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Heilsalbe aus

Harzen selbst-

gemacht

Das kraftvolle „Blut“ der Bäume,

das Harz, hat heilende Wirkung. So

können Harzsalben viele Beschwerden

lindern – etwa Rheuma, Gicht, Husten,

Bronchitis, Geschwüre, Infektionen

und Schwellungen. Die Salbe kann in

die Haut eingerieben oder auf ein

Pflaster aufgetragen werden.

Zutaten für die Grüne Zugsalbe: 1

Tasse Wiesenkräuter wie Salbei, Frauen-

mantel, Schafgarbe, Hirtentäschel oder

Thymian. 1 Tasse Blätter (z. B. von Birke,

Linde, Ahorn, Fichte, Lärche, Eiche, Wal-

nuss), 150 g Lärchen-, Fichten- und/oder

Tannenharz, 250 ml Öl, 20 gWachs. Kräu-

ter und Blätter kleinschneiden. Pulveri-

siertes Harz, Kleingeschnittenes und Öl in

einem Topf langsam erhitzen. Nicht ko-

chen. So lange auf dem Herd lassen, bis

das Harz geschmolzen ist. Immer wieder

rühren. Über Nacht stehen lassen. Am

nächsten Tag die Salbe erwärmen und

durch ein Feinsieb filtrieren. Das Wachs

dazugeben, erwärmen bis es schmilzt und

die fertige Salbe abfüllen. Sie ist zwölf

Monate lang haltbar.

GESUNDHEIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

DEZEMBER 2015/JÄNNER 2016

36

Mit dem Harz

der Lärchen-

bäume lassen

sich wertvolle Salben

selbst herstellen.

Dr. Vera Trebo,

Psychologin, Familienpsycho-

therapeutin, Sexualtherapeutin

J. Walchstraße 6, 39034 Toblach

Tel. 0039 348 0006547,

vera.trebo@gmail.com

Infos für Ihr Wohlbefinden

von Martina Holzer

Welchen Einfluss

hat die Psyche

auf das Entstehen von Tumor-

erkrankungen?

Trebo:

„Dies ist ein sehr umstrit-

tenes Thema. Wenn man verschie-

dene Forschungsergebnisse mitei-

nander vergleicht, stellt man aller-

dings fest, dass einer

Krebserkrankung oft traumatische

Erlebnisse bzw. große Belastungen

vorangehen. Wenn wir unter Stress

stehen, dann arbeitet unser Immun-

system nicht mehr so effizient und

wir werden leichter krank. Je nach

genetischer Veranlagung und biolo-

gischen Faktoren kann es dement-

sprechend zu einer Tumorerkran-

kung kommen.“

Um welche Themen geht es bei

der psychotherapeutischen Be-

ratung von Tumorpatienten?

Trebo:

„Ein Ziel der Psychothera-

pie besteht darin, trotz Erkrankung,

ein ,erfülltes‘ Leben zu leben. Es

geht darum, gemeinsam mit den

Patienten einen Weg zu finden, mit

den Ängsten, der Hilflosigkeit und

dem emotionalen ,Auf und Ab‘

zwischen der Hoffnung auf

Genesung und den leider oft auch

eintretenden Rückfällen umzugehen.

In manchen Fällen ist es auch ein

Prozess des Abschiednehmens. Es

geht dabei nicht nur um den Betrof-

fenen selbst, sondern auch um den

Umgang mit der Krankheit in

der Familie und um die Sorgen der

Familienangehörigen.“

Wie wirken sich Tumore im

gynäkologischen oder androlo-

gischen Bereich auf die Sexuali-

tät aus?

Trebo:

„Oft müssen auf Grund

der Tumorerkrankung Teile der weib-

lichen oder männlichen Geschlechts-

organe entfernt werden. Dies beein-

flusst die eigene Körperwahrneh-

mung und die körperliche Beziehung

zum Partner/zur Partnerin. Betrof-

fene fürchten oft, für den Partner/die

Partnerin nicht mehr attraktiv zu

sein bzw. einen Teil der Weiblichkeit

bzw. Männlichkeit zu verlieren. In ei-

nigen Fällen müssen auch neue

Wege für die Intimität gefunden

werden. Manchmal kommt noch

hinzu, dass ein Kinderwunsch be-

steht, welcher nicht mehr erfüllt

werden kann.“

Sind Sie der Überzeugung, dass

eine psychologische Begleitung

bei Tumorerkrankungen den

Heilungsprozess positiv beein-

flusst?

