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August 2015

Gemeindezeitung Kartitsch

Seite 26

Folge 7

9. - 18. Juni 1915 - Kämpfe um

Filmoor, Wildkarleck, Roß-

karspitze und Porze

Die

Filmoorhöhe

wurde ab An-

fang Juni von einem Halbzug

Salzburger 59er Rainer mit

Standschützen der Lesachtaler

Kompanie

(Kartitscher und

Villgrater)

unter Leutnant Peter

Senfter und Gend. Assistenz-

Wachtmeister Alois Rimml ver-

teidigt. Auf der

Roßkarspitze

wurde durch die Salzburger mit

den Tilliacher Standschützen eine

schwache Feldwache errichtet.

Das

Wildkarleck

wurde nur

durch Patrouillen überwacht und

die

Porze

blieb trotz Drängen

von Standschützenoberleutnant

Lugger unbesetzt.

Am 9. Juni gingen italienische

Alpini

gegen die viel zu schwa-

che österreichische Feldwache

auf der Roßkarspitze vor und

zwangen sie nach kurzem Ge-

fecht zum

Rückzug

. Nach starker

Schießerei mit der Patrouille am

Wildkarleck musste auch dieses

aufgegeben werden. Österreichi-

sche

Angriffe zur Rückerobe-

rung

vom 10. bis 14. Juni blieben

trotz Verstärkung durch eine Lan-

desschützenkompanie und einer

weiteren Kompanie vom Herret-

kofel sowie einem Artilleriezug

mit Gebirgskanonen

ohne Er-

folg

und erforderten

hohe Ver-

luste

. In waghalsiger Klettertour

durch die Nordwand wurde nun

durch einen Zug von 28 gebirgs-

erfahrenen 59-er Rainern mit

Tilliacher Standschützen die

Porze besetzt

, allerdings zu

schwach, sodass sie in der Nacht

zum 18. Juni

wieder aufgege-

ben

werden musste.

Details zu diesen Kämpfen um

Wildkarleck, Roßkar und Porze

mit den für Österreich schweren

Verlusten sind im

Tagebuch

des

Leutnant

Franz Ortner

der 59-

er Rainer nachzulesen.

Porzegipfel mit Porzescharte,

Roßkarspitze und Wildkarleck

blieben nun

beständig

von den

Italienern

besetzt und vor allem

Obertilliach war dauernd Be-

schießungen durch die italieni-

sche Artillerie ausgesetzt. Die

österreichische

Verteidigungsli-

nie

musste von Filmoorhöhe

zum Hintersattel -

Tscharrknol-

len

- Weiten - Resslerknollen -

Stuckensee

- Herret -

Heretrie-

gel

bis Tilliacher Joch ausgebaut

werden, wobei die Italiener über

weite Strecken des Frontabschnit-

tes einsehen konnten.

Westlich

des

Wildkarleck

standen sich die

Gegner nur etwa

200 Schritt ge-

genüber

.

Am 18. Juni 1915 rückten vier

Kompanien des

Bayrischen In-

fanterie-Leibregiments

unter

Major Prinz Heinrich v. Bayern

m i t e i n e r G e b i r g s -

Maschinengewehrabteilung zur

Verstärkung der Karnischen

Front in Kartitsch ein, in der Fol-

ge wurde eine Kompanie nach

Obertilliach verlegt.

Wildkarleck und Roßkarspitze blieben

von italienischen Truppen besetzt

Die Verteidigungslinie ging über Hinter-

sattel - Tscharr- u. Resslanknollen -

Stuckensee - Herret - Tilliacher Joch

Reste der vordersten linken Feldwache

Filmoor zur italienischen Linie am Wild-

karleck

Soldaten des Bayrischen Infanterie-

Leibregiments in Kartitsch, Sommer

1915