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onnseiten

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ummer

51 - J

uli

2015

C

hronik

Kriegsopfer

aus unserer Gemeinde

In der Heimat werden es nur

die Bomben knapp vor dem

Ende des Kriegsgeschehens

gewesen sein, die das Über-

leben gefährdeten. Und das

Schicksal der Kosaken be-

rührte jene sicher viel we-

niger, die selber einen Toten

oder auch mehrere in der

Familie bzw. Verwandtschaft

zu beklagen hatten; das wa-

ren gerade 1945, also knapp

vor Kriegsende, noch relativ

viele. In der zeitlichen Rei-

henfolge fällt auf, dass die

Vermissten alle in diese Zeit

fallen. Erschütternd ist das

jugendliche Alter der in den

letzten zwei Kriegsjahren

Gefallenen. An wie viel Leid

und unerfüllte Hoffnung auf

Heimkehr ein Kriegerdenk-

mal erinnert, wissen beson-

ders jene, die dort den Namen

eines Familienangehörigen

lesen.

Am Ende der großen Kir-

chenrenovierung (1968) wur-

de dieses Denkmal an der

Südseite vom „Grüftl“ errich-

tet. A und D bedeuten Anno

Domini (Jahr des Herrn).

F

ranz

W

ibmer

Denkmal an der Südseite des

Grüftl.

Vor 40 Jahren - 1975

Bau der Hochspannungsleitung durch die Gemeinde

Der Winter 1974/75 zeich-

nete sich durch Schneearmut

aus. Der große Schneefall

setzte damals erst Mitte März

ein und bescherte uns denk-

würdige Bilder. So war es

aber möglich, im Jänner und

Feber des Jahres 1975 pro-

blemlos die Masten für die

Hochspannungsleitung, die

zu einem beträchtlichen Teil

durch unser Gemeindegebiet

führt, mittels Hubschrauber

zu setzen. Es war sehr inte-

ressant zuzusehen, wie flott

und exakt diese Arbeit vor

sich ging.

Am Dreikönigstag 1975 hätte

die damals berühmte „Drei-

Bahnen-Tournee“ - ein Ro-

delrennen entlang des Gra-

fenbaches - stattfinden sollen.

Stattdessen „rann“ die Bahn

als klares Wässerchen bei

plus 15 Grad der Straße ent-

lang. Und auf dem Heimweg

von der damals so beliebten

und gut besuchten „Nach-

mittagsmesse“ begegneten

den Besuchern zahlreiche

LKW‘s, die das Material für

die Vorarbeiten zum begin-

nenden „Mastenflug“ trans-

portierten.

Es kam damals eigentlich

zu keinen gröberen Diskus-

sionen um den Trassenver-

lauf, irgendwie sah man ein,

„dass es einfach nicht an-

ders ging“, wollte man ein

Durchschneiden zukünftigen

Stadtgebietes doch vermei-

den. Mittlerweile hat man

sich an die „Stahltürme und

Seile“ gewöhnt, es gilt, in

der heutigen Zeit noch ganz

andere Umweltbelastungen

zu bewältigen, als ein

gestörtes Landschaftsbild, das

vor allem Fernsehteams in der

Suche nach einem „ungetrüb-

ten Blick auf Lienz“ immer

wieder beklagen. Dabei gäbe

es stimmungsvolle Bilder in

der Nachmittagssonne, wenn

die

Hochspannungs-Seile

nach einem Regen silbern

in Richtung „Anthof“ glit-

zern und davon zeugen, dass

auch in Osttirol die Zeit nicht

stehen geblieben ist, aber

trotzdem das „Flair der hei-

len Welt“ erhalten geblieben

scheint...

E

lisabeth

K

launzer

Der Masten in der Nähe vom Bauernhaus vulgo Wachtlech-

ner im Bau.

Foto: Ortschronik