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FODN - 69/02/2018
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ten besonders für die Angehörigen und
Beteiligten an den Unglücksfällen von
größter Bedeutung.
Eine besondere Herausforderung für
Evi ist auch die Tatsache, wenn die Stra-
ße eventuell wegen Lawinengefahr ge-
sperrt werden muss und so im Notfall
kein Arzt und keine Rettung Kals errei-
chen kann. In diesen Fällen bleibt trotz
hervorragender Ausbildung ein ungutes
Gefühl und sie ist immer wieder froh,
wenn alles gut geht.
Vor einiger Zeit war Evi der einzige
First Responder vor Ort und erhielt an
die 100 Alarmierungen, wobei sie zu 33
Einsätzen ausrückte.
Evi wünscht sich für ihre Zukunft
besonders Gesundheit, damit sie noch
lange ihren Hobbys Berg gehen, hand-
arbeiten sowie sich einfach in der Natur
bewegen nachgehen kann.
Chiara Hanser.
Zu unseren First Re-
spondern zählt auch Chiara Hanser, 22
Jahre, die im Ködnitzhof als Kellnerin
arbeitet. Die sportliche Kalserin, deren
Hobbies Schifahren und mit ihrer Toch-
ter wandern sind, sagte schon mit ca. 10
Jahren zu Evi: „Wenn i groß bin, wea i
often so was wie du!“ Und sie hat Wort
gehalten und machte die 1/2jährige Aus-
bildung 2016/2017 zum Rettungssanitä-
ter und im Anschluss daran zum First
Responder in Lienz.
Für die Vollzeitmama einer auf-
geweckten Tochter namens Mara
bedeutete das Konsequenz und ein
exaktes Zeitmanagement, denn neben
den 140 Stunden Theorie und dem vie-
len Lernen musste auch noch 160 Stun-
den Praxis im Rettungsauto absolviert
werden. Mithilfe ihrer gesamten Fami-
lie und Freund Rene schaffte es Chiara
auf Anhieb und verstärkt seitdem das
Team des Roten Kreuzes.
Einsätze in Kals sind für Chiara oft-
mals sehr schwierig, da man sich ge-
genseitig kennt und meistens ein enger
persönlicher Kontakt zu den Patienten
besteht. In der Regel dauert es nach
einem Einsatz 4 bis 5 Wochen, bis be-
stimmte Eindrücke, Bilder (die immer
wieder in Gedanken auftauchen) und
Gerüche nachlassen. In dieser Zeit ist
das Reden mit Teammitgliedern beson-
ders wichtig, denn auch ohne Todesfol-
ge können viele erlebte Situationen für
jeden einzelnen Retter sehr belastend
sein. Allen Helfern steht natürlich auch
ein professionelles Team zur Krisenbe-
wältigung auf Anfrage zur Verfügung.
Chiara wünscht sich viel Gesundheit
für sich und alle ihre Lieben, damit sie
ihre ganzen Zukunftsträume verwirkli-
chen kann.
Martin Trenkwalder.
Der dritte im Bun-
de ist Martin Trenkwalder. Der 21-jäh-
rige HTL Absolvent arbeitet bei der
Firma Frey, Metalltech in Debant als
technischer Zeichner. Als Zivildienst-
leistender meldete er sich beim Roten
Kreuz. Nach der 5wöchigen strengen
Ausbildung in Innsbruck (3 Wochen
Theorie und 2 Wochen Praxis) mit an-
schließender Prüfung absolvierte Mar-
tin seinen Zivildienst in der Rettungs-
stelle St.Jakob i.D. und Matrei i.O.
Auch im Anschluss daran blieb Mar-
tin der Ortsstelle treu und unterstützt
seit Juni 2017 als Freiwilliger, die vor
allem an den Wochenenden und beim
Nachtdienst eingesetzt werden, die
hauptamtlichen Mitarbeiter.
Als First Responder rückte der ausge-
bildete Rettungssanitäter schon ca. 20 x
aus, wobei er sich immer schon bei der
Anfahrt im Kopf alle möglichen Hand-
lungsschritte durchdenkt und zurecht-
legt, denn man weiß ungefähr durch die
Meldung per App, was einen erwarten
kann. Oftmals natürlich ist dann die
Situation vor Ort doch ganz anders
und für Martin ist es besonders schwer,
wenn Kinder am Unfall beteiligt sind,
denn zu ihnen hat Martin immer eine
ganz besondere Beziehung. So widmet
er sich auch gerne in seiner Freizeit
den Kalser Kindern und verbringt als
ihr Fußballtrainer viel Zeit mit ihnen.
In diesem Zusammenhang möchte er
auch noch gerne auf die Jugendgruppe
des Österr. Roten Kreuzes in Matrei i.O.
besonders hinweisen. Dort treffen sich
Kinder und Jugendliche regelmäßig und
erlernen unter fachkundiger Anleitung
die Grundkenntnisse der Ersten Hil-
fe, nehmen an Wettbewerben teil und
können dann ab 13 Jahren verschiedene
Prüfungen (Bronze und Silber) ablegen,
bevor sie dann mit 17 die Prüfung in
Gold mit dem Rettungssanitäterschein
abschließen können und somit als Frei-
williger beim Roten Kreuz einen sehr
wertvollen Beitrag für die Allgemein-
heit leisten können.
Martin, der auch ein begeisterter
Kletterer ist, würde sich freuen, wenn
sich vielleicht schon bald das eine oder
andere Kalser Kind für diese Freizeit-
aktivität begeistern könnte und so die
Gemeinschaft und den Zusammenhalt
aller „Rot-Kreuzler“ miterleben kann.
Allen 3 First Respondern von Kals
wünschen wir alles Gute für die Zu-
kunft und bedanken uns recht herzlich
für ihren tollen, selbstlosen Einsatz für
uns alle und hoffen, dass möglichst we-
nig oft das Handysignal „Einsatz“ er-
tönt.
INFORMATION AUS DER GEMEINDE