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FODN - 67/03/2017
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m Zuge der Restaurierung des Innen-
raums wurden 1964/1965 die neoba-
rocken sowie die historistischen
Malereien entfernt und die romani-
schen Wandmalereien freigelegt. In den
1990er Jahren folgten weitere Renovie-
rungsarbeiten, bei denen unter anderem
der Originalputz am Turm konserviert
und die Kirchenfassade neu gestrichen
wurde.
1964. bzw. 1994/95 durchgeführte
archäologische Grabungen förderten
Reste eines römischen und frühmittel-
alterlichen Siedlungsplatzes zu Tage.
Zudem sind zwei Vorgängerphasen im
Mauerwerk der Kirche nachgewiesen.
Das genaue Alter der Kirche blieb aller-
dings ungeklärt.
Der Hochaltar entstand in den 80er
Jahren des 17. Jahrhunderts. Seine ge-
drehten Säulen sind von Blattranken
umwunden. Das große Altarbild zeigt
den Hl. Georg mit der Hl. Margare-
te. Ursprünglich wurde der Hl. Georg,
Schutzpatron der Waffenschmiede,
Bauern und Schützenburschenschaften
friedlich dargestellt. Erst die Kreuzzüge
machten ihn zum geharnischten Ritter.
Anstelle der Seitenaltäre ist die Fili-
alkirche mit zwei kleinen, hölzernen
Wandschreinen mit vergoldetem Dekor
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts aus-
gestattet. Die Wandschreine beherber-
gen geschnitzte Statuetten des Schrein
Herz-Mariae (li) und Herz-Jesu (re). Im
Auszug finden sich Darstellungen des
Jesuskindes bzw. des Kreuzes.
Weiters befinden sich in der Kirche
ein um 1880 von Franz Groder geschaf-
fenes Relief des heiligen Georgs im
Kampf mit dem Drachen aus der Zeit
um 1880, ein Tafelbild aus dem Ende
des 17. Jahrhunderts mit einer Darstel-
lung einer Kreuzigung mit Maria Mag-
dalena, das ehemalige Hochaltarblatt
der Pfarrkirche von Kals mit der Auf-
nahme des heiligen Rupertus in den
Himmel aus dem Jahr 1844 und ein Ge-
mäldepaar mit Darstellungen vom Herz
Jesu bzw. Herz Mariae aus dem späten
18. Jahrhundert.
Zwei Glocken schwingen im mächti-
gen Turm der Kirche. Eine stammt aus
dem 15 Jahrhndert, die zweite aus dem
Jahr 1768.
St. Georg in Kals
Von Gerhard Gratz
D
ie Filialkirche der Kalser Pfarrkirche entspricht dem Typus einer romanischen
Landkirche aus der Zeit um 1200. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus
dem Jahr 1366, als die Kirche mit einem Altar durch den Bischof Heinrich von Lavant
geweiht wurde. Der gotische Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert, weitere Bautä-
tigkeiten sind aus den Jahren 1621 und 1736 überliefert, wobei 1621 möglicherweise
die Erhöhung der Spitzbogenöffnung und die Aufmauerung des Dreieckgiebels er-
folgte. Während der Josephinischen Reformen wurde die Kirche geschlossen, jedoch
1794 wieder geöffnet.
Die romanische Kirche ist dem heiligen Georg geweiht
und eines der 13 denkmalgeschützten Objekte in Kals.