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Mai 13
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 14
Rettungsdienste
und Lawineneinsatz
In den letzten Monaten war die
Ortsstelle
Obertilliach-Kartitsch
viel im Einsatz. So übernahmen
wir im Jänner dieses Jahres für die
BiathlonJuniorenWeltmeisterschaft
in Obertilliach den Rettungs- und
Bergedienst. Dafür kaufte die Orts-
stelle einen modernen Rettungs-
schlitten. Und um für diese Her-
ausforderung auch gut vorbereitet
zu sein, wurden im Herbst und
Frühwinter in vielen Stunden die
möglichen Szenarien immer wie-
der geübt. Nicht umsonst: Wäh-
rend der Bewerbe war unsere Hilfe
öfters gefragt. Sämtliche Dienste
(mindestens 2 Bergrettungsmänner
pro Tag) während der Bewerbe
und an den Trainingstagen deckten
die Mitglieder der Ortsstelle ab.
Im vergangenen Jahr hat die Orts-
stelle bei 18 Biathlonbewerben,
Schirennen, Dolomitenlauf, beim
Pitturina –Tourenlauf und Down-
Hill-Rennen den Rettungsdienst
geleistet.
15 mal musste die Bergrettung im
letzten Jahr zu Einsätzen ausrü-
cken. Davon wurde achtmal nach
vorhergehender Abklärung die Un-
terstützung des Hubschraubers an-
gefordert.
Besonders herausfordernd war für
die Ortsstelle der Lawineneinsatz
am 19. 02. 2013 am Spitzköfele,
Gemeindegebiet Obertilliach: Gut
ausgerüstete und erfahrene Tou-
rengeher wollten vom Gipfel über
den Osthang Richtung Rollertal
abfahren. Schon nach wenigen
Metern Abfahrt lösten sie ein
Schneebrett aus. Einer der Touren-
geher konnte sich gerade noch in
Sicherheit bringen. Von seinem
Kameraden fehlte aber jede Spur.
Umgehend alarmierte er die Ein-
satzkräfte. Zwei Hubschrauber
(Martin und Libelle Tirol) waren
im Einsatz, um Lawinenhunde und
Bergretter zur Lawine zu fliegen.
Für uns Bergretter war beim An-
flug sofort klar, dass aufgrund der
Schneeverfrachtungen eine erheb-
liche Lawinengefahr vorherrschte.
Dementsprechend vorsichtig taste-
te sich der erste Trupp zu der La-
wine vor. Inzwischen wurden im
Tal die notwendigen Vorkehrun-
gen getroffen, um die nachrücken-
den Bergretter organisiert und ge-
sichert zur Lawine zu bringen.
Gott sei Dank nahmen die Ereig-
nisse eine unvorhergesehene Wen-
de: Der zweite Tourengeher wurde
von der Lawine nicht verschüttet
und setzte selbst nach einiger Zeit
einen Hilferuf über sein Handy ab.
Wir Bergrettungsmänner konnten
es anfangs selbst nicht glauben,
von wo dieser Hilferuf kam: Vom
Talboden des Rollertales im Be-
reich der Bödenalpe, in der Fallli-
nie 630 Höhenmeter unterhalb des
Lawinenanbruches. Der Verunfall-
te wurde von der Lawine über den
gesamten Osthang (schräge Länge
knapp 900 m) mitgenommen und
landete schwer verletzt aber lebend
direkt bei der Aufstiegsspur im
hinteren Rollertal! Er wurde vom
Hubschrauber geborgen und ins
Spital nach Lienz geflogen. Seinen
Tourenkameraden holte der zweite
Hubschrauber aus dem steilen Gip-
felhang mittels Tau heraus.
So ist mit vielen Schutzengeln die-
ser Lawinenunfall für Beteiligte
und Bergretter zu einem guten En-
de gekommen.
Für die Ortsstelle
Obertilliach-Kartitsch:
Hubert Sint
Wichtiger Hinweis
der Bergrettung!!
Immer wieder passiert es, dass
Personen, die vom Rettungshub-
schrauber oder von der Bergret-
tung aus Bergnot geborgen wer-
den, ohne Bergeversicherung da-
stehen. Das kann teuer werden.
Wir appellieren daher an alle, die
in den Bergen unterwegs sind, eine
Unfallversicherung abzuschließen.
Die Bergrettung Tirol bietet eine
günstige Versicherung für die Ber-
gung aus Berg- und Wassernot an.
Um lediglich € 22.-
pro Kalender-
jahr
ist die ganze Familie
(Kinder bis zum 18. Lebensjahr)
versichert. Mit der Einzahlung die-
ses Betrages wird zudem die Orts-
stelle - bei Vermerk der Ortsstellen
-Kennnummer 725 auf dem Zahl-
schein - mit € 5.- unterstützt.
Zusätzlich zur Bergeversicherung
gibt es – nach Förderbeitrag ge-
staffelt – verschiedene Förderpake-
te, wie z.B. den Bergrettungska-
lender, den Airbag-Rucksack, den
Multifunktionshelm von Salewa
und vieles mehr.
Nähere Informationen finden Sie
im Internet unter:
www.bergrettung-tirol.comZahlscheine sind bei den Bergret-
tungsmitgliedern erhältlich.