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Feber 2014
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 30
Durch zwei gezielte Revolver-
schüsse des serbischen Gymnasi-
asten Gabrilo Princip wurden in
Sarajevo am 28. Juni 1914
der
österreichische
Thronfolger
Franz-Ferdinand und
seine Ge-
mahlin
ermor det und mit ihm
wurde zugleich die Hoffnung be-
graben,
die
Habsburger-
Monarchie vielleicht doch ohne
Krieg zu reformieren und in die
Neuzeit hinüber zu retten.
Knapp vier Wochen später er-
ließ der greise
Kaiser Franz-
Josef
sein Manifest
„An
meineVölker“
und
einen Tag später
erklärte Österreich-
Ungarn
den
Kriegszustand
mit
dem
Königreich
Serbien
. Eine Wo-
che später war ganz
Europa im Krieg,
der sich bald zum
Ersten Weltkrieg
,
dem bis dahin
größten Massen-
vernichtungskrieg
der Geschichte ent-
wickelte.
Und Italien:
Tr otz
des
Dreibundes,
eines militärischen
Beistandsvertrages
mit
Deutschland
und
Österreich-
Ungarn,
entband
sich das junge Kö-
nigreich am 3. Au-
gust seiner Bei-
standspflicht und
wartete auf die
Gunst, durch die Kriegsbeteili-
gung Länderei-Zusagen zu erhal-
ten.
Was tat sich in Kartitsch?
Zufolge Angaben in der
Gendar-
merie-Chronik
und dank Auf-
zeichnungen des damals 14jähri-
gen
späteren
Schriftstellers
Oswald Sint,
St. Oswald/
Kartitsch (1900-1992) verfügen
wir über wertvolle Hinweise und
authentische Schilderungen jener
dramatischen Wochen und Jahre.
Oswald Sint war äußerst belesen,
wissensgierig und ein gewissen-
hafter Beobachter von Ereignis-
sen im Dorf und anderswo.
Am Peter- und Paulstag 1914,
einem Feiertag, ging Oswald Sint
am Patroziniumsfest in Panzen-
Kaisermanifest und
Kriegserklärung
Manifest des Kaisers Franz Josef I. zur Kriegserklärung
Feldarbeit in der Troyer Leite