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Unsere Mame wurde an 10 März 1933

geboren. Sie war ein lediges Kind und

hatte noch drei Halbgeschwister auf

mütterlicher Seite, die schon verstorben

sind. Ihre Mutter stammte vom Stricken-

macher - Gödner - in Hof bei Strassen.

Da ihre Mutter auf verschiedenen Dien-

sten arbeiten musste, kam sie nach Tes-

senberg in eine Familie. Dörfl Trojer

Mutter hatte dort in Tessenberg Ver-

wandte. Wie es früher war, wo Kinder

keinen Platz hatten, nahm sie unsere

Mame auf und kam mit zwei Jahren

nach Dörfl Trojer und wuchs mit den

Geschwistern Tondl und Hansl auf. Da

hatte sie ein gutes Aufwachsen. Arbeiten

musste man überall, aber das scheute sie

nie in ihrem Leben. Mame besuchte die

Volksschule in Penzendorf und später

die Hauswirtschaftschule in Lienz. Nur

kurze Zeit war sie auf Dienst im Bundes-

konvikt Lienz.

Mame hatte immer Kontakt mit ihrer

Mutter, die in Amlach bei ihrem Bruder

wohnte und ihm die Wirtschaft führte.

Im Oktober 1958 heiratete sie unseren

Tate Franz von Kabiser in Dörfl. Sie hat-

ten es nicht leicht etwas aufzubauen,

waren sie ja nur ein kleiner „Geischler“.

So nannte man früher die kleinen Bau-

ern. Sie schenkte 10 Kindern das Leben,

wovon zwei im Kindesalter verstarben.

Mame hat viel mit ihrer ruhigen und

friedvollen Art für die Gemeinschaft der

Dörfler beigetragen. Viele Jahre betreute

sie das Kirchl mit Hingabe. Der Garten,

die Blumen und das Arbeiten am Feld

waren ihr eine große Freude.

2001 erlitt Mame einen Schlaganfall, bei

dem sie eine halbseitige Lähmung

davontrug. Aber durch ihren eisernen

Willen baute sich Mame immer wieder

auf. Ihr tiefer Glaube und das Rosen-

kranzbeten im Dörfler Kirchl trug sie

sicher über viele Seelenschmerzen hin-

weg.

Als 2014 Tate unerwartet verstarb, wur-

de sie körperlich sehr gebrechlich und

fühlte sich sehr einsam. Gerne besuchte

sie die Sprengelstube in Abfaltersbach.

2016 war für Mame ein schmerzliches

Jahr. Im August und Oktober hatte sie

zwei schwere Operationen und einen

langen Krankenhausaufenthalt. Von da

an war sie auf fremde Hilfe angewiesen.

In Dezember übersiedelte sie ins Wohn-

und Pflegeheim Lienz. Dort war es

schwer für sie, Hilfe anzunehmen und

keine Lebensaufgabe und Selbstständig-

keit mehr zu haben.

An keinem anderen Tag im Jahr schauen

wir so intensiv zum Kreuz wie am Kar-

freitag. An diesem Tag konnte Mame in

der frühen Morgenstunde heimgehen zu

denen, auf die sie so lange gewartet hat-

te.

Vergelt`s Gott Mame, für all das Gute,

deine Freude, deine Hingabe, dein Sinn

fürs Leben und dein ganzes Dasein. Der

Herr schenke dir den ewigen Frieden!

Vergelt`s Gott, all jenen, die unsere

Mame im letzten Jahr betreut, besucht,

für sie gebetet und auf dem letzten Weg

begleitet haben.

Martina Weis

Seite 16

06/2017

Gedenken an Herta Fröhlich - Trojerwirtin

Gedenken an Josefa Lukasser, vlg. Kabiser in Dörfl

Herta Antonia Fröhlich

, geborene

Hainzer, Trojerwirtin, erblickte am

30.05.1943 in Assling das Licht der

Welt.

Sie wurde als fünftes Kind von sieben

geboren und war 16 Jahre alt, als ihre

Mutter verstarb. Somit wurde sie zur

wichtigsten Stütze für ihre jüngeren

Geschwister. Nach dem Besuch der

Haushaltungsschule in Lengberg übte

sie ihre große Leidenschaft - das

Kochen - eine Zeit lang im Adlerstüberl

in Lienz aus und übernahm schon in jun-

gen Jahren, gemeinsam mit ihrem Ehe-

mann Hermann, den elterlichen Betrieb.

Hermann Fröhlich aus Schrottendorf

und Herta heirateten im April 1967 und

konnten heuer noch die „goldene Hoch-

zeit“ erleben. Tochter Christine lebt mit

ihrer Familie in Villach und Sohn Hans

hat das Gasthaus Trojer übernommen.

Herta war stets gut gelaunt, immer gerne

unter Leuten und Wirtin mit Leib und

Seele. Die viele Arbeit machte ihr nichts

aus, nur Langeweile durfte nicht auf-

kommen. Ihre Familie und Geschwister

waren ihr immer sehr wichtig und so galt

das Gasthaus Trojer als zentraler Treff-

punkt für alle Verwandten. Mit den

Enkelinnen verbrachte sie die Zeit lie-

bend gerne beim Kartenspielen oder

Lösen von Rätseln. Herta hat im Leben

viel Wissen weitergegeben, viel für

andere getan und immer wieder die

armen Kinder in Afrika unterstützt.

Sie war bekannt als vielseitiger Mensch

mit besonderen Fähigkeiten:

Beim Handarbeiten und Malen kam ihre

Kreativität zum Ausdruck und im Früh-

ling genoss sie die Zeit bei den Blumen

im Garten. In jungen Jahren liebte sie

das Bergsteigen, unter anderem wurden

der Großglockner und die Drei Zinnen

bezwungen.

Für fremde Länder und Kulturen begei-

sterte sich Herta am meisten, dies zeigte

sich vor allem durch ihre lebendigen

Reisebereichte.

Zu den fernsten Zielen zählten Amerika,

Indien, Vietnam, China und der Jemen.

So freute sie sich schon wieder auf ihre

nächste geplante Reise, welche sie

jedoch leider nicht mehr erleben durfte.

Herta verstarb am 28.05.2017 durch den

Riss des Aortenaneurysmas und hinter-

lässt nun in der Familie, als auch in der

Gemeinde eine große Lücke.

Herta, wir vermissen dich und sind

dankbar für die schöne Zeit mit dir.

„Du bist bei uns – nur auf eine andere

Art und Weise!“