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FODN - 69/02/2018

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UMWELT & NATUR

Das Team der Grazer Permafrostforschung bei den diesjährigen Messungen am Tschadinhorn Blockglet-

scher (Foto: Viktor Kaufmann, 20.8.2018)

diesen Blockgletschern schon seit vielen

Jahren und haben im Rahmen des oben

genannten Projektes den Blockgletscher

unterhalb des Tschadinhorns als Unter-

suchungsobjekt ausgewählt.

Der Tschadinhorn Blockgletscher

Dieser Blockgletscher ist imVergleich

zu anderen Blockgletschern im Alpen-

raum eine Besonderheit. Er bewegt sich

sensationell schnell mit Bewegungsra-

ten von über 3,5 m pro Jahr und über-

schüttet bei seiner Vorwärtsbewegung

alpine Grasmatten, die seit über 10000

Jahren von keinem Gletscher mehr be-

deckt waren.

Der Tschadinhorn Blockgletscher ist

640 m lang, bis zu 100 m breit und da-

mit auch einer der größten in der Scho-

bergruppe, die besonders reich an sol-

chen Blockgletscherformen ist.

In diesem Sommer führte das Team

aus Graz nicht nur die jährlichen Be-

wegungsmessungen durch, sondern es

wurden auch eine Reihe von weiteren

Untersuchungsmethoden angewendet

und Messgeräte installiert. Insbeson-

dere wurde eine Drohnenbefliegung

durchgeführt, eine Klimastation er-

richtet, Bodentemperaturmesssensoren

ausgelegt und das Alter des Blockglet-

schers abgeschätzt. Die Ergebnisse die-

ses Projektes fließen in ein internationa-

les Forschungsprojekt ein, das zum Ziel

hat, die Auswirkungen des Klimawan-

dels auf den Hochgebirgspermafrost

besser zu verstehen.

Das gegenständliche Projekt wurde

dankenswerter Weise auch von der Ag-

rargemeinschaft Untertschadin-Berger-

Ködnitz Alpe (Obmann Rupert Schnell)

und der Weggemeinschaft Lesach Riegl

(Obmann Raimund Duregger) unter-

stützt.

Weitere Informationen unter

https://

www.staff.tugraz.at/viktor.kaufmann/

Tschadinhorn_Rock_Glacier.html.