Trebo:

„Ja, das denke ich defini-

tiv. Natürlich sind die medizinischen

Therapien von besonderer Bedeu-

tung. Da aber Körper und Seele eng

zusammenhängen, beeinflussen sie

sich gegenseitig. Je besser es einem

Tumorpatienten seelisch geht, desto

besser ist seine Lebensqualität und

umso mehr Kraft hat er für die an-

stehenden medizinischen Eingriffe

und Therapien sowie den Umgang

mit eventuellen Rückfällen.“

Herr Dr. Mazzi, wie kann man

Tumore so früh wie möglich er-

kennen?

Mazzi:

„Durch den PAP-Test sind

wir etwa in der Lage, Veränderungen

im Bereich des Muttermundes zu

sehen, die zwei Stufen vor dem Krebs

sind. Eine Dysplasie (Abweichung der

Gewebestruktur vom normalen Bild)

ist am Anfang kein Krebs, aber sie ist

ein Alarm, dass etwas nicht in Ord-

nung ist. Ziel der Vorsorge ist also die

Identifizierung einer Anomalie, wel-

che noch nicht gefährlich ist, und der

rechtzeitige Beginn mit den vorgese-

henen Therapien.“

Wie schaut es bei Mammakarzi-

nomen aus?

Mazzi:

„Für Mammakarzinome

haben wir leider noch nicht ein solches

Instrument. Es ist aber absolut klar,

dass in dem Fall die Frühdiagnostik

einen großen Einfluss auf die Wirkung

der Therapie hat. Wir wissen, dass je

kleiner und limitierter die Krankheit ist,

umso effizienter auch die Therapie ist.

Es ist also sehr wichtig für die Frau, re-

gelmäßig die Muttermunduntersu-

chung durchzuführen, eine Mammo-

graphie, einen Ultraschall und eine

Brustvisite machen zu lassen.“

Wie „gesund“ ist eine Mammo-

grafie?

Mazzi:

„Sie ist eine Methode, die

nicht ohne Risiko ist, weil jede Be-

strahlung theoretisch gefährlich sein

kann. Trotzdem wurde festgestellt,

dass die Mammografie in den letzten

30 Jahren die Mortalität des Brust-

krebses um zirka 30 % reduzierte.

Das Risiko von der Bestrahlung

Schaden zu nehmen, ist ungefähr

gleich hoch, wie das Risiko, das wir

haben, wenn wir 1,5 Zigaretten rau-

chen oder zwei Tage lang die Luft in

einer großen Stadt atmen. Nach dem

40. Lebensjahr ist das Risiko der

Mammographie praktisch null, und

deswegen fangen die Screening-Pro-

gramme in diesem Alter an.“

Wie sehr sind andere Organe

der Frau (Uterus, Ovarien, Eilei-

ter) von onkologischen Krank-

heiten betroffen?

Mazzi:

„Weniger. Aber wenn der

Krebs sich in diesem Bereichen ent-

wickelt, ist es sehr schwierig, die

Krankheit zu diagnostizieren. Dem

ist so, weil die Symptomatik der Pa-

tientin sehr unspezifisch ist und es

oft lange Zeit sogar keine Beschwer-

den gibt. Auch in diesem Fall ist die

jährliche Kontrolle beim Frauenarzt

wichtig, besonders wenn im Rah-

men der Visite auch ein Ultraschall

durchgeführt wird.“

Praxis Mazzi & Trebo, Walchstraße 6, Toblach

Meist sterben Frauen an

Tumoren der weiblichen Organe

Frauen sterben am häufigsten an Krebserkrankungen der weiblichen Or-

gane. Deshalb ist eine adäquate Vorsorge bzw. Frühdiagnostik für die meis-

ten Krebsformen der Frauen so wichtig, um rechtzeitig mit einer Therapie

beginnen zu können. Gynäkologe Dr. Cristiano Mazzi im „PVT“-Interview.

Dr. Cristiano Mazzi,

Facharzt für Frauenheilkunde

und Geburtshilfe

J. Walchstraße 6, 39034 Toblach

Tel. 0039/0474-972193,

ambulatoriomazzi@gmail.com