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Jagdverein Kartitsch

Über die Jagd

In dieser Ausgabe erscheint erst-

mals ein Bericht über das Jagd-

wesen in Tirol mit Bezug auf un-

sere Gemeinde Kartitsch.

In Tirol ist die Jagd, so wie in

ganz Österreich, nach dem Re-

viersystem geordnet. Dies bedeu-

tet, dass jeweils für ein fest um-

rissenes Gebiet die Eigentumsver-

hältnisse, die Jagdverpachtung

und die Abschusspläne festgelegt

sein müssen. Damit ist die Ver-

antwortlichkeit für jedes einzelne

Revier eindeutig geregelt. Revie-

re können zusammengelegt oder

getrennt werden und die Pacht

kann von Einzelpersonen oder

Gemeinschaften erfolgen. Nicht

jeder Jäger ist zugleich Pächter

eines Reviers.

Jagd ist nicht nur Hobby, sie kann

auch Beruf sein. Gleichgültig ob

Berufsjäger, Jagdaufseher oder

einfacher Jagdkartenbesitzer. Oh-

ne Ausbildung und Prüfungen ist

das Ausüben der Jagd in Tirol

nicht möglich.

Jagdfläche in Tirol:

1.244.466 ha

Jagdgebiete in Tirol:

1.247

Die Jagdgebiete sind mit Ausnah-

me weniger Eigenjagdbesitzer,

die die Jagd selbst ausüben, von

ca. 1.200 Jagdpächtern gepachtet.

Auch das Land Tirol verfügt seit

1949 im Pitztal eine eigene Lan-

desjagd in der Größe von 22.342

ha, die vorwiegend für Forschung

und Ausbildung Verwendung fin-

det.

Die Tiroler Jagdpächter geben

jährlich ca. aus:

Pachtschilling: € 13 Millionen

Landesjagdabgabe: € 2,6 Mio.

Fütterung (gesetzl. vorgeschrie-

ben): € 4 Millionen

Wildschaden und Verhütung:

€ 850.000,-

Personalaufwand: € 6 Millionen

Im Gemeindegebiet Kartitsch

sind derzeit drei Jagdgebiete be-

scheidmäßig festgestellt:

Kartitsch 3249 ha

Schustertal/Obstans 1739 ha

Hollbruck

916 ha

Bis Ende der siebziger Jahre des

letzten Jahrhunderts wurde die

Jagd von Einzelpächtern im Orts-

gebiet (Katastralgemeinde Kar-

titsch vom Schustertal bis Schön-

tal inklusive Dorfberg) ausgeübt.

Mit der Gründung der Jagdverei-

ne im Jahre 1979 wurde dieses

Jagdgebiet auf die heute beste-

henden Jagden „Kartitsch“ und

„Schustertal/Obstans“ aufgeteilt.

Die Hollbrucker Jagd war und ist

seit jeher als eigenes Jagdgebiet

ausgewiesen. In allen drei Jagden,

Kartitsch,

Schustertal/Obstans

und Hollbruck üben an die 30 zu-

meist ortsansässige Jäger ihr

Weidwerk in gewissenhafter und

weidgerechter Weise aus. Dazu

zählt nicht nur wie vorwiegend

bekannt der Abschuss der einzel-

nen Tierarten. Ein Jäger ist auch

Kulturträger, Heger und Pfleger

sowie Lebensmittelproduzent in

einer Person. Die Hauptaufgabe

eines Jägers besteht darin, das

biologische Gleichgewicht in un-

seren Wäldern und Wiesen auf-

recht zu erhalten. Hierbei ist die

Hege und Pflege des Wildbestan-

des in all seinen Facetten zu er-

wähnen.

Herstellen von Fütterungseinrich-

tungen und diese regelmäßig in

den Wintermonaten bewirtschaf-

ten, Boden -und Hochsitze zur

Bejagung errichten und instand

halten, Salzlecken in allen Hö-

henlagen anbringen, Kranke und

schwache Tiere dem Bestand ent-

nehmen, das Entsorgen bzw. das

Erlegen von Wild im Zuge von

Autounfällen, das Entsorgen von

aufgefundenen toten Tiere in

Wald und Flur und vor allem das

Beobachten von Wildkrankheiten.

Weiters ist der touristische As-

pekt nicht von der Hand zu wei-

sen, wenn an die vielen Jagdgäs-

te, die uns jährlich besuchen ge-

dacht wird. So tragen einige hun-

dert Nächtigungen übers Jahr,

welche aus dem Jagdbetrieb ent-

stehen, auch einen Anteil zur Bi-

lanz der Nächtigungszahlen in

unserer Gemeinde bei.

Der Abschuss der jagdbaren Tiere

Jäger in Rauchenbach