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V

EREINE

SCHATZHAUS KÄRNTENS

Benediktinerstift St. PAUL im Lavanttal

Da hat sich Helga Mußhauser für unseren diesjährigen Tur-

nerinnen-Ausflug wieder ganz etwas Feines ausgedacht.

DANKE! Unsere Reise führte uns am Samstag, den 8. Sep-

tember 2018, in das Nachbarbundesland Kärnten zum größ-

ten und reichsten Stift Österreichs, St. Paul im Lavanttal.

Das Reichste auf jeden Fall was Bücher betrifft. Aber darauf

komme ich noch später. Die Abtei wurde 1091 von den Span-

heimern gegründet. Siegfried von Spanheim war Graf von Pu-

stertal. Das Herzogtum Kärnten wurde um 1500 von Lienz aus

verwaltet. Siegfried starb auf dem Rückweg von den Kreuzzügen

in Bulgarien und er wurde in St. Paul bestattet. Im 13./14. Jahr-

hundert wurden hier auch Habsburger beerdigt. Voraussetzung

für die Errichtung eines imposanten Grabes war die Gründung

eines Klosters.

Die Sonderausstellung 2018 in St. Paul widmet sich der „Schwar-

zen Kunst“ des Johannes Gutenberg (Buchdruck der Vergangen-

heit bis in die Gegenwart). Die St. Pauler Gutenbergbibel ist die

einzige dreibändige Pergamentausgabe einer Gutenbergbibel

und wurde bis in die 1930er Jahre in der Klosterbibliothek aufbe-

wahrt. Sie wurde verkauft und befindet sich nun in der Kongress-

bibliothek von Washington D.C..

Die Abtei ist in Be-

sitz von über 350.000

Büchern, davon sind

5.000 handgeschrie-

ben und unter Ver-

schluss. Aber das

wertvollste Buch, das

sich in St. Paul befin-

det, ist der

Ambrosius Codex

. Es

ist die älteste christliche Buch-

malerei der Welt und entstand in

der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts

in Italien. Man schätzt den Wert

dieses Werkes (Lukas-Evange-

lium) auf ca. 65 Mio. Euro.

In St. Paul befinden sich neben

den kostbaren Büchern auch Ge-

mälde von bedeutenden Künst-

lern und überaus schöne Gold-

und Silberschmiedearbeiten, die

die Ausstellung noch imposanter

erscheinen lassen.

Nach diesem faszinierenden

Ausflug in das Mittelalter sind

wir Frauen doch recht müde und

hungrig geworden. Nahe der Ab-

tei kehrten wir in ein behagliches

Gasthaus ein und stärkten uns mit

riesigen Leberknödeln, Kärntner

Krapfen und Wiener Schnitzeln

mit Pommes. Vorweg tranken ei-

nige Damen auch Most und der

lockerte die Stimmung sichtlich

auf. Und da wir uns im Kärntner

Mostland befanden, besuchten

wir anschließend einen schönen

Bauernhof im Gönitztal, auf dem

wir die Mostbarkeiten (Apfel-

wein, Schnaps, Essig) ausgiebig

verkosten durften. Der Apfelwein

erhielt von uns nicht die gebüh-

rende Anerkennung, dafür sind

wir zu sehr am Traubenwein interessiert. Die Schnäpse jedoch

sagten allen zu. Da stand vor uns eine riesige Auswahl an Likö-

ren und Gebranntem und es war tatsächlich recht schwierig, das

richtige Getränk für zu Hause zu finden. Der eine oder andere

Schluck mehr war da sicherlich wichtig für die richtige Entschei-

dung.

Und die Essigverkostung, die war wohl der Höhepunkt der Most-

barkeiten. Soviel an verschiedenen Essigsorten habe ich noch nie

gesehen, geschweige denn gekostet/verkostet.

Nach all dem Erlebten war es endlich soweit, dass wir in Rich-

tung Heimat strebten. Mit einem Zwischenstopp am Millstätter

See mit Kaffee, Eis und … kamen wir noch bei Tageslicht wohl-

behalten in Thurn an.

In unserem Eifer nichts zu versäumen, haben wir diesmal ganz

vergessen, ein Gruppenfoto zu knipsen. Der einzig offizielle Be-

weis unserer Anwesenheit in St. Paul ist die Busrechnung, die

von der Union Thurn „hoffentlich“ bezahlt wurde. Herzlichen

Dank unserem Obmann Bernhard Kurzthaler, der für uns Turne-

rinnen stets ein großes Herz hat.

Luise Hofmann

Fotos: Luise Hofmann

durch seine einzigartige Architektur beeindruckt. Noch beeindru-

ckender das Innere des Stadions, wo es trotz der Massen nie zu

einem Gedränge kommt und der Blick auf das Spielfeld über-

raschend gut ist. Nach und nach füllte sich das Stadion, die At-

mosphäre und Stimmung waren hervorragend, auch unterstützt

durch interessante Informationen auf den großen Videowalls. Mit

Beginn des Spieles war das Stadion voll und mit 75.000 Zuse-

hern auch ausverkauft. Das Endergebnis mit einem 1 : 1 war aber

doch für viele Fans etwas enttäuschend. Für uns war es ein cooles

Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Beim anschließenden Abendessen haben wir das Spiel eingehend

analysiert, ehe es wieder zurück ins Hotel oder noch auf ein Bier

in die Altstadt ging.

Da wir für die Rückreise am nächsten Tag genügend Zeit hatten

und keine Aktivitäten eingeplant waren, haben wir uns kurzfris-

tig entschlossen, noch das Deutsche Museum zu besuchen. Es

ist das größte Technikmuseum der Welt. Die 2,5 Stunden konnte

jeder für seine Interessensgebiete nutzen.

Anschließend ging es zügig Richtung Heimat. Nach einem

„verspäteten“ Mittagessen im Landgasthof Bocking konnte uns

Chauffeur Thomas um 18 Uhr wohlbehalten in der Zentrale

absetzten. Ihm und unserem Präsidenten Weber Sepp gilt auch

dieses Jahr unser besonderer Dank. Ohne ihre Bemühungen wäre

so ein Ausflug nicht möglich. Wir sind schon auf nächstes Jahr

gespannt, konkrete Überlegungen gibt es ja schon.

Peter Possenig

Fotos: Bernhard Wilhelmer