![Page Background](./../common/page-substrates/page0025.jpg)
FODN - 69/02/2018
25
UMWELT & NATUR
Das Team der Grazer Permafrostforschung bei den diesjährigen Messungen am Tschadinhorn Blockglet-
scher (Foto: Viktor Kaufmann, 20.8.2018)
diesen Blockgletschern schon seit vielen
Jahren und haben im Rahmen des oben
genannten Projektes den Blockgletscher
unterhalb des Tschadinhorns als Unter-
suchungsobjekt ausgewählt.
Der Tschadinhorn Blockgletscher
Dieser Blockgletscher ist imVergleich
zu anderen Blockgletschern im Alpen-
raum eine Besonderheit. Er bewegt sich
sensationell schnell mit Bewegungsra-
ten von über 3,5 m pro Jahr und über-
schüttet bei seiner Vorwärtsbewegung
alpine Grasmatten, die seit über 10000
Jahren von keinem Gletscher mehr be-
deckt waren.
Der Tschadinhorn Blockgletscher ist
640 m lang, bis zu 100 m breit und da-
mit auch einer der größten in der Scho-
bergruppe, die besonders reich an sol-
chen Blockgletscherformen ist.
In diesem Sommer führte das Team
aus Graz nicht nur die jährlichen Be-
wegungsmessungen durch, sondern es
wurden auch eine Reihe von weiteren
Untersuchungsmethoden angewendet
und Messgeräte installiert. Insbeson-
dere wurde eine Drohnenbefliegung
durchgeführt, eine Klimastation er-
richtet, Bodentemperaturmesssensoren
ausgelegt und das Alter des Blockglet-
schers abgeschätzt. Die Ergebnisse die-
ses Projektes fließen in ein internationa-
les Forschungsprojekt ein, das zum Ziel
hat, die Auswirkungen des Klimawan-
dels auf den Hochgebirgspermafrost
besser zu verstehen.
Das gegenständliche Projekt wurde
dankenswerter Weise auch von der Ag-
rargemeinschaft Untertschadin-Berger-
Ködnitz Alpe (Obmann Rupert Schnell)
und der Weggemeinschaft Lesach Riegl
(Obmann Raimund Duregger) unter-
stützt.
Weitere Informationen unter
https://
www.staff.tugraz.at/viktor.kaufmann/Tschadinhorn_Rock_Glacier.html.