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2017
Zum Heimgang der „Riedl Mame“ Frau Juliana Bichler...
Die Worte auf der Parte tref-
fen auf das Leben von
Aloisia
Ganzer,
geb. Oberdorfer
zu.
Die „Saringer Loise“, wie sie
genannt wurde, galt als be-
scheidene Frau, die ihr Leben
als Bäuerin mit großer Liebe
und Hingabe zu Haus und
Hof gestaltete.
Beim Verabschiedungsgot-
tesdienst am Montag, den 27.
Februar ließ uns PAMag. Ge-
org Webhofer mit folgenden
Worten Anteil am Leben der
Verstorbenen nehmen: „Aloi-
sia wurde am 23. November
1928 in Winklern geboren
und besuchte dort auch die
Volkschule. Sie wollte dann
die Handelsschule absolvie-
ren, was aber durch die die
Kriegsjahre nicht mehr mög-
lich war. Stattdessen musste
sie den Dienst als Pflichtjahr
auf einem Bauernhof am
Iselsberg ableisten. Danach
erlernte sie den Beruf der
Kellnerin.
1965 heiratete Loise, wie sie
von allen genannt wurde,
den „Saringer Wastl“, Herrn
Sebastian Ganzer. Mit viel
Fleiß und Freude arbeitete sie
am „Saringerhof“. Loise war
mit Leib und Seele Bäuerin.
Durch die oftmals arbeits-
bedingte Abwesenheit ihres
Mannes bewirtschaftete sie
den Hof vielfach mit den vier
Kindern alleine. Ihre großen
Freuden waren die Reno-
vierung des Bauernhauses,
Ausflüge in ihre alte Heimat
Iselsberg und die Besuche ih-
rer Kinder, Enkelkinder und
Urenkel. Bei ihr ging nie ein
Besucher ohne aufmerksame
Bewirtung nach Hause. Loise
hatte gebende Hände.
In den letzten Jahren ging
es ihr gesundheitlich immer
schlechter. Nach einem län-
geren Krankenhausaufenthalt
im August 2016 brauchte
sie vermehrte Pflege. Ihre
Schwiegertochter Maria und
die Pflegerinnen Innes und
Andrea betreuten sie fürsorg-
lich. Nachdem Loise noch ein
paar schöne Monate daheim
am „Saringerhof“ verbrin-
gen konnte, ging ihre Kraft
zunehmend zu Ende, bis sie
am 24. Februar 2017 friedlich
entschlafen ist und Gott sie zu
sich gerufen hat.
Loise, ruhe in Gottes Frie-
den!“
Beeindruckend gestaltete sich
wiederum der Zusammenhalt
der Dorfgemeinschaft, die
besonders bei Menschen, die
im dörflichen Leben nicht so
„geläufig“ sind, zum Tragen
kommt und als ehrenvoll und
trostspendend
empfunden
wird. Sowohl Pfarrer Jean
Paul, als auch PA Mag. Ge-
org Webhofer schätzen diese
Gegebenheit und geben den
Dank der Angehörigen stets
weiter.
Und die „Saringer Loise“
wird mit dem Abschiedsli-
adl des Kirchenchores ihre
Freud‘ gehabt haben; besingt
es doch in recht anschaulicher
Weise ihren Lebensinhalt.
„Steht a kloans
Häusle
dahoam auf’n Roan
Dort is der Vota , de Muatta dahoam.
Dahoam is dahoam und is noch so kloan
Wia des Häusle am Roan, dahoam is
dahoam.
Herrgott, i bitt di, behüt’s Voterhaus
Und olle, die geh’n drin ein und aus.
Und selle
Häusle
dahoam auf‘n Roan,
siech i vor meiner, bei Tag und im Tram.
Dahoam is dahoam und is noch so kloan
Wia des Häusle am Roan, dahoam is
dahoam.
O Herr und Vota, i bitt di lous zua,
schenk weiter mein Häuslen die innere
Ruah.
Nimm du mei
Häusle
dahoam aufn Roan
in deine Händ‘! Es is jo lei kloan.
Dahoam is dahoam und is noch so kloan
Wia des Häusle am Roan, dahoam is
dahoam.
Strah‘ in de Kammer dei‘ Barmherzigkeit
Und Fried‘n werd‘ bleib‘n
für
olle Zeit.
Amen!“
Müh‘ und Arbeit war dein Leben,
Ruhe möge Gott dir geben...
Aloisia Ganzer
† 24.02.2017
...die amVorabend des Dreikönigstages, den 5. Jänner 2017,
im 98. Lebensjahr verstarb. Vielen Gaimbergern im bäuerli-
chen Umfeld war sie ein Begriff, sei es im Zusammenhang
mit „Facklen“, geistreichen Unterhaltungen bei Spazier-
gängen, vorbei am Riedlhof in Patriasdorf oder auch den
beliebten „19er Jahrgangstreffen“. In den Jahren 1979 bis
ca. 2009 nahmen daran zahlreiche „Jubilierende“ teil. Dazu
zählte auch die
„Riedl Jule“,
die diese Gelegenheit immer
begeistert in Anspruch nahm. Meistens unternahm man ei-
nen gemeinsamen Ausflug mit Feier und Gestaltung einer
Hl. Messe. P. Basilius Bric war als Jahrgangskollege da-
bei. Organisiert wurden die Treffen von OSR Josef Gruber
und Peter Duregger. Weitere
„Gaimberger 19er“
waren
Rudolf Untertroger, Genoveva Unterwurzacher, Andreas
Wallner, Anton Gasser, Maria Ackerer, Theresia Meilinger
und Christine Chiochetti, die nun im 98. Lebensjahr steht.
Im Bild Frau Juliana Bichler, Genoveva Unterwurzacher
und Peter Duregger. Möge die „Riedl Jule“ nun in Frie-
den ruhen!
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