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Februar 2015

Gemeindezeitung Kartitsch

Seite 28

Forsttagsatzung der Ge-

meinde Kartitsch - Infor-

mationsveranstaltung

Am 29.1.2015 wurde im Gasthof

Dolomitenhof die heurige Forst-

tagsatzung abgehalten. In dieser

öffentlichen Sitzung wurden sei-

tens der Bezirksforstinspektion

Informationen zum Forstwirt-

schaftsjahr 2014 gegeben. Auch

Neuerungen und Entwicklungen,

welche Auswirkungen auf die

künftige forstliche Arbeit haben

werden, wurden erläutert:

Waldzuwachs wird genutzt –

große volkswirtschaftliche Be-

deutung

DI Horst Mitterberger von der Be-

zirksforstinspektion Osttirol stellte

fest, dass auch im vergangenen

Jahr die zum Ziel gesetzte Holz-

menge von 200.000 efm aus den

Wäldern Osttirols entnommen

werden konnte. Diese Holzmenge

stellt die Abschöpfung des Zu-

wachses dar, unterstellt man bei

den vorhandenen 40.000 ha Er-

tragswald einen durchschnittlichen

jährlichen Zuwachs von 5 efm pro

Jahr und Hektar. Durch die regel-

mäßige Entnahme dieser Holz-

menge, wie sie im Bezirk bereits

seit nunmehr fast zwei Jahrzehn-

ten erfolgt, wird die kontinuierli-

che Waldverjüngung bei optimaler

Wertschöpfung möglich. Aller-

dings sind die rasche Wiederbe-

waldung mit geeigneten Baumar-

ten bei nachfolgender Bestandes-

pflege die Voraussetzungen dafür.

Deshalb wurden für die heurigen

fachlichen Themenschwerpunkte

einerseits das neue Aufnahmever-

fahren Verjüngungsdynamik und

andererseits die Waldpflege ge-

wählt.

Als wirtschaftliche Auswirkung

der entnommenen Holzmenge von

insgesamt 210.000 efm im Jahr

2014 im Bezirk wurde bei dem

durchschnittlichen Verkaufserlös

von 84 € je fm im vergangenen

Jahr der eindrucksvolle Betrag

von 18 Millionen Euro als volks-

wirtschaftliche Kenngröße ge-

nannt.

Große Schadmengen durch

Schneebrüche

Das Jahr 2014 war forstlich ge-

kennzeichnet durch die enormen

Schneemengen im vergangenen

Winter. Vor allem der Schneefall

am Stefanstag 2013 sorgte insbe-

sondere in den südlichen Be-

zirksteilen zu enormen Schäden

im Wald. Um der drohenden Ge-

fahr durch Borkenkäfer entgegen-

zutreten, wurde das Sonderförder-

projekt „Aufarbeiten von Einzel-

schäden― entwickelt. Dazu gebührt

dem Chef der forstlichen Förder-

abteilung in Innsbruck DI Markus

Wallner besonderer Dank. Diesen

beiden ist auch die zweimalige

Aufstockung der forstlichen För-

dermittel von je 300.000 Euro zu

verdanken, sodass statt der ur-

sprünglich zugeteilten 1,5 Mio

Euro letztlich 2,1 Mio Euro abge-

rechnet werden konnten. So war

es möglich, alle notwendigen Ar-

beiten im Wald des Bezirkes för-

dertechnisch zu honorieren.

Die Waldbesitzer machten sich

sofort nach dem Ausapern an die

schwierigen Aufräumarbeiten. Es

zeigte sich, dass in den Gemein-

den des südlichen Bezirkes – Silli-

an bis Anras und Tiroler Gailtal –

fast der gesamte Einschlag als

Schneedruckschäden erreicht wur-

de. Der bewundernwerte Einsatz

der Waldbesitzer in Verbindung

mit der kühlen und feuchten Wit-

terung im Sommer 2014 konnte

die drohende Massenvermehrung

der Borkenkäfer verhindern. Für

eine Entwarnung ist es jedoch zu

früh. Nach wie vor stehen im

Wald zahlreiche „abgewipfelte―

Bäume, die in Verbindung mit

neuen Bestandesrändern bei geeig-

neten Witterungsbedingungen sehr

wohl noch in den nächsten Jahren

Massenvermehrungen des Borken-

käfers begünstigen können. Die

Waldbesitzer sind auch in Zukunft