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November 2013

Gemeindezeitung Kartitsch

Seite 24

Wir halten dagegen!

1,3 Milliarden Tonnen Lebens-

mittel werden pro Jahr entsorgt

– 700 Tonnen sind es allein in

Osttirol (lt. Beitrag Osttiroler

Bote vom 17. 10. 2013).

Nach Angaben der UNO wird

jedes Jahr rund ein Drittel aller

weltweit produzierten Lebensmit-

tel vergeudet. Das ist mehr als die

Hälfte der weltweiten Getreide-

ernte pro Jahr. Obst und Gemüse

sind demnach jene Nahrungsmit-

tel, die am häufigsten verschwen-

det werden. Jeder Verbraucher in

Europa und Nordamerika wirft im

Schnitt jährlich zwischen 95 und

115 Kilogramm Nahrungsmittel

weg. (Angaben aus: openmind-

journal.com

)

Wir müssen handeln!

Sehr begrüßenswert deshalb ist

die geplante Initiative des regio-

nalen Abfallwirtschaftsverbandes,

Osttiroler Schüler für diese Prob-

lematik zu sensibilisieren und

entsprechende Aufklärungsarbeit

zu betreiben. So wie sich unser

Kaufverhalten in den vergange-

nen Jahren nicht gerade zum Vor-

teil verändert hat („Zahl zwei,

nimm drei“-Angebote) und dabei

immer häufiger „vollkommen

essbare Lebensmittel im Müll

landen“, möchten wir im Gegen-

zug unser, seit 7 Jahren bestens

funktionierendes Tafel-Projekt

„vor den Vorhang holen“.

Das Konzept

Auch in Osttirol haben nicht alle

Menschen ihr „tägliches Brot“,

obwohl es Lebensmittel im Über-

fluss gibt. Mit Unterstützung

zahlreicher Händler im Bezirk

bemühen wir uns beim Roten

Kreuz um einen Ausgleich und

können mit Hilfe von ehrenamt-

lichen Mitarbeitern, einmal pro

Woche (Samstags um 19:00

Uhr beim Roten Kreuz in Lienz)

Lebensmittel je nach Verfügbar-

keit kostenlos weiter geben.

Ziel der Team-Österreich-

Tafeln ist es, dass alle qualitativ

einwandfreien Nahrungsmittel,

die im Wirtschaftsprozess nicht

mehr verwendet werden kön-

nen, an Bedürftige zu verteilen.

So können wir Menschen hel-

fen, eine schwierige Zeit zu

überbrücken und geben ihnen

dadurch Motivation für die Zu-

kunft.

… eine vernünftige Lösung

Die Abholung der Lebensmittel

(manchmal auch Hygienearti-

kel) beginnt mit Schließung der

Geschäfte am Nachmittag bzw.

frühen Abend. Der wöchentli-

che Abhol- und Ausgabe-Dienst

wird über einen Kreis von frei-

willigen Mitarbeitern getragen

und organisiert. Das Rote Kreuz

stellt dafür die Logistik und

Räumlichkeiten unentgeltlich zur

Verfügung. Mit derzeit 30 unter-

stützenden Händlern (Lebens-

mittelketten, Bäckereien, Tank-

stellen sowie andere Klein- und

Mittelbetriebe) sind wir in der

Lage, wöchentlich bis zu 50 Ab-

holer (mehrfach Familien mit

Kindern) mit dem Notwendigsten

zu unterstützen. Registrierte

Kunden zählen wir über 120.

Kurz vor Weihnachten mobilisie-

ren wir Kunden mit unserer Akti-

on „Kauf zwei - gib eins“ für ei-

ne zusätzliche Warenspende, die

wir dann zum „großen Fest“ an

in Not geratene Familien als

Weihnachtsüberraschung vertei-

len.

Der laufende Zustrom von Abho-

lern und die großartige Bereit-

schaft der Händler mit verlässli-

cher Waren-Bereitstellung lässt

nicht nur unsere Organisation an

eine vernünftige und ökonomisch

richtige Lösung des Problems

„Armu t sgefährdung“ t rot z

„Überflussgesellschaft“ glauben

bzw. weiter hoffen.

Das dzt. immer wieder in den

Medien präsente Thema der

„Lebensmittelverschwendung“

nehmen wir diesmal zum Anlass,

auf unser bestens funktionieren-

des Projekt der kostenlosen Le-