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Seite 13

Gemeindezeitung Kartitsch

Mai 13

Wer san mir? a paar daher gestie-

felte, uniformierte Laggle, de

mahn wer Sie san?

drin in die Lederhose, die Stutzen

auazeuchn, die Pfat, s`Krawattl

und in Janga schnell umma, a Bi-

schl afn Huit und guit is, - ob zin

Voreinshaus !

Mit`n Unleg`n sollats eigentlich

schon unfong; a Freide, a Begeis-

terung hobn, heint derf mia wiedo

ausruckn, in Leitn zagn - die

Schützen san ano do - vielleicht

va einigen belächelt als olte, da-

hergelafne Trochtenmaschkra, jo

ebans wos nimma zeitgercht isch -

obo dechto va viele respektiert un-

und ernstgenomm, als Teil einer

Kultur, eines Erinnerungsprozes-

ses, va früher, wo kemms sie her

dei Schützen?

Es hot amol a Zeit gebn, dei wor

net aso bequem wie heint; do hot`s

Armut, Reibereien, Kämpfe, Un-

gereimtheiten und kriegerische

Auseinandersetzungen geben; auch

in unseren Breiten !

Tirol, natürlich ausgenomm durchs

Landlibell

von

1511

-

Ooooocha toll g`fallt!

Tirol war eigentlich immer guit auf

g`stellt, aber sowohl die Bayern,

als auch die Franzosen hobn allwa

an Gusta af inso schians und stra-

tegisch wichtiges Landl g`hot;

Und do kemm insriga Leit, insre

Schützen ins Spiel!

Insre Vorfahrn habn mit ihrem un-

eigennützigen, patriotischen, für

insra Heimat kämpfenden Einsatz,

ihr Leben riskiert und a geopfert,

insra Hamat für ins Nachkommen

verteidigt;

"Des Fleckl Erde, wo mir dohame

san, des lossn mir ins va kame

wegnehm!"

Die Aufhebung der Leibeigen-

schaft mit der "Landesordnung"

von 1406 und dem Landlibell von

1511, welches die personelle

Grundlage der Landesverteidi-

gungsordnung, das Prinzip der all-

gemeinen Wehrpflicht aller taug-

lichen männlichen Untertanen des

Landes bildet, ist zukünftig Ga-

rant, die Selbstverteidigung Ti-

rols durch alle Stände zu gewähr-

leisten. Heute, wenn die Grenzen

Europas offen und einigermaßen

sicher sind, so gibt es trotzdem

Werte, welche gefährdet sind;

Allein das Festhalten am Christ-

sein, die Bezeugung unseres

Glaubens im Alltag, sich nicht

schämend eines Kreuzzeichens

beim Mittogessen, das Schützen

unserer Heimat in Umweltangele-

genheiten, das Sorgen um Mit-

menschen, welche krank oder in

Not geraten sind.

Stolz kemmo san, wie mir ba

kirchlichen und weltlichen Anläs-

sen aufmarschieren, die Leit` ne-

ben der Stroße schaun ins olle mit

großen Augen zui ;

Das Lebendig-Halten früherer,

historischer Ereignisse, gepaart

mit einem vernünftigen Maß an

heute notwendiger Aktivitäten,

wie Erhalt unserer Heimat, Erhalt

unserer gesunden Umwelt, Hilfe

dem Nächsten gegenüber - stehen

wir zu diesen Werten - auch bei

kirchlichen Anlässen, bei Prozes-

sionen, Beerdigungen ein orden-

tliches Auftreten in der Kirche

und um die Kirche!

Wie steht an der Decke unserer

Pfarrkirche geschrieben:

"Nähere dich mit Bedachtsamkeit

dem Hause Gottes!!!!"

Gerade deshalb ist es notwendig

zu den Zielen und zu den Idealen

des christlichen Abendlandes zu

stehen - sonst, sonst sind wir in

einigen Jahren verkauft; darum

können wir stolz unsere Tracht

tragen, aufrecht und erhaben mar-

schieren, nicht als Traditionstrot-

teln hingestellt zu werden, son-

dern als aufgeschlossene und auf-

rechte Vertreter unserer Überzeu-

gung. Ein Schütze möge auch

Vorbild für die Jugend sein, Ge-

meinschaft und Kultur zusammen

erleben.

Das Miteinander, das Pflegen der

gewachsenen Tradition, das Le-

bendig-Halten früherer Taten unse-

rer Väter, das Schützen von Wer-

ten, die Verlässlichkeit aufeinan-

der und das Dazugehören ist Zei-

chen unserer Wertschätzung.

Eintritt und Austritt ist in jedem

Verein selbstbestimmend, doch

dazwischen sollte die Zugehörig-

keit und das gemeinsame Auftre-

ten mit Verlässlichkeit, Pünktlich-

keit und Freude ausgeführt wer-

den. San mo stolz mit insodo

Trocht und insra Überzeugung die-

se Botschaft hinaus zi trogn - auf-

recht, stolz und mit Ehrfurcht ver-

sehen.

"Na, heint mog i net, heint bin i

erscht g`schmorganz ham kèmm, i

dobok`s heint et - "

dieses Vokabular sollte nicht unbe-

dingt zu einem Schützen gehören;

Weme schoiß mo den eigentlich

a Salve:

A Ehrensalut isch die höchste Ehr-

erbietung, die eine Schützenkom-

panie jemanden geben kann;

a) zur Ehre Gottes

b) zum letzten Geleit eines verstor-

benen Kameraden

c) zu Ehren der Regierenden -

Landeshauptmann oder eines Wür-

denträger

Im Gelöbnis steht und des isch

inso Leitsotz:

Treue zu Gott und dem Erbe der

Väter, den Schutz der Heimat und

Vaterland.

bekenne mich - zur geistigen und

kulturellen Einheit des ganzen

Landes;

will mich einsetzen - für die Frei-

heit und Würde des Menschen -

und Pflege des Tiroler Schützen-

brauches - und meiner Schützen-

kompanie will ich die Treue hal-

ten;

holt mo gemeinsam die bewegte

Tiroler Geschichte lebendig

Schützen Heil!

Klammer Georg

Gedanken zum Schützenwesen!