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Seite 31

Gemeindezeitung Kartitsch

August 2015

Mag sein, dass sich solches Ge-

schehen auch früher zugetragen

hat, nur inzwischen hat es weite

Teile dieser Welt erfasst. So hat

man erkannt, dass es längst

überfällig ist, die Formen des

menschlichen Zusammenlebens

zu überdenken, Begriffe wie Au-

torität Freiheit, Gemeinschaft

dieser geänderten Situation an-

zupassen. Die Pauken und

Trompeten der Demonstrierer,

Schreier und Scharlatane übertö-

nen die sachlichen Argumentati-

onen. Vieles harrt einer Klärung,

ob es Menschenrechte, Völker-

verständnis oder Abrüstung be-

trifft, ob es sich um Religion,

Moral oder Ethik handelt.

Natürlich ist auch das dörfliche

Zusammenleben von diesen Be-

mühungen um Neugestaltung

nicht unberührt geblieben. Dies

betrifft auch einen Sportverein.

Im sportlichen Wettkampf be-

ginnt die Gemeinschaft hinein-

zuwachsen. Auf dem Weg zu

diesem Ziel sei die neue Ver-

einsfahne ein symbolisches Bin-

deglied.

Langjährige Freundschaft

Die freundschaftlichen Bezie-

hungen Kartitsch-Innerschwyz

erstrecken sich bereits über ei-

nen langen Zeitraum. Das erste

Mal gastierte eine Trachtengrup-

pe aus der Innerschwyz in Kar-

titsch Ende der Sechziger Jahre

anlässlich des internationalen

Volkstumsfestes. Im Laufe der

Zeit wurden die Verbindungen

intensiviert, es entstand eine

echte Freundschaft. Vor 13 Jah-

ren wurde in Goldau am Rigi der

Kasermandlclub Innerschwyz

gegründet, ein Verein mit stark

tirolischem Einschlag in einigen

Dingen gleich gesinnt wie die

Sportunion Kartitsch. Gegensei-

tiges Besuchen bei Hauptver-

sammlungen, Mitmachen z. T.

mit 100 Mann starken Wander-

gruppen beim internationalen

Prinz-Heinrich-Marsch in Kar-

titsch haben diese Freundschaft

so gefestigt, dass man sich in

Goldau am Rigi Kartitsch nicht

mehr wegdenken kann. In die-

sem Sinne gratulierte auch der

Kasermandlclub Innerschwyz

der Sportunion zur Fahnenwei-

he.

Seltener Anlaß

Nach der Messe versammelten

sich die Gruppen vor dem Mu-

sikpavillon, wo ein kurzer offi-

zieller Festakt – bereichert mit

Darbietungen der Volkstums-

gruppen aus Kartitsch und Gol-

dau – auf dem Programm stand.

Obmann Lusser bezeichnete den

heutigen Tag als einen seltenen

Anlass, der nur durch die groß-

zügige Spendenfreudigkeit der

Schweizer Freunde unter Präsi-

dent Ernst Mächler möglich

war. Die neue Vereinsfahne er-

füllt die Kartitscher mit Freude

und Stolz. Man wird sie immer

in Ehren halten. Als Ehrengäste

begrüßte der Unionobmann u.

a.: NR Bgm. Hubert Huber, Prä-

sident der Osttiroler Union-

Vereine, LA Franz Stangl, OSR

Josef Gruber, Osttiroler Union-

Bezirksobmann, Bgm. Georg

Ebner, Dr. Klaus Köck und Pe-

ter Goller (ehemalige Unions-

Kartitsch-Obmänner), RR Erik

Engel, VSD Franz Gatterer.

Allen, die zum Gelingen dieses

Festes beigetragen haben, dank-

te Ernst Mächler, der einen

Schweizer Gruß an die Kartit-

scher Freunde entbot. Er be-

dankte sich für die herzliche

Gastfreundschaft, die man in

Kartitsch immer wieder erfährt.

„Es ist nicht so selbstverständ-

lich, dass wir so gerne herkom-

men. Ihr seid's in Kartitsch sel-

ber schuld“.

Wertvolle Arbeit an der Ge-

meinschaft

Anerkennung für die Tätigkeit

der Union Kartitsch sprach der

Osttiroler Union-Präsident aus.

Bei der nun seit über 20 Jahren

bestehenden Union Kartitsch

sind Leute am Werk, die be-

müht sind, die Jugend an den

Sport heranzuführen. Für diese

wertvolle Arbeit in der Gemein-

schaft gilt besonders Obmann

Ernst Lusser mit seinem Team

volle Anerkennung. Die Jugend

kann über den Sportverein auch

den Sinn einer Gemeinschaft

erkennen lernen.

NR Huber dankte sodann den

Freunden aus der Schweiz mit

Präsident Mächler an der Spitze

„Es ist schön, wenn sich Men-

schen treffen, die sich in christ-

licher Nächstenliebe näherkom-

men“. Der Osttiroler Unions-

Präsident wünschte, dass wei-

terhin Kameradschaft und

Freundschaft im Vordergrund

stehen. Die Volkstumsgruppen

aus Kartitsch und aus der

Schweiz zeigten dann unter gro-

ßem Applaus der zahlreichen

Zuschauer folkloristische Dar-

bietungen, ehe die Musikkapel-

le mit dem Schlussmarsch

„Meine Heimat Tirol“ den offi-

ziellen Teil beendete. Dann war

aber keinesfalls der Festtag im

Kartitsch vorüber. In geselligem

Beisammensein klang die Feier

gemütlich aus.

Aus: Osttiroler Bote

zur Verfügung gestellt von

Ortschronik Kartitsch,

Hilda Außerlechner