HB 2015 01-02 - page 5

terte, entschloss sich der Fremdenver-
kehrsverband zusammen mit der Sport-
union Sillian, eine Langlaufloipe anzu-
legen sowie ein Loipengerät zu erwerben.
Der gelungene Neu- und Ausbau der
Langlaufloipen wurde auch seitens des
Österreichischen Skiverbandes durch die
mehrmalige Vergabe des Austria-Cups
sowie im Jahre 1981 des Austria-Grand-
Prix an die Sportunion Raika Sillian ge-
würdigt und anerkannt.
Die Vereinsmitglieder Armin Lener und
Helmut Amhof jun. konnten im Langlauf
besonders schöne Erfolge erringen. Dies
wurde auch mit der Aufnahme in den
Tiroler Landeskader gewürdigt. Amhof ge-
hörte auch der Österreichischen Biathlon-
Nationalmannschaft an und nahm im Jahr
1978 an der Weltmeisterschaft der Junio-
ren in Hochfilzen teil. Einige Sillianer
Langläufer konnten immer wieder vordere
Plätze bei Volkslangläufen und Bezirks-
rennen belegen.
Aufgrund des Schneemangels in den
späteren 1980er- und 1990er-Jahren ließ
das Interesse am Langlaufsport etwas
nach, erholte sich aber in den nachfolgen-
den schneereicheren Wintern wieder.
Obmann Amhof brachte auch die Tiroler
Rodelmeisterschaft auf Naturbahn nach
Sillian, 1975 für Junioren und 1976 in der
Allgemeinen und Seniorenklasse.
Unter Amhof wurde auch an der Helm-
Abfahrtsstrecke weiter gebaut: Verbreite-
rung der Rennstrecke von der Schlepplift-
Bergstation bis zum Start.
Der Bau eines Schotter-Fußballplatzes
in der Arnbacher Aue war auch das Werk
von Obmann Amhof.
Ein bedeutender Beitrag für die Sport-
union Sillian war jedoch die Organisation
von großen Festzeltveranstaltungen, mit
dessen Gewinnerlösen die Vereinsschulden
beträchtlich reduziert werden konnten.
staltungen; so wurde wiederum jährlich das
traditionelle Helmpokalrennen ausgetra-
gen, aber auch Rodelrennen und Firmen-
rennen wurden durchgeführt. Erstmals
nahm ein Osttiroler Verein an der Meister-
schaft des Kärntner Fußballverbandes teil,
weiters leistete die TSU Sillian Pionierarbeit
bei der Abhaltung von Sommerfesten, Ball-
veranstaltungen, Ausflugsfahrten sowie son-
stigen kulturellen Veranstaltungen.
Johann Webhofer (1968 – 1973)
Unter Obmann Hans Webhofer, Kauf-
mann aus Sillian, steigerte sich der Mit-
gliederstand auf über 400. Webhofer
gründete vor allem die Sektion Wandern,
aber auch die neu gegründete Sektion
Schwimmen stellte sich als sehr erfolg-
reich heraus.
Webhofer war aber auch als Sportstät-
tenerbauer bedeutend: Unter seiner Lei-
tung wurde die Helmabfahrtsstrecke im
Bereich der Pfarrer-Wiese völlig umgebaut
sowie der Start nach oben hin verlängert.
Erstmals wurden dann auf dieser Strecke
die Abfahrtsläufe der Tiroler alpinen
Schimeisterschaften ausgetragen. Auch die
Stalpenabfahrt auf der Sillianer Sonnseite
wurde teils planiert und nach langer Pause
wieder ein Schirennen darauf bestritten.
Aber auch auf kulturellem Gebiet setzte
Webhofer neue Akzente. So verfasste er
eine Chronik über den Schilauf im Raume
Sillian-Oberland. Diese Chronik bildet
über weite Bereiche die Grundlage dieses
vorliegenden Berichtes.
Helmut Amhof (1973 – 1976)
Amhof gründete die Sektion Ski nor-
disch.
Langlauf in Sillian
Die Aktivierung des Langlaufsportes
gab auch dem Fremdenverkehr in unserem
Raum neue Impulse.
Zuerst stand kein Loipengerät zur Ver-
fügung und so mussten die Spuren nach
jedem Schneefall mit Alpinschi gespurt
werden. Da das Interesse für den Langlauf
immer mehr Sportler anzog und begeis-
OSTTIROLER
NUMMER 1-2/2015
5
HEIMATBLÄTTER
Blick vom sonnseitigen Schigelände mit dem Schlepplift hinüber auf das Sillianer Schi-
gebiet der Südseite, um 1965.
(Sammlung Ute Pizzinini, Völs)
Foto: Karl Oth
Sillianer Schispringer, 1948. Die Schanze
wurde von einer engagierten Springer-
gruppe durch viele Jahre genützt.
(Archiv Fotoausstellung zur 40-Jahr-Feier
der Sportunion Sillian, 1999)
Fotograf unbekannt
Lifthütte. Einem Brief des Dekanat-Pfarr-
amtes Sillian vom 27. Nov. 1948 kann man
entnehmen, dass der Grund an den Skiclub
Sillian verpachtet worden war und die
Schanze in diesem Winter in Betrieb ging.
In den Folgejahren gab es eine eifrige
Springergruppe, die alljährlich Ver-
gleichskämpfe mit dem Skiclub Cortina or-
ganisierte, aber auch bei Sprungwettbe-
werben in Lienz antrat. Diese Schanze fiel
erst 1969 der grundsätzlichen Umgestal-
tung der Helm-Abfahrtsstrecke zum
Opfer.“
4
1959: Turn- und Sportunion Sillian
Am 2. Mai 1945, also noch vor Kriegs-
ende, gründeten ehemalige Funktionäre der
Christlich-deutschen Turnerschaft die Öster-
reichische Turn- und Sportunion, die sich
zum Ziel setzte, auf überparteilicher Grund-
lage Leibesübungen zur Freude, Gesunder-
haltung und sinnvoller Freizeitgestaltung bis
zur Spitzenleistung zu betreiben. Nach der
Gründung von Landesverbänden gelang es
dem Lienzer Hauptschullehrer Josef Gru-
ber, im Jahr 1954 die Bezirksleitung der
Sportunion Osttirol zu gründen.
Der Vorteil der Sportunion wurde vor
allem darin gesehen, dass viele Sportarten
(Sparten) in einem einzigen Verein zusam-
mengefasst werden konnten. Die Turn- und
Sportunion Sillian wurde der neunte Union-
Verein im Bezirk. Zum ersten Obmann
wurde
Hauptschuldirektor Georg Groß-
lercher (1959 – 1960)
gewählt. Ihm zur
Seite standen Dir. Alfons Niederegger als
Stellvertreter, Engelbert Leiter (Schriftfüh-
rer), Josef Gasser (Kassier), Ray. Insp. Paul
Trager (Ski alpin), Ray. Insp. Kurt Tscha-
ritsch (Fußball). GR Eduard Inwinkl
(Schach), Martin Gambs (Rodeln), Willi
Schlanitz (Tischtennis), Anton Mayr (Män-
nerturnen) und Josefa Stocker (Damentur-
nen). – 115 Gründungsmitglieder!
Dir. Alfons Niederegger (1960 – 1968)
Alfons Niederegger konnte während sei-
ner Obmannszeit die Mitgliederzahl auf 220
erhöhen, also beinahe verdoppeln. Er reak-
tivierte hauptsächlich die Wintersportveran-
1,2,3,4 6,7,8
Powered by FlippingBook