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November 2013
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 28
Georg Paprion nach Pilgerfahrten
nach Palästina und Altötting um
1653 errichten ließ, einmal ein
verkleinerter Nachbau der Gra-
beskirche in Jerusalem und be-
reits früher eine Nachbildung der
Gnadenkapelle von Altötting. Der
sakrale Bau ist mit zahlreichen
Gemälden und vor allem Holz-
schnitzereien aus dem Leben Ma-
riens und der Passion Jesu bis zur
Auferstehung ausgestattet.
Durch wiederholte Vermurungen
und besonders die Überschwem-
mung von 1882 wurde das Hei-
ligtum öfters eingesandet, so-
dass der heutige Kapellenein-
gang über eine steil abwärts ge-
hende Treppe führt. Durch Alter
und Feuchtigkeit arg in Mitlei-
denschaft geraten, war die Hei-
liggrab-Kirche wiederholt ge-
sperrt, nach nunmehr baldigem
Abschluss einer gründlichen
Restauration wird sie in Hin-
kunft eingeschränkt wieder zu-
gänglich sein.
Anschließend war das Einkehren
in einer Innichner Gaststätte wohl
verdient, zu dem uns die hiesige
Raiffeisenbank Kartitsch eingela-
den hatte und wofür sich die Se-
nioren besonders bedanken
möchten. Und wie am Morgen
dieses wolkenlosen Herbsttages
begleite Frau Sonne auch abends
die rechtzeitige Heimfahrt der
Kartitscher Senioren.
Ludwig Wiedemayr
Verdienstmedaille des Landes Tirol
für Hilda Außerlechner
Der Hohe Frauentag steht in Ti-
rol traditionell ganz im Zeichen
der Ehrung verdienter Mitbürger
aus beiden Landesteilen. Auch
heuer wurden zahlreiche Persön-
lichkeiten durch die Landes-
hauptleute Günther Platter und
Luis Durnwalder ausgezeichnet.
In der kleinen Schar der geehrten
Osttiroler war Frau Hilda Außer-
lechner aus Kartitsch. Frau Au-
ßerlechner, weithin bekannt als
begnadete Mundartdichterin, er-
hielt aus der Hand von Landes-
hauptmann Günther Platter die
Verdienstmedaille des Landes
Tirol. Damit würdigte das Land
die vielfältige ehrenamtliche
Tätigkeit.
Über vier Jahrzehnte prägte die
Geehrte durch ihren vielseitigen
Einsatz das Leben in Pfarre und
Gemeinde Kartitsch. Als Mit-
glied des Pfarrgemeinderates
über fast 40 Jahre und als dessen
Obmannstellvertreterin über
mehrere Perioden gestaltete sie
das kirchliche Leben des Dorfes
entscheidend mit. Im Projekt
„Dorferneuerung“ der Gemein-
de war die „Oberkanter-
Bäuerin“ ein wertvolles Team-
mitglied. Ihren geschickten
Händen verdanken die Kartit-
scher Vereine manch
schöne Näharbeit,
wie Tracht für Musik-
und Schützenmarke-
tenderinnen, Musi-
kantenleibln, Schüt-
zenhemden und Krä-
gen, sowie auch Ni-
ko l aus ga r n i t u r en !
Besonders ihre dich-
terische Begabung
stellte Frau Außer-
lechner in Theaterstü-
cken für Kinder und
unzähligen Gedichten unter Be-
weis. Etwa 1000 Lesungen ihrer
Werke führten sie wohl in fast
jede Gemeinde Osttirols, als
auch Nord- und Südtirol, nach
Kärnten und sogar nach Wien.
Auf diese Weise trug sie wohl
auch den Namen unseres Bezir-
kes, als auch den ihrer Heimatge-
meinde Kartitsch als Botschafte-
rin weit hinaus. Als erfolgreiche
Autorin von mittlerweile sieben
Büchern und Mitautorin zahlrei-
cher weiterer Publikationen ist
die Dichterin noch einem weite-
ren Publikum bekannt.
Natürlich war sie auch im Hei-
matdorf zur Stelle, wenn es um
Festlichkeiten im Dorf, um Seni-
orenfeiern, Muttertagsfeiern oder
um die Moderation von Heimat-
abenden, Gästefeiern usw. ging.
Seit nunmehr 14 Jahren ist Hilda
Außerlechner auch als engagierte
Chronistin der Gemeinde Kar-
titsch tätig und ist in dieser
Funktion besonders den Ge-
schehnissen rund um ihre Hei-
matgemeinde verbunden.
Sepp Wurzer, Bez. Chronist
Hilda Außerlechner bei der Verleihung
Bild: Frischauf, Innsbruck