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Seite 19

Gemeindezeitung Kartitsch

November 2013

300 JAHRE WALCHERKAPELLE

Zu diesem Jubiläum wurde das

Kl eindenkmal aufwändigen

Restaurierungs- und Sanierungs-

arbeiten unterzogen und neu ge-

segnet.

Die im Jahre 1713 nach mündli-

cher Überlieferung gegen die

„Wilde Fohre" (furchterregende

Jagdtruppe, hinter der man den

Teufel vermutete) erbaute Wal-

cherkapelle ist ursprünglich eine

Gemeinschaftskapelle der Wal-

cherhöfe. Der einfache Bau mit 3-

seitigem Chor, steilem schindel-

gedeckten Satteldach und turmar-

tigem Dachreiter ist von Kugel

und Kreuz bekrönt. Im Inneren

des Dachreiters befindet sich ein

durchschossenes, vom Innerwal-

cherbauern Alois Klammer (1879

- 1965) aus dem Ersten Weltkrieg

heimgebrachtes Glöckchen, das

1964 dort aufgehängt wurde. Bis

in das Jahr 1925 trug dieses

Kleindenkmal das Patrozinium

der Heiligen Maria von Maria

Zell. Das ursprüngliche Holzaltär-

chen mit Säulenaufbau aus dem

Jahre 1714 wurde damals entfernt.

Im Jahre 1925 wurde die Kapel-

le der in diesem Jahr heiligge-

sprochenen und damals sehr

populären Therese von Lisieux,

(bekannt als Heilige Theresia

vom Kinde Jesu oder die als die

„kleine heilige Theresia“) ge-

weiht. Die Walcherkapelle gilt

damit als ältestes Theresien-

heiligtum Osttirols.

Mit Unterstützung des Bundes-

denkmalamtes und der Landes-

gedächtnisstiftung wurde die

Kapelle von der Familie Klam-

mer (Innerwalcher) in den ver-

gangenen Monaten von Grund

auf saniert und restauriert. Um-

fangreiche Fundamentierungsar-

beiten, aufwändige Verputz- und

Malerarbeiten sowie ein neues

Schindeldach lassen dieses

Kleinod im neuen Glanz erstrah-

len.

„Ich wollte mich selbst verges-

sen, um anderen Freude zu ma-

chen. Von da an war ich glück-

lich“ (Theresia von Lisieux 1873

– 1897)

Dieses Zitat schmückte am Fest-

tag das Portal des Jubels an der

Hollbruckerstraße. So wurde un-

ter großer Beteiligung der Kartit-

scher Bevölkerung die Kapelle

am 5. Oktober 2013 vom Abt des

Zisterzienserstiftes Stams, Mag.

German Erd, und Ortspfarrer

Cons. Anton Kofler gesegnet.

Die an den Gottesdienst anschlie-

ß e n d e A g a p e u n d e i n

„Nachbarschaftsfestl“, zu dem

Familie Klammer geladen hatte,

rundeten die Feierlichkeiten zum

300 Jahr-Jubiläum ab.

Mögen sich auch weiterhin an

diesem Ort Menschen zum Gebet

versammeln und ihre Anliegen

Die Kapelle erstrahlt wieder

Fam. Klammer mit Abt Mag. German

Alois Klammer, Mag. German Erd

und Cons. Anton Kofler (v. l.)

Guter Besuch beim Gottesdienst