Jugend ab. Wird
das Stangenholz seitlich zu sehr beengt,
geht der Wuchs nur mehr in die Länge
und nicht in den Durchmesser.
Diese Bestände sind besonders
Schneedruck- und bruchgefährdet. Die
Abstände sollten mindestens 2,5 bis 3
m betragen. Bei diesen schneearmen
Herbst und Vorwinter absolut kein Pro-
blem diese Arbeiten auch im Winter zu
erledigen.
Wegbau
Der Moasweg wurde nach 4 jähri-
ger Bauzeit heuer fertiggestellt. Der
Stichweg Richtung Rantschen war sehr
kostenintensiv, da der kompakte Fels
beinahe durchgehend gesprengt wer-
den musste. Das gesamte Wegenetz im
Moas beträgt jetzt an die 7,5 km. Der re-
lativ gut wüchsige Bestand und die jetzt
gute Erschließung ermöglichen künftig
ein angenehmes wirtschaften.
Im September wurde noch mit dem
Bau des Roana Almweges begon-
nen. Seine Länge beträgt ca.1,4 km.
Nach überraschend wenigen baulichen
Schwierigkeiten konnte dieser auch
noch großteils fertiggestellt werden. Für
2016 bleiben noch Restarbeiten an der
Fahrbahn und an den Wegböschungen.
Förderungen
EUR 59.000,- wurden 2015 an Förde-
rungen im Schutzwald ausbezahlt. Der
Großteil entfällt auf Wegbauten und
Seilförderungen. Die Abwicklung der
Förderungen wird immer umfangrei-
cher. Sämtliche Förderungen müssen im
Vorhinein angemeldet werden. Zu spät
eingereichte Förderansuchen finden kei-
ne Berücksichtigung mehr.
Die Fichte im Klimawandel
Die Fichte ist in unseren Breiten die
Hauptbrotbaumart. Sie reagiert jedoch
empfindlich auf Klimaveränderungen
(z.B. auf Temperaturanstieg und Tro-
ckenheit) und ist daher auch stärker
durch den Borkenkäfer gefährdet. Laut
früheren Lehrmeinungen ging man
davon aus, dass der Borkenkäfer über
1.000m Seehöhe kein Problem darstellte.
Zurzeit beobachtet man, dass auch in
unseren Höhen vermehrt Käfernester
auftreten. Dies ist dadurch erklärbar,
da die Jahresmitteltemperatur in den
letzten 20 Jahren um 2 Grad gestiegen
ist
.
Auf die Aufarbeitung von Schad- und
Käferholz im zumutbaren Bringungs-
bereich muss wieder vermehrt geachtet
werden. Beginnende Käfernester sind
umgehend mit einigen Nachbarsbäumen
zu entfernen und aus dem Waldbestand
Forsttagssatzung 2016
Bei der Forsttagssatzung wurde über das Forstjahr 2015 und
über verschiedene forstliche Themen berichtet.
zu bringen. Wird nichts unternommen
kann der Käfer sich in Ruhe verbreiten
und unseren Schutzwald massiv schä-
digen. Sofort entferntes Käferholz hat
einen Preis von ca. € 65,--/fm. Wird
länger nichts gemacht, bleibt nur mehr
der Brennholzpreis.
In niederen Regionen wird versucht
mit Laubmischbaumarten den Waldbe-
stand auf breitere Füße zu stellen. Berg-
ahorn und Esche wachsen auch in un-
seren geschützten Lagen ohne Probleme.
Unsere Hauptmischbaumart wird aber
nach wie vor die Lärche bleiben.