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FODN - 61/03/2015

LANDWIRTSCHAFT

Von Vroni Riepler

E

s gibt neben Kühen (Fleck, Grau-

vieh und Tuxer), Equiden (Noriker,

Pony, Esel), Schweinen, Schafen

(Berg- und Kamerunschafe), Ziegen,

Katzen und Hunden noch jede Menge

Federvieh, vom Huhn über die Ente und

Gans bis zum Pfau.

Und ein Bauer, der zwar flächenmä-

ßig mit 3,2 ha Grünland nicht gerade zu

den Großgrundbesitzern zählt, gilt bei

uns schon länger als Geheimtipp für al-

les was Flügel und Schnäbel hat.

Simon Holzer ist 19 Jahre jung und

bewirtschaftet zusammen in einer ge-

nerationsübergreifenden Symbiose mit

seinem Vater Sepp und dessen 85-jäh-

riger Tante Nanne den Brenner- Hof in

Unterpeischlach/Brenner-Siedlung. Im

November 2013 übernahm Sepp von

seinem Vater Lois die Landwirtschaft,

Herzblut, Vielfalt und Tierwohl-

das gibt’s beim „Brenner“

Gutes vom Kalser Bauern

In der beschaulichen Fraktion Unterpeischlach gibt es zwar

insgesamt nur drei Landwirtschaftliche Betriebe, aber ge-

meinsam warten diese drei doch mit einem beträchtlichen

Artenreichtum auf.

die zu diesem Zeitpunkt nur noch mit 4

Ziegen bewirtschaftet wurde und inner-

halb von zwei Jahren entwickelte sich

eine beachtliche Zahl an Tieren, die

den kleinen Hof wieder mit Leben fül-

len. Dabei begann für Simon alles da-

mit, dass ihm der Hirte, Mattersberger

Raimund die zwei Almhühner schenkte,

die er ansonsten dem Jäger zur Besei-

tigung überlassen hätte, aus zwei wur-

den 15 –dann musste ein Hahn her- und

mittlerweile hat Simon 60 Hennen, 18

Enten, 5 Tiroler Bergschafe, 4 Kamer-

unschafe, natürlich noch die 4 Ziegen, 3

Katzen und 2 Gänse. Nein, Hund hat er

keinen, aber den braucht er auch nicht,

denn seine Gans Robert bewacht die

Tante Nanne mit derart einem Argwohn

und zwickt jeden der ihr zu nahe kommt.

Dass dies nicht nur für Menschen son-

dern auch für andere, weniger dominate

Tiere gilt, dafür musste Simon mit sei-

ner ersten „Charge“ Nachzucht- Kücken

auch mal Lehrgeld zahlen, als der Gän-

serich nicht gerade zimperlich mit den

kleinen Kücken verfuhr, aber mittler-

weile hat er seine verrückte Federvieh-

Schar schon gut unter Kontrolle und

widmet sich begeistert und erfolgreich

der Brut und Aufzucht von neuen Hüh-

nern und Enten. Strikte Rassentrennung

ist ihm dabei nicht so wichtig wie eine

bunte Mischung und eine möglichst

hohe Schlüpfrate.

Schließlich werden fast alle Kücken

einmal Hennen und die legen die Eier,

die Simon an einen kleinen Kunden-

kreis persönlich ausliefert. Der Rest, so

sagt er, sei Hobby und die Haltung von

Nutztieren zur Fleischgewinnung ist

Gott sei Dank für ihn noch kein The-

ma, denn schon jetzt lässt er sich eini-

ges einfallen um seinen kleinen Hähnen

irgendwie ein Weiterleben zu ermögli-

chen. Wenn doch einmal Tiere sterben

müssen ist das für ihn immer hart und

er möchte schon aus diesem Grund auch

Tierarzt werden um vieler Tiere Leid zu