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Juni 2018
Klaus Oberhuber - Der Spielmann Gottes
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Langanhaltender Applaus brandete
auf, als Klaus nach dem Gottesdienst in
den Altarraum gebeten wurde.
Von Pfarrkurator Mag. Roland Hof-
bauer interviewt, gab Klaus gutgelaunt
Einblicke in seine Karriere als Organist.
In den Wirren zu Kriegsende kamen
mehrere slowenische katholische Geist-
liche nach Osttirol. Unter ihnen auch
Prof. Michelcic. Er war studierter Bota-
niker und ausgezeichneter Musiker. Er
spielte in Tristach die Orgel und leitete
den Kirchenchor. Rosa Oberhuber bat
ihn, ihren Söhnen Klaus und Lois das
Harmoniumspielen beizubringen, wenn
es nicht zu viel koste. Gegen eine Jau-
se willigte er ein. Das Harmonium hat-
te Johann Oberhuber, Lehrer, Organist,
Chorleiter und Kapellmeister, der Groß-
vater von Klaus selbst, gebaut.
Prof. Michelcic war ein strenger
Lehrer. Er kam täglich und zwang zum
fleißigen Üben. Bei Schülergottesdiens-
ten spielte Klaus schon das Harmonium.
Als 1947 Pfarrer Außerlechner kam, er-
munterte er ihn, auch auf der Orgel zu
spielen. Die Beine würden schon noch
wachsen, sodass er auch die Pedale
bedienen könne. Um sein Spiel zu ver-
bessern, besuchte Klaus später auch die
Musikschule in Lienz. Und nahm Stun-
den in Klavier und Orgel. Seit seinem
ersten Einsatz am Josefitag 1948 orgelt
Klaus mit Eifer, nicht nur in Tristach. 15
Jahre hat er einmal im Monat im Al-
tersheim in Lienz gespielt, oft auch in
Amlach und Lavant ausgeholfen. Er hat
unter elf Pfarrherren gedient und war
immer um ein gutes Auskommen mit
ihnen bemüht.
Pfarre und Pfarrgemeinderat hatte
für den Jubilar ein Orgelwerk beim jun-
gen Komponisten dem erst 18jährigen
Mario Moser in Auftrag gegeben. Er
nannte das Stück „REVERENTIA“. Es
wurde von Mag. Alois Wendlinger bra-
vourös intoniert. Der Chor stellte sich mit
einer Skulptur mit Orgelpfeifen ein und
die Gemeinde verlieh ihm den Ehren-
ring der Gemeinde. Bürgermeister Mag.
Markus Einhauer betonte in seiner Lau-
datio, dass einem Menschen wie Klaus
Oberhuber auch von der politischen Ge-
meinde Dank und Anerkennung gebüh-
re. Er hat in den vergangenen 70 Jahren
die Bürger mit seinem Spiel begleitet,
sozusagen von der Wiege bis zur Bahre.
Diese hohe Auszeichnung der Gemeinde
traf den Jubilar völlig unvorbereitet. Ge-
rührt bedankte er sich für die Geschen-
ke und das Wohlwollen.
Pfarrkurator Roland bedankte sich
bei Antonia, der Frau des Organisten da-
für, dass sie in guten und auch in turbu-
lenten Zeiten hinter Klaus stand und bei
der Familie, die sein Engagement immer
mitgetragen hat.
Es war ein stimmiges Fest zur Freu-
de aller. Zum Ausklang hatte der Pfarr-
gemeinderat zur Agape in den Großen
Saal geladen.
Burgl Kofler
Verleihung des Ehrenringes der Gemeinde Tristach (v.l.: Vize-Bgm. Lydia Unterlug-
gauer, Antonia Oberhuber, Klaus Oberhuber, Bgm. Ing. Mag. Markus Einhauer)
Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Diözese für sein Lebenswerk
(v.l.: Generalvikar Florian Huber, Klaus Oberhuber, Bischof Hermann Glettler)