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‘s Blatt‘l
Dezember 2017
Gemeinde
Gemeindekooperationen zur Daseinsvorsorge
Den Auftakt zu diesem Prozess bil-
dete das Kooperationsparlament am
30. Mai 2017, an dem die Gemein-
deräte der sechs Gemeinden teilge-
nommen haben. Nach der Methode
des World Cafè wurden an 5/6er
Tischgruppen zentrale Fragestel-
lungen/Themen der Daseinsvorsor-
ge ausgearbeitet und anschließend
ausgewertet. Dabei wurden zuerst
die einzelnen Stärken, aber auch
Engpässe der Gemeinden u.a. zu
den Themen, Nahversorgung, Frei-
zeit-Kultur-Natur, Tourismus, Mobili-
tät-Infrastruktur-Gemeinde, Bildung-
Kinderbetreuung,
Gesellschaft-
Vereine der einzelnen Gemeinden
erörtert. Daraus wurden mögliche
Handlungsfelder für gemeindeüber-
greifende Kooperation erarbeitet.
Die wichtigsten Themen
für die
GemeinderätInnen waren:
• Abwanderung stoppen
• Öffentlicher Nahverkehr
• Firmenansiedlung.
Der zweite Schritt war die Durch-
führung eines BürgerInnen-Rats,
der von 30. Juni bis 01. Juli 2017
in Schlaiten tagte. Die 14 Teilneh-
merInnen wurden durch das Zufall-
sprinzip ausgewählt.
Nach zwei Tagen mit intensiven
Diskussionen und Gruppenarbeit
wurden die für den BürgerInnen-Rat
wichtigsten Themen herausgefiltert:
• ganztägige und ganzjäh-
rige Kinderbetreuung,
• gemeindeübergreifende
Wassernutzung,
• Gewerbegebiet,
• Plattform für regionale
Produkte,
• usw.
Beim dritten Teil – Zukunftscafé
am 02. Oktober 2017 in Ainet waren
Gemeinderäte und BürgerInnen ein-
geladen.
Zuerst wurden die Ergebnisse vom
Kooperationsparlament und vom
BürgerInnen-Rat präsentiert.
Im zweiten Schritt galt es in Tisch-
gesprächen Themen zu finden, die
als Projekte realisiert werden können.
Es kristallisierten sich die folgenden
wichtigsten Themen heraus:
• Gemeindeübergreifendes
Infor-
mationsportal
(digitale Börse
für Produkte, Gesundheitsvor-
sorge, Handwerk und Touris-
mus),
• Kinderbetreuung
, Fokus: Ab-
wanderung stoppen (z. B. durch
Förderung der Betriebsansied-
lung, durch Schaffen gesetzlicher
Voraussetzungen und geeigneter
Rahmenbedingungen),
• Kulturradl
(Kulturaustausch und
gemeinsame Veranstaltungen).
Am 08. November 2017 wurde
dann eruiert ob und wie es mit den
einzelnen Projekten weitergeht.
Zum Thema
Kinderbetreuung
wurde festgestellt, dass sich der
Planungsverband 36 bereits dieser
Angelegenheit angenommen hat.
Auch ist die Nachfrage nicht in dem
Maße vorhanden, wie von Bund
und Land laufend interpretiert wird
und die aktuelle Betreuung wird für
die Gemeinden mit dem Angebot
vom Osttiroler Kinderbetreuungs-
zentrum abgedeckt.
Beim Projekt
Plattform für regi-
onale Produkte
muss noch eruiert
werden, ob nicht eher Genossen-
schaft, bzw. die Bauernvertretung
diese Aufgabe wahrzunehmen
hat. Es soll jedoch eine Starthilfe
und Unterstützung geben. Das Be-
wusstsein für regionale Produkte
muss geschaffen werden u.a. in
den Schulen.
Die
Kulturplattform
kann mit
einem Abgleich der Homepages
bezüglich Veranstaltungen und
Fahrgemeinschaften starten.
Ein gemeinsamer Internetauftritt
der Gemeinden vom Hinterbergl
(Ainet, Schlaiten und St. Johann
i. W.) nach dem Vorbild der Son-
nendörfer wird ins Auge gefasst.
Außerdem sollte ein Austausch
und ein Zusammenspiel der Ver-
antwortlichen und Vorsitzenden
bezüglich sportlichen, musika-
lischen und kulturellen Veranstal-
tungen stattfinden.
Beim Thema
Altersvorsorge
gibt es mehrere Ansätze. In Ober-
lienz gibt es aktuell zwei Klein-
wohnungen in denen „begleitetes
Wohnen“ angeboten wird. Als Bei-
spiel dient auch die Tagesstätte in
Assling.
Durch Schaffung solcher Betreu-
ungsmöglichkeiten könnten auch
leerstehende Gebäude wiederbe-
lebt werden. Eine 24h Betreuung
wird jedoch nicht angestrebt, da
eine Doppelgleisigkeit vermieden
werden soll.
Zu diesem Thema gibt es einen
mittelfristigen Handlungsbedarf. Es
wird weiter zu beraten sein, welche
Modelle sich für unsere Gemein-
den besser eignen.
Die Gemeinden Ainet, Gaimberg, Oberlienz, Schlaiten, St. Johann im Walde und Thurn haben im Früh-
jahr 2017 beschlossen, sich gemeinsam mit BürgerInnen an der Entwicklung von Themen einer ge-
meindeübergreifenden Daseinsvorsorge zu beteiligen. Das gesamte Projekt wurde vom Regionsma-
nagement (RMO) initiiert und von der SPES Zukunftsakademie in Schlierbach begleitet und moderiert.
Kooperationsparlament
BürgerInnen-Rat
Zukunftscafé
Evaluierung
Das
gemeindeübergreifende
Projekt Daseinsvorsorge
wird
durch RMO, Bund, Land und die
Europäischen Union unterstützt.