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Gemeindezeitung Kartitsch
Mai 2015
tionierten
tschechischen Arbeits-
truppen
wurden zum täglichen
Trägerdienst auch zivile Einheimi-
sche eingeteilt, sie mussten am
Arm eine schwarzgelbe Binde tra-
gen, sowie nach wenigen Wochen
bereits russische
Kriegsgefange-
ne
.
Rückeroberung der Pfannspitze
Ein für die Karnische Front ebenso
wie für den
Schutz von Kartitsch
bedeutendes Ereignis war zwei-
felsohne die
Rückeroberung
von
Pfannspitze
und Cima
Frugnoni
durch die Österreichischen Trup-
pen am 3. Juni 1915. Seit dem frü-
hen Morgen dieses
Fronleich-
namtages
war das
Donnern
ge-
fährlichen
Artilleriefeuers
zu hö-
ren, das lt. Oswald Sint sen. das
sonst an diesem Tag übliche Böl-
lerschießen zur Fronleichnamspro-
zession ersetzte, die in diesem Jahr
ohne
Mitwirkung von Musikkapel-
le und Paradeschützen abgehalten
werden musste. Wie bei Kriegsbe-
richten öfters, schrieben Historiker
unterschiedlich
über den Verlauf
dieser Kampfhandlungen. Am ver-
lässlichsten folgt man dem
Bericht
von
Oswald Sint sen
. nach au-
thentischen Aussagen Beteiligter,
nachzulesen im Buch
„Weltkriegschauplatz Osttirol“, S
72 -73.
Nach der
Rückeroberung
dieser
beiden Gebirgsgipfel war dem
Gegner die
Sicht nach
Kar-
titsch
verwehrt und die Be-
schießung durch die italieni-
sche Artillerie wesentlich er-
schwert, wogegen Obertilliach
dauernden Beschießungen aus-
gesetzt war.
Ein erfolgreiches Unterneh-
men, zu dem neben den 59er-
Rainern auch Standschützen,
besonders die ortskundigen
Kartitscher
Christian Bodner
,
vlg.
Grell
und
Peter Bodner
,
später
Hanserbauer
, beigetra-
gen haben.
In Hinkunft stand das Frontge-
biet, das am 5. Juni durch
eine
am Hollbrucker Eck
statio-
nierte Kompanie
des X.
Lan-
des-Schützenregiments III
verstärkt wurde, beinahe be-
ständig unter sporadischem ita-
lienischem
Artilleriefeuer
.
Ludwig Wiedemayr
Pfannspitze mit Cima Frugnoni
Freiluftvorstellung „Tränen der Sextner Dolomiten“
1915 - 2015
, genau einhundert Jahre sind nun seit dem Beginn des ersten Weltkrieges vergangen und die Spuren,
welche dieses dunkle Kapitel hinterlassen hat, sind heute noch sichtbar und spürbar.
Um der Schrecken und dem Leid dieser Zeit zu gedenken, finden in diesem Jahr unzählige Gedenkveranstaltungen,
rund um die Gemeinden an der Frontlinie statt. Auch die Heimatbühne sowie die SchützenkompanieKartitsch wollen
einen Beitrag dazu leisten und werden eine Freiluftvorstellung des Filmes
"Tränen der Sextner Dolomiten" von
Hubert Schönegger
, veranstalten. Die Veranstaltung wird mit Unterstützung des Tourismusverbandes Osttirol und
der Gemeinde Kartitsch realisiert.
Stattfinden wird die Vorstellung am 23. Mai 2015 im Gedenken an die Kriegserklärung Italiens an Österreich – Un-
garn am 23. Mai 1915 und dem damit verbundenen Leid der nachfolgenden Kriegsjahre.
Genauere Details zum Ablauf der Veranstaltung folgen in einer separaten Ausschreibung.
Zum Film:
Wie sein Widersacher Peter, wird Franz als Standschütze 1915 zum Militärdienst an die Dolomitenfront eingezogen.
Franz stammt aus einer italienisch-deutschen Ehe, hat es deswegen ohnehin schwer, sich gegen die Vorurteile und
den Fremdenhass im Dorf zu wehren. Seitdem der Krieg mit den Italienern droht, ist es besonders hart geworden.
Peter schürt die Stimmung gegen Franz und dessen Familie.
Peter ist befreundet mit Anna. Für ihn ist es klar – er liebt sie. Anna ist sich nicht sicher. Sie ist die Tochter des Arz-
tes und bald Krankenschwester - im Lazarett. Und sie wirft nun ausgerechnet ein Auge auf Franz. Peter hat Franz
noch nie gemocht. Nun sind die beiden Konkurrenten, werden zu verbitterten Feinden und finden sich prompt in der-
selben Einheit wieder.
Sie müssen zusammenstehen und reifen im Krieg zu Kameraden in Fels und Eis. Beide lernen ihre Grenzen kennen,
zu überschreiten und freunden sich sogar an. Diese Freundschaft hilft ihnen, im dramatischen, entbehrungsreichen
Kampf gegen den Feind, gegen grausame Vorgesetzte, gegen den größten Gegner - die unbarmherzige, extreme Na-
tur des Hochgebirges - aber auch gegen die eigenen Schwächen zu bestehen.
Doch nur einer der beiden Freunde kehrt von der schweren Prüfung an der Front in der Roten Wand zurück...
(
Quelle: GeosFilm
)
Mathias Maurer