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52 - D
ezember
2015
G
ratulationen
„Der Wind vom Grob’n,
konn‘ Friedl’s Äpfel nix
onhob’n…“
Erstaunt liest man die Liste
seiner Landessieger Brände:
Vogelbeerbrand 2013, Preg-
ler 2014, Apfelbrand Jona-
gold 2014, Pflaumenbrand
2014. Und damit heimste der
Erwerbsobstbauer Friedrich
Webhofer einen von vier ver-
gebenen Landessiegen ein.
Die Bewertung fand heuer in
Hall auf dem Gelände der Fa.
Maschinenbau Felder statt;
es wertet eine internationa-
le Kommission. Die bereits
im Oktober eingereichten
Schnäpse werden anonym
verkostet und in vier ver-
schiedenen Kategorien an-
steigend bewertet. Interessant
ist es, einen Blick in diese
Skala zu werfen:
a) Sauberkeit im Geruch
(Vorlauf/Nachlauf)
b) Frucht Typizität; es wird
beurteilt, inwieweit der Brand
dem typischen Geschmack/
Geruch der Frucht gerecht
wird;
c) in Geschmack/Sauberkeit
wird beurteilt, ob im Ge-
schmack der Probe Fehler
auftreten;
d) Harmonie - beeinhaltet die
Beurteilung des Kosters bez-
gl. der Gesamtheit der Probe,
ob das Produkt als solches in
Ordnung ist und inwieweit es
mit der Bezeichnung überein-
stimmt.
Pro Kategorie gibt es bis zu
5 Punkte. Bei 14 erreich-
ten Punkten kann schon von
„ausgezeichnet“ gesprochen
werden. 20 Punkte sind sehr
selten, Friedl Webhofer er-
reichte diese Punkteanzahl
zweimal und viermal gelang
es ihm, 18 Punkte zu errei-
chen. Das war der Landes-
sieg.
Und dazu unser aller
herzlicher Glückwunsch!
„Die Tiroler Brenner stehen
für Einsatz. Leidenschaft und
Qualität. Sie leben und bele-
ben die alte Tradition und ste-
hen heute für den Genuss von
edlen Destillaten der absolu-
ten Spitzenklasse, der Trend
zur Regionalität und Boden-
ständigkeit ist ungebrochen“,
zeigte sich LH-Stv. Josef
Geisler in seiner Ansprache
bei der Ehrung am Samstag,
21. November 2015 begeis-
tert.
Ganz überraschend wurde auf
Bezirksebene
Johann Frank
aus Gaimberg eine Auszeich-
nung zuteil. Er konnte sich
auf Anhieb über 18 Punkte
für seinen Zwetschkenbrand
Hauszwetschke 2013 freuen.
Auch das ist sehr selten. Und
auch ihm gilt unser herzlicher
Glückwunsch!
Gab es für den Erwerbs-
obstbauer Friedl Webhofer
eine Art „Initialzündung“,
um den „Mesnerhof“ zum
Obsthof umzugestalten?
Ja, die gab’s im Jahr 1994;
Friedls Liebe zum Heimat-
dorf, zum „Bauerbleiben“,
Daheimsein & Dableiben ließ
ihn nach neuen Horizonten
ausschauen. Er arbeitete frü-
her einmal bei „Obsthandel
Lercher“ und bekam hautnah
mit, dass wöchentlich acht
Tonnen Äpfel aus Südtirol
gebracht wurden. Kann man
da nicht selber was machen?
Es kam ihm eine Meldung
aus einer Landwirtschafts-
zeitschrift entgegen, die sich
auf eine nur 5 %ige Eigen-
versorgung mit Obst in Ti-
rol bezog. (Mittlerweile sind
es 20 %) Friedl wagte den
Sprung in den Obstbau, es
lässt sich der auch auf rela-
tiv kleinen Flächen (ab 3 ha)
anfangen. Das Talent und
die Liebe für die Pflege von
Obstbäumen hat er von sei-
nem Vater Hermann geerbt,
das „Bäumeschneiden“ be-
trieb der schon viele Jahre im
Zuerwerb. Und so entstand
im Laufe der Jahre mit viel
Fleiß, Weitblick und Coura-
ge ein durchaus herzeigbarer
Obsthof mit Hofladen und
Veranstaltungssaal „Brenn-
stadel“, als Familienbetrieb
geführt, was eine echte Be-
reicherung des kulturellen
Lebens im Dorfe darstellt. In
Ehefrau Magdalena hat Friedl
wirklich die passende Frau
gefunden, „viel Kundschaft’n
im Hoflad’n kemmen weg’n
der Lena“ sagt er verschmitzt
und ist auch sehr stolz auf
seine Kinder, die in der Frei-
zeit gerne mithelfen und alle
anfallenden Arbeiten verrich-
21. Tiroler Schnapsprämierung
Landessieg geht nach Osttirol
LK-Präsident Josef Hechenberger, Magdalena und Fried-
rich Webhofer, LH-Stv. Josef Geisler, MCI-Rektor Dr. An-
dreas Altmann (v.l.).
Auch in der Kategorie „Sortensieg Brände“ räumte Friedl
Webhofer ab: Apfelbrand Jonagold 2014, (Landessieger
Brände), Apfelbrand Jonagold Holzfass 2013, Birnenbrand
Williamsbirne 2014, Birnenbrand Williamsbirne 2015, Ma-
rillenbrand 2013, Meisterwurzbrand 2014, Pflaumenbrand
2014 (Sortensieger Obstbrand), Vogelbeerbrand 2013, (Sor-
tensieger Obstbrand) Zwetschkenbrand 2014, Aroniabeeren-
likör 2015, Birnenlikör Alexander Lukas 2015, Holunder-
blütenlikör 2015, Kaffeelikör 2015.