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INSTITUTIONEN & VEREINE
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FODN - 62/01/2016
zur Adlersruhe. 18:20 funkt Holzer
Franz von der Adlersruhe –es ist eiskalt-
wir brauchen noch Stirnlampen. Gratz
Evi bringt Lampen und Batterien zum
Lucknerhaus. Um 18:35 Uhr trifft der
Hubschrauber des IM Klagenfurt beim
Lucknerhaus ein. Um 18:50 werden vier
weitere Bergretter und ein Alpingen-
darm zur Adlersruhe geflogen.
Um 19:55 Uhr Holzer Franz kommt
mit der ersten Mannschaft auf den Gip-
fel und bittet die Zentrale telefonischen
Kontakt mit dem Opfer aufzunehmen
und ihn über die Lage zu informieren,
dies gelingt jedoch nicht, auch ein Ver-
such des Gendarmerieposten Lienz den
Bergsteiger über Funk zu erreichen
misslingt. Um 20:38 Uhr ruft Pfarrer
Michael Bernot in der Zentrale an und
wünscht den Rettern alles Gute und
Gottes Segen. Ein Bergrettungsmann
heizt in der Zwischenzeit auf der Ad-
lersruhe ein und kocht Tee. Um 21:22
erreichen die Retter den Bergsteiger ca.
50 bis 100m unter der Platte. Dem Op-
fer geht es den Umständen entsprechend
gut, Er hat an einem Fuß nur noch den
Innenschuh an, die Schale hat er verlo-
ren. Um 22:24 Uhr treffen Retter und
Opfer auf dem Gipfel ein, sie trinken
Tee und gehen dann abwärts. Um 23:26
Uhr ruft Unterweger Martin in der Zen-
trale an, der HS soll in 20 Minuten bei
der Adlersruhe sein, Akku von Holzer
Franz ist leer, auch über Funk kann die
Mannschaft nicht erreicht werden. Um
23:42 trifft der Hubschrauber bei der
Adlersuhe ein und bringt Retter und
Opfer in mehreren Flügen zum Luck-
nerhaus. Einsatzende um 0:25 Uhr
Bei der Nachbesprechung werden
Mängel aufgezeigt, z.B. Bekleidung bei
so extremen Temperaturen nicht aus-
reichend, Sturmhaube unbedingt erfor-
derlich, Schibrille mit klarem Glas, die
Funkgeräte am Körper tragen und Frei-
sprecheinrichtung benützen, Seildepot
auf der Adlersruhe anlegen.
Resümee damals von Alpinpolizist
Franzescon Franz: „Der Einsatz war
perfekt, habe die Kälte unterschätzt.
Die Mannschaft hat ohne viel Worte
super gearbeitet. Verletzen darf sich bei
diesen Verhältnissen keiner! Ich habe
erst im Lucknerhaus erfahren, dass der
Gerettete ein Kollege war.“
Gratz Hans war bei fast allen Einsät-
zen bei der Bergemannschaft, denn in
der Zentrale war vor allem seine Frau
Bernadette mit anderen Mitgliedern.
Hans wurde mehrfach für seine Ver-
dienste ausgezeichnet:
Im August 1983 erhielt er die Le-
bensrettermedaille, im Oktober 1994
eine der höchsten Auszeichnungen für
Bergretter, das „Grüne Kreuz“ des ös-
terr. Alpenvereines, im Juni 2000 die
Vereinsnadel in Gold und am 15. August
2012 die Verdienstmedaille des Landes
Tirol, auf Antrag der Landesleitung Ti-
rol des Österreichischen Bergrettungs-
dienstes.
Zusammenfassend kann man sagen:
Ein Leben für die Bergrettung – Danke
Hans!
Bergung eines Verletzten aus der Grögerrinne
Bergrettungsübung 26.5.1995 in Oberpeischlach Daba