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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

MÄRZ/APRIL 2018

22

Bärlauchrisotto

Für 4 Personen

Zutaten:

Risotto:

80 g Zwiebeln, 2 EL Öl,

320 g Rundkornreis (Arborio,

Vialone Nano oder Carnaroli),

50 ml Weißwein, 1 l heiße

Gemüsebrühe oder Wasser, Salz,

Pfeffer aus der Mühle.

Bärlauchpesto:

60 g Bärlauch,

1 EL Petersilie, 1 EL Pinoli, 1 Knob-

lauchzehe, 4 EL Olivenöl, Salz.

Gebackene Bärlauchblätter:

50 g

Tempuramehl oder Weizenmehl,

50 ml kaltes Wasser, Salz, 4 kleine

Bärlauchblätter, Backfett.

Weiteres:

40 g kalte Butter, 30 g

Parmesan, gerieben, 4 EL Frisch-

käse (Ziegenkäse oder Ricotta)

zum Garnieren.

Zubereitung:

Zwiebeln schälen,

fein schneiden und in Öl leicht

dünsten. Reis dazugeben und bei

milder Hitze unter ständigem

Rühren glasig werden lassen. Mit

Weißwein ablöschen und die Flüs-

sigkeit völlig einkochen lassen.

Nach und nach mit heißer

Gemüsebrühe aufgießen, sodass

der Reis immer mit Flüssigkeit be-

deckt ist. Salzen und pfeffern und

unter ständigem Rühren kochen

lassen. Der Risotto soll bissfest

(al dente), seine Konsistenz aber

cremig sein. Kochzeit: Risotto:

etwa 18 Minuten.

Bärlauchpesto:

Für den Pesto

Bärlauch, Petersilie, Pinoli, Knob-

lauch, Olivenöl und Salz zusam-

men fein mixen.

Gebackene Bärlauchblätter

(Backteig):

Tempuramehl und kal-

tes Wasser mit Salz zu einem glat-

ten Teig verrühren und zehn Minu-

ten ruhen lassen. Bärlauchblätter

durch den Teig ziehen und in hei-

ßem Backfett (bei etwa 170 Grad)

etwa zwei Minuten backen.

Fertigstellung:

Risotto mit kalter

Butter, Parmesan und Bärlauch-

pesto verfeinern, mit Frischkäse

und gebackenen Bärlauchblättern

garnieren und servieren.

Variation

Basilikumrisotto:

Geben Sie kurz

vor dem Servieren etwa 3 EL Basi-

likumpesto zum Risotto und gar-

nieren Sie den Reis mit Basilikum-

blättern.

Rezept

von Meisterkoch Gerhard Wieser

Herr Wieser, Reis stellt ja für

mehr als die Hälfte der Weltbe-

völkerung das Hauptnahrungs-

mittel dar. Wie gesund ist Reis

eigentlich?

Wieser:

„Reis liefert hoch-

wertiges Protein, das alle acht es-

senziellen Aminosäuren enthält.

Neun Prozent der Kalorien im

Reis stammen aus Kohlenhydra-

ten. Reis ist fettarm, 100 Gramm

(gekocht) enthalten weniger als

ein Prozent Fett. Reis ist chole-

sterinfrei, purin-, gluten- und na-

triumarm. Menschen mit Aller-

gien oder Nahrungsmittelunver-

träglichkeiten wie Zöliakie/Sprue

können allergieauslösende Ge-

treidebestandteile wie Cerealien,

Nudeln und Mehl durch Reis-

produkte ersetzen. Reis ist

zudem leicht verdaulich und

damit ein wichtiger Bestandteil

von speziellen Diäten, Schonkost

für Kranke, ältere Menschen,

Kinder und Kleinkinder. Nach

dem Polieren enthält Reis über-

wiegend Kohlenhydrate, wenig

Eisen, Jod, Magnesium und

Phosphor und geringe Mengen

an Proteinen und Fett.“

Welche Voraussetzungen sind

für einen guten Risotto wichtig?

Wieser:

„Die richtige Sorte

Reis wie Arborio, Carnaroli,

Vialone Nano; eine gute Brühe,

mit Ausnahme einiger Rezepte,

für die Wasser verwendet wird;

ein Topf mit schwerem Boden in

der richtigen Höhe und Breite;

ein Kochlöffel, der gut in der

Hand liegt; etwas Geduld: Gut

Ding braucht Weile, und ein

Risotto braucht etwa 20 Minuten

Zeit zum Rühren.“

Sollte man den Reis für den

Risotto glasig oder nicht glasig

kochen?

Wieser:

„Die weit verbreitete

Methode, die Reiskörner in Fett

(Butter oder Olivenöl) glasig

werden zu lassen und erst dann

nach und nach die Flüssigkeit zu-

zugeben, ist eine vergleichs-

weise moderne Zubereitungsart.

Das Kochen von Risotto ist weit-

aus älter, und in früherer Zeit

wurde der Reis einfach zusam-

men mit den sonstigen Zutaten

gekocht. Es gibt keine festen

Regeln dafür, wie die Textur

eines Risottos beschaffen sein

soll. Im Nordwesten Italiens – in

der Lombardei und im Piemont –

sind die Risotti verhältnismäßig

trocken, während sie in der

Region Veneto (Venetien) eher

eine weichere, flüssige Konsis-

tenz haben. Je weiter man nach

Osten kommt, desto lockerer und

weicher scheinen die Risotti zu

werden. Der Risotto sollte am

Ende der Garzeit einfach so be-

Unverwechselbar

italienisch: der Risotto

Die Italiener zauberten sich aus Reis eine ganz besondere Speise, die

unverwechselbar italienisch ist: den Risotto. Der Südtiroler Meisterkoch

Gerhard Wieser zu diesem besonders beliebten Gericht im „PVT“-Interview.

schaffen sein, wie man ihn selbst

am liebsten hat.“

Rühren ist bei der Zubereitung

des Risotto wohl das A und O.

Wieser:

„Ja. Ein perfekter Ri-

sotto verlangt vom Koch ein be-

sonders geduldiges, unermüd-

liches Rühren. Wenn der Reis ins

heiße Fett kommt, müssen die

Reiskörner durch und durch er-

hitzt werden. Damit das rasch,

gleichmäßig und vor allem ohne

Bräunen geschieht, darf der Reis

keine Sekunde ruhig am Topf-

boden liegen. Während sich nun

das heiße Fett, meist Olivenöl,

mit der Reisstärke am und im

Kern verbindet, geschieht für die

Konsistenz eines Risottos etwas

Grundlegendes: Die Reisstärke

wird so verändert, dass der später

mit der Suppe entstehende Reis-

stärkebrei, der natürlicherweise

zäh und leimartig wäre, eine

wunderbar cremige Konsistenz

bekommt. Dann wird mit der Zu-

gabe der Brühe begonnen. So

lange rühren, bis die gesamte

Brühe aufgebraucht ist. Gerührt

wird jetzt aus zwei Gründen: Der

Reis soll so viel Flüssigkeit wie

möglich aufnehmen, und die

durch die Flüssigkeit gequollene

Stärke wird von der Reisober-

fläche und aus den Randberei-

chen des Korns freigesetzt. Sie

verteilt sich im Gericht und kann

ihm damit eine weiche, samtige

Beschaffenheit verleihen.“

Was bedeutet „mantecare“ in

den Risotto-Rezepten?

Wieser:

„Dieser Vorgang

kommt in fast allen Rezepten vor

und besagt, dass dem Risotto zu-

letzt Butter und geriebener Par-

mesan hinzugefügt werden. Mit