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August 2014

Gemeindezeitung Kartitsch

Seite 18

gut bezahlt, Samstags beim Holl-

brucker Wirt, zuerst noch in Sil-

bermünzen, dann nur mehr in

Papierkronen.

Auch der 14-jährige Oswald Sint

und seine 17-jährige Cousine

Threse verdienten sich dabei ei-

nige Kronen und Sint berichtet

weiters von seinem Vater, der

bei Schanzarbeiten und später als

Träger beschäftigt war und wäh-

rend dieser Zeit bis zum Frühjahr

1916 so gut verdiente, dass er

damit die Schulden, die seit 1817

wegen Hausbau auf dem Außer-

schmirfer-Hof lasteten, abgelten

konnte.

Die

beabsichtigte Frontbefesti-

gung

führ te von den Sextener

Werken Haideck und Mitterberg

kommend über Hornischeck -

Hollbrucker Spitz

- Hollbrucker

Eck und Eggenwiesen zu den

Schneider Feldern

östlich von

Hollbruck

und über die Holl-

brucker Felder weiter zum

Gail-

bach

, über Gaile und St.

Oswalder Felder zur Ortschaft

St. Oswald

und südöstlich da-

von neben dem Hohlweg über

die Felder (Kassern) bis in die

Oberberger Wälder.

Entlang der vorgesehenen Front-

linie wurden in den Feldern

Schutzwälle und

Schützengrä-

ben

er r ichtet mit zwei Meter

hohen Einzäunungen und Draht-

verhau-Absperrungen aus Sta-

cheldraht, in der Regel vierfach,

ebenso Schießscharten sowie

Stellungsplätze und

Unterstände

für Artillerie und Mannschaft,

großteils überdeckt und wetter-

fest. Für Verbolzung und Draht-

verhauzäune verwendete man

neben Holzpflöcken bereits

„Hindernisstangen“-

zwei Me-

ter hohe Rundstahlstangen mit

Spitze und Windungen zur Befes-

tigung von Stacheldraht, oft auch

„Sauschwanzl“, bei uns aber

„spanischer Reiter“ genannt.

Ähnliche Schützengräben und

Befestigungen wurden auch in

den

Tilliacher Feldern

oberhalb

von Rodarm errichtet. Am 28.

August wurde hiefür eine Arbei-

terabteilung mit 65 Mann nach

Obertilliach transferiert, nach ei-

nigen Wochen rückten weitere

280 bis 300 Mann nach und um

den 10. Oktober übernahm Ober-

Frontbefestigungs-Arbeiten in den

Feldern östlich von St. Oswald,

1914/15, Foto A. Trixl, TAP

Drahtverhau-Absperrungen zu Kas-

sern (in Militärdokumenten

„Oswalderkopf“) oberhalb St.

Oswald 1914/15 Foto A. Trixl, TAP

Seniorennachmittag

„Depressionen imAlter“.

Von den Tätigkeiten der örtli-

chen Seniorengruppe im vergan-

genen Winter hat besonders der

Seniorennachmittag am 10. Ap-

ril 2014 über „Depressionen im

Alter“ großen Zuspruch und re-

ges Interesse gefunden.

Durch Vermittlung des Osttiroler

Vereins für Selbsthilfegruppen

im Gesundheits- und Sozialbe-

reich konnten wir den psychiat-

rischen Leiter im Bezirkskran-

kenhaus Lienz, Primar Dr. Martin

Schmid gewinnen, der über diese

für ältere Menschen oft typische

Erkrankung berichtete. Anschlie-

ßend sprach ein von Depressio-

nen selbst Betroffener und ab-

schließend berichtete die Leiterin

der „Selbsthilfe Osttirol“, Frau

Christl Rennhofer über die Situa-

tion von Angehörigen und ihren

Erfahrungen.

Nach den interessanten Ausfüh-

Prim. Dr. M. Schmid