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Seite 50

A

LLGEMEIN

Dienstaufsicht im scharfen Minenfeld.

Mit Generälen aus USA und Ungarn beim Andenken an die Toten

von Srebrenica.

Fotos: Anton Waldner

aus dem Nahen Osten auf Bosnien wurden genauso beurteilt wie

die Verstärkung der EUFOR-Truppe, um Wahlen abzusichern.

5. Österreich stellt hier seine Frau und seinen Mann. Die Arbeit

im internationalen Umfeld ist geschätzt und in hohem Maße

anerkannt. Schwierige Aufgaben werden sehr oft Österreichern

überantwortet. Hier zeigt sich, dass Auswahl und Ausbildung ös-

terreichischer Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften nach

wie vor gut funktionieren. Selbst wenn man nicht an die eigene

Leistungsgrenze geht, ist man trotzdem im Spitzenfeld dabei.

6. Der tägliche Dienst ist trotz vieler Routinen höchst abwechs-

lungsreich und interessant. An einem einzigen Tag kann man ne-

ben zelebrierten Besuchen hoher Politiker und Militärs aus aller

Herren Länder, ausgelassene Feste der Bevölkerung, beispiels-

weise Hochzeiten, die noch immer von dutzendfachen scharfen

Schüssen in die Luft begleitet werden, auch einzigartige Armut

und grenzenloses Elend in abgelegenen Dörfern erleben, wo ins-

besondere die medizinische Versorgung unzulänglich ist. Man

findet einzigartig schöne Landschaften, insbesondere die Flüsse

Neretva und Una, die Berge an der Grenze zu Montenegro, die

Städte wie Mostar und Trebinje, nach wie vor zerstörte und nie

wieder aufgebaute Ortschaften und beklemmende Gedenkstätten

wie das Mahnmal von Srebrenica.

7. Bosnien-Herzegowina ist ein schönes Land, die Spuren der

Monarchie sind überall sichtbar. Vor allem in der Infrastruktur

wurde in 40 Jahren österreichischer Herrschaft weit mehr errich-

tet als in 500 Jahren osmanischer Herrschaft vorher.

8. Das Leben im multinationalen Umfeld ist erstaunlich unkom-

pliziert und friktionsfrei. Dieses Umfeld ist auch der besondere

Reiz, den dieser Einsatz bietet. In kaum einer anderen Mission

sind auf engem Raum derartig viele Nationen, Organisationen,

Institutionen und Ethnien vorhanden, die beständig Interaktion,

Kooperation und Koordination verlangen und selbst geben.

Der EUFOR-Einsatz ist fordernd, immerhin muss stets mit

Vorfällen gerechnet werden, welche die unverzügliche Reaktion

der EUFOR-Truppe erfordern. Man hat 24 Stunden/Tag und 7

Tage/Woche abruf- und einsatzbereit zu sein. Und das Getrennt-

sein von Familie und heimatlichem Umfeld ist auch nicht jeder-

manns Sache.

Doch der Auslandseinsatz ist auch lohnend. Die Früchte der Ar-

beit sind oftmals sichtbar, in jedem Fall fühlbar, weil die Bevöl-

kerung und die anderen internationalen Institutionen den Einsatz

schätzen. Ein Sicherheitsgefühl zu geben, ist eine schöne Sache.

Man muss aber täglich hart daran arbeiten, dass sich dieses Ge-

fühl im Einsatzfall auch durch rasche Präsenz von Truppen vor

Ort und hohe Professionalität der eingesetzten Truppen rechtfer-

tigt.

Für Generalmajor Waldner ist es bereits der 3. Einsatz am Bal-

kan, 2001 und 2014 erfolgten Einsätze im Kosovo, darunter auch

in der Funktion des stellvertretenden Kommandanten der Ko-

sovo Force (KFOR).

So ging Ende März der wohl letzte Auslandseinsatz zu Ende. Er

kann mit Fug und Recht als Höhepunkt der Laufbahn bezeichnet

werden. Es wurde ein Jahr lang die Luft Bosniens geatmet und

eine besondere Beziehung zu diesem Land und seiner Bevölke-

rung aufgebaut.

„Wäre schön, wenn sich das Land so entwickelt, dass hier – basie-

rend auf wirklicher Aussöhnung der Völker – in absehbarer Zeit

massiv investiert wird und Wirtschaft und Tourismus anspringen

würden. Das geschundene Land hätte es verdient.”

Jubiläumsgabe des Landes Tirol

bei Jubelhochzeiten

Das Land Tirol gewährt Eheleuten zu Jubelhochzeiten eine

Jubiläumsgabe. Für die Gewährung dieser Jubiläumsgabe

sind folgende Voraussetzungen nachzuweisen:

a) österreichische Staatsbürgerschaft beider Eheleute

b) gemeinsamer Wohnort in Tirol seit mindestens

25 Jahren bis zur Jubelhochzeit

c) bestehende eheliche Lebensgemeinschaft

Die Jubiläumsgabe des Landes Tirol beträgt anlässlich

der „Goldenen Hochzeit“ (50 Jahre) € 750,--

der „Diamantenen Hochzeit“ (60 Jahre) € 1.000,--

der „Gnadenhochzeit“ (70 Jahre Ehe) € 1.100,--

Wir bitten die betroffenen Ehepaare, sich vor dem Jubiläum

im Gemeindeamt Thurn zu melden (Hochzeitsurkunde mit-

bringen).