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FODN - 69/02/2018

Von Warscher Sonja

D

as System wurde vor mehr als

15 Jahren in Osttirol als tirolweit

erstes System dieser Art etabliert.

Es bewährt sich speziell in geographi-

schen „Randlagen“ und gilt als not-

wendiges Bindeglied einer gut funkti-

onierenden Rettungskette. Je schneller

qualifizierte Maßnahmen durchgeführt

werden, desto günstiger ist der Hei-

lungsablauf und umso kürzer ist im

Durchschnitt die nachfolgend notwen-

dige Behandlungszeit.

First Responder werden im Notfall

gleichzeitig mit der Rettungsmannschaft

über die Leitstelle Tirol (Notruf 144)

alarmiert. Sie setzen als „die ersten vor

Ort“ notwendige Erstmaßnahmen, ge-

ben wichtige Informationen an die nach-

rückenden Einsatzmittel bzw. die Leit-

stelle weiter und verkürzen dadurch auch

(lagebedingt) verzögerte Einsatzzeiten.

Das Osttiroler System - mit über 40

bestens ausgebildeten Notfall- bzw. Ret-

tungssanitätern (großteils auch mit Defi

ausgestattet) - bietet dadurch allen in der

Region befindlichen Gemeinden eine

gute und rechtzeitige Notfallversorgung.

Auch wir in der Gemeinde Kals

können uns sehr glücklich schätzen,

dass sich gleich 3 hochqualifizierte

First Responder in den Reihen der

Freiwilligen, die ihre Fähigkeiten

ehrenamtlich Tag für Tag zum Wohle

von uns allen zur Verfügung stellen

und ihre Freizeit oftmals für viele

Stunden dem Allgemeinwohl opfern,

was vor allem in der heutigen, sehr

schnelllebigen, stressigen Zeit nicht

mehr selbstverständlich ist.

Unsere First Responder haben jeder

seinen Defi und auch im Glocknerhaus

hängt ein frei zugänglicher Defibrilator,

den jeder Bewohner natürlich imNotfall

benützen sollte. Über eine App werden

die Helfer verständigt und quittieren

ihren Einsatz. Ihr Rucksack steht allzeit

bereit und dann geht’s auch schon im

Eiltempo zum angegebenen Einsatzort.

Unsere Rettungssanitäter müssen alle

2 Jahre eine Rezentifizierungsprüfung

ablegen (dabei werden Fragen zu ver-

schiedenen Gebieten gestellt: Kinder-

notfälle, Reanimation, Trauma, Schlag-

anfall, Herzinfarkt usw.) und jährlich

des öfteren (aber mindestens 16 Stun-

den) an Schulungen teilnehmen und

sind so hochqualifizierte Helfer vor Ort.

Doch wer kennt die Namen aller 3

Kalser First Responder?

Evi Gratz.

Als erstes wird wohl jedem

gleich der Name Gratz Evi einfallen.

Die 51-jährige arbeitet, nach 19 Jahren

im AltersheimMatrei i.O., nun seit Mai

2018 bei der Gemeinde Kals. In ihrer Ju-

gendzeit musste sie Situationen erleben,

in denen sie die eigene Hilflosigkeit

spürte und nicht genau wusste, wie man

reagieren sollte.

So absolvierte sie diverse Kurse,ist

nun bereits seit 1999 freiwillige Mitar-

beiterin bei der Rettung und hat außer-

dem eine abgeschlossene Ausbildung

zum Notfallsanitäter. Evi ist auch Mit-

glied bei der Bergrettung und übt ver-

schiedene ehrenamtliche Tätigkeiten aus.

Ihr ist wichtig, dass sie in Not geratenen,

erkrankten oder verletzten Personen

möglichst rasche Hilfe anbieten kann.

Als besonders belastend empfindet sie

Situationen, wo jede medizinische Hilfe

zu spät kommt, die Person leider schon

verstorben ist. In diesen Fällen ist dann

ihre feinfühlige Art besonders wichtig,

denn Trost und oftmals auch nur das

anwesend sein sind in solchen Momen-

Erste Hilfe

aus der Nachbarschaft!

Auf der Startseite des Roten Kreuzes wird der Begriff des First Responder wie folgt beschrie-

ben: „First Responder sind Ersthelfer aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die im Notfall noch

vor den Einsatzkräften Erste Hilfe leisten und bis zum Eintreffen eines Notarztes/Rettungswa-

gens die Zeit der ersten medizinischen Versorgung (sog. therapiefreies Intervall) verkürzen.

Unsere 3 Kalser First Responder. V.l.: Chiara Hanser, Evi Gratz, Martin Trenkwalder

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