Previous Page  23 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 23 / 56 Next Page
Page Background

WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

DEZEMBER 2015/JÄNNER 2016

23

Einvernehmliche Entflechtung

aus dem Volksbanken-

Kreditinstitute-Verbund.

Die komplexe Trennung aus

demVolksbanken-Kreditinstitute-

Verbund erfolgt einvernehmlich.

Der diesbezügliche Vertrag

ist unterfertigt. Er regelt die

geordnete und sichere Über-

bindung von Leistungen aus

dem Volksbanken-Bereich an

neue Partner oder in die eigene

Organisation.

Darüber hinaus wird von

beiden Banken gemeinsam ein

einmaliger Entbindungsbeitrag

in Höhe von € 8 Mio. an die

Republik Österreich gezahlt.

Dafür werden sie aus allen

Verpflichtungen und Haftungen

gegenüber dem Volksbanken-

Sektor entbunden.

Der Betrag geht direkt an den

Bund, damit an den Steuerzah-

ler. Mit dieser Zahlung werden

zudem alle anteiligen Mithaf-

tungsverpflichtungen gegenüber

der Republik Österreich erfüllt,

die aus der Rückzahlungsver-

pflichtung der € 300 Mio. der

früheren ÖVAG an den Bund

stammen.

Vorstandsvorsitzender Mat-

tersberger: „Wir haben Wort

gehalten, unsere Verpflichtungen

zu erfüllen. Betraglich sind

wir zu einem fairen Ergebnis ge-

kommen. Der Beitrag ist

wirtschaftlich gut verkraftbar.

Er ist die Investition in die

Zukunft der Selbstständigkeit und

befreit uns von allen Haftungen

und Verpflichtungen.“

Die entsprechende Zustim-

mung und Haftungsentlassungs-

erklärung des Finanzministeri-

ums liegen bereits unterfertigt

vor.

Landesbank Hypo Tirol ist

neuer Kooperationspartner.

Für die Erbringung von

Zwischenbankdienstleistungen

konnte die Hypo Tirol als

Partner gewonnen werden, die

damit ihre Funktion als Landes-

bank deutlich unterstreicht. Der

Kooperationsvertrag ist bereits

abgeschlossen.

Beide Banken, die Hypo Tirol

und die DolomitenBank, sind

und bleiben selbstständige

Banken.

Die Zusammenarbeit bezieht

sich auf Abwicklungsleistungen

in Bereichen des Zahlungs-

verkehrs und der Wertpapierver-

waltung sowie in der Banken-

refinanzierung und im Treasury.

Bereits seit Ende September

2015 läuft der Weg im Zah-

lungsverkehr über die Hypo

Tirol. „Die Umstellung erfolgte

völlig frei von Problemen und

Fehlern. Technisch und organi-

satorisch wurde das so gut

bewerkstelligt, dass der Kunde

die Leitwegumstellung gar nicht

gemerkt hat. Das ist der beste

Qualitätsbeleg“, erklärt Vorstand

Dir. Mag. Peter-Paul Groder.

Weitere Leistungen

Der Österreichische Genossen-

schaftsverband (ÖGV) bleibt

weiterhin Prüfungsverband für

die DolomitenBank und stellt

seine Beratungsleistungen zur

Verfügung.

Die Informationstechnologie

als Rechenzentrumsleistung ist

weiterhin durch das Allgemeine

Rechenzentrum (ARZ) gegeben

und gesichert.

Für den Zukauf von weiteren

Drittleistungen konnten die

Ersatzpartner bereits gewonnen

werden.

Die interne Organisations-

struktur wurde und wird den An-

forderungen

entsprechend

angepasst und gestärkt.

Einlagensicherung

„Die gesetzlich erforderliche

Einlagensicherung ist rechtlich

abgesichert. Nachdem die

DolomitenBank weiterhin eine

Kreditgenossenschaft nach dem

System Schulze-Delitzsch ist,

bleibt die Bank Mitglied in der

Volksbank Einlagensicherung

eG. Das ist rechtlich geklärt und

steht seitens der Beteiligten

außer Zweifel“, erläutert Vor-

stand Winkler.

Sichtweise und Beurteilung der

Bankenaufsichtsbehörde

.

Mit Beschluss vom 2. Juli

2015 hat die zuständige Europäi-

sche Zentralbank (EZB) den

Kreditinstitute-Verbund 2012,

dem die Volksbanken Osttirol-

Westkärnten und Gmünd ange-

hörten, mit Wirksamkeit 4. Juli

2015 aufgelöst, d. h. dieser

besteht nicht mehr.

Gleichzeitig hat die EZB be-

schlossen, den neuen Kredit-

t

DolomitenBank

institute-Verbund, dem die bei-

den Volksbanken nicht ange-

hören, und durch die anderen

Volksbanken gebildet wird, zu

genehmigen.

Die EZB hat in ihrem

Beschluss festgestellt, dass die

beiden Banken dem neuen

Kreditinstitute-Verbund nicht

angehören. Zugleich hat die

EZB die Volksbank Wien ver-

pflichtet, ihnen die Zwischen-

bankleistungen bis 30. Juni 2016

erbringen zu müssen. Die

Bankenaufsicht begründet dies

so, dass diese Fristigkeit aus auf-

sichtsbehördlicher Sicht ein aus-

reichend langer Zeitraum

für nicht teilnehmende Gesell-

schaften ist, eine geordnete Über-

tragung der Dienstleistungen auf

Dritte oder eine Selbsterbringung

durchzuführen.

Um die Planung und den

Stand der Maßnahmen zu prüfen,

die die Volksbank Osttirol-

Westkärnten ergriffen hat oder

vorsieht, um bei einem Aus-

scheiden die Erfüllung der

gesetzlichen Vorschriften sicher-

zustellen, hat die Finanzmarkt-

aufsicht (FMA) die Österrei-

chische Nationalbank (OeNB)

beauftragt, eine entsprechend

intensive Prüfung vor Ort durch-

zuführen.

Im August 2015 wurde der

Prüfungsbericht zugestellt, der

zum Ergebnis kommt, dass die

Maßnahmen unter Berücksich-ti-

gung der bestehenden Fristen

adäquat sind.

„Mittlerweile sind wir auch auf

Basis des aufsichtsbehördlichen

Beschlusses nicht mehr im

Volksbanken-Kreditinstitute-Ver-

bund, sind selbstständig und

konnten viele der Arbeitspakete

bereits erfolgreich umsetzen. Wir

trachten danach, die weiteren

Themen gemäß einvernehm-

lichem Projektplan zeitnah

umzusetzen. Bis spätestens

30. Juni 2016 sind alle Über-

bindungen abgeschlossen. Der

OeNB-Prüfbericht

bestätigt

unseren Weg“, fasst Vorstands-

vorsitzender Mattersberger zu-

sammen.

Die Selbstständigkeit erhalten

zu können und auf die Zukunft

ausgerichtet zu haben, kommt

allen Kunden und Mitgliedern

sowie der gesamten regionalen

Bevölkerung und Wirtschaft zu-

gute.

62590

Zentrale der DolomitenBank Osttirol-Westkärnten in Lienz, Südtiroler Platz 9.