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Juni 2017

A

ntonia, genannt Tone, wurde als zweites von zehn Kin-

dern von Frieda und Alois Kerschbaumer, „Roda“, am

28. Dezember 1948 in Tristach geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule in Tristach und der

Hauptschule in Lienz absolvierte sie eine Lehre als Ver-

käuferin im Kindermodengeschäft Köfele in Lienz. Danach

arbeitete sie einige Jahre in verschiedenen Geschäften als

Verkäuferin.

In dieser Zeit lernte sie Sepp näher kennen und lieben, den

sie im April 1971 heiratete. In den darauffolgenden neun

Jahren schenkte sie den vier Kindern Helga, Anita, Egon

und Robert das Leben.

Verantwortungsvoll und mit viel Herz war sie immer für

ihre Lieben da. Bei allen Aktivitäten ihrer Familie, sei es

sportlicher oder kultureller Natur war sie mit großem Stolz

dabei und sammelte unzählige fotographische Erinnerun-

gen.

Als die Kinder älter waren, fing sie wieder an stundenwei-

se zu arbeiten. Dies machte sie bis zu ihrer Pensionierung.

Als älteste Tochter pflegte sie einen engen Kontakt zu ih-

rer Mutter und genoss die vielen Zusammenkünfte mit der

Großfamilie. Auch als Oma fühlte sie sich sehr glücklich,

wenn sie Zeit mit ihren Enkeln verbringen konnte.

Ihre Leidenschaft war das Singen. Schon in jungen Jahren

trat sie dem Kirchenchor Tristach bei, in dem sie über 40

Jahre begeistert mitwirkte. Sie liebte die Berge und un-

ternahm zahlreiche Wanderungen mit ihrem Mann Sepp.

Auch die Gruppenreisen in verschiedene europäische Städ-

te interessierten und beeindruckten sie sehr. Das Miterle-

ben der Paralympischen Spiele in Athen und die Reise ins

‚Heilige Land‘ waren wohl

die Höhepunkte.

Jedoch gab es nicht nur

schöne Zeiten in ihrem Le-

ben:

Durch die vielen Vereinstä-

tigkeiten ihres Mannes war

sie oft allein und fühlte

sich einsam und in Sorge.

Im Juni 1998 hatte ihr jüngster Sohn Robert einen Stark-

stromunfall, den er nur knapp überlebte.

Im darauffolgenden Jahr hatte ihr Sohn Egon einen tödli-

chen Autounfall.

All diese Ereignisse prägten ihr Leben, nichts war so wie

vorher: Sie verlor ihre Lebensfreude, ihren Blick für das

Schöne und ihre Energie.

Trotz jahrelanger verschiedener Behandlungen verschlech-

terte sich ihr Gesundheitszustand zunehmend. 2006 wur-

de eine neurologische Erkrankung festgestellt. Bis 2014

versorgte sie ihr Mann mit viel Ausdauer, Kraft und Ge-

duld. Trotz aller Bemühungen und ihrem Wunsch zu Hau-

se zu bleiben war die Übergabe in professionelle Hände

unausweichlich. Leider war die weitere Betreuung nur im

weit entfernten Hall in Tirol möglich, wo sie viele Monate

das Heimweh plagte.

Bis zum Schluss kämpfte sie tapfer gegen das Fortschrei-

ten ihrer Krankheit.

Antonia Mayer verstarb am 16. März 2018.

E

rnst Bundschuh wurde 1928 als ältestes von 14 Kin-

dern beim „Pflörgima“ in Tristach geboren. Da das Geld

knapp war, musste er schon während der Schulzeit auf

dem elterlichen Hof verschiedene Arbeiten verrichten. Mit

16 musste er in den Krieg ziehen, von wo er leicht verwun-

det wieder heimkehrte.

In mehreren verschiedenen Betrieben verdiente er sein

Geld, bis er 1955 in Matrei Katharina Lublasser kennen

und lieben lernte. Im Jänner 1956 wurde in Maria Luggau

geheiratet; aus der Ehe entstammten neun Kinder von de-

nen noch sieben leben.

1963 wurde Ernst von der Agrargemeinschaft Tristach an-

gestellt, bei der er von da an für insgesamt 40 Sommer als

Hirte tätig war. Seine große Leidenschaft galt der Schaf-

zucht, in der er sich viele Auszeichnungen verdiente. Auf-

grund seines schlechten Sehvermögens musste er schwe-

ren Herzens vor 10 Jahren seine geliebten Schafe aufgeben.

Das war nicht leicht für Ernst und als vor 2 Jahren auch

noch seine Frau verstarb

verließ ihn nach und nach

der Lebenswille. Immer

wieder wollte er in das

Pflegebett seiner Frau, was

ihm seine Familie verwehr-

te solange er noch fast al-

les selber machen konnte.

Weil er dann doch so

schlecht auf den Beinen

war, beschlossen seine An-

gehörigen das Pflegebett doch aufzustellen. Ernst Bund-

schuh sagte noch: „Da werde ich wohl nicht mehr heraus-

kommen“.

Einen Tag danach, am 8. April 2018, schlief Ernst Bund-

schuh nach Erhalt der Krankensalbung im Kreise seiner

Familie für immer ein.

Antonia Mayer,

geb. Kerschbaumer,

† 16.3.2018

Ernst Bundschuh, † 8.4.2